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Mord inclusive

Mord inclusive

Titel: Mord inclusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hamrick
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entschloss er sich, so viele Übergaben wie möglich zu arrangieren. Wäre die Statue, wegen der Millie sterben musste, das einzige Stück gewesen, dann hätten sie vielleicht Erfolg gehabt. Aber Mohamed hatte fast an jedem unserer Reiseziele etwas vorbereitet, und nicht alles ging gut. Sicher ist auch Ihnen aufgefallen, dass Flora manchmal etwas ... durcheinander war.«
    »Darüber habe ich auch nachgedacht. Ich glaubte, das gehöre zu ihrer Rolle.«
    »Manchmal schon, aber zuweilen war es wohl echt. Ich bin ziemlich sicher, dass die Sache vor allem deswegen schiefgegangen ist. Zumindest Flora war nicht mehr zu einem klaren Urteil fähig. Als Millie Owens zu einer Gefahr wurde, hätte sie sofort alle Aktivitäten einstellen müssen. Laut Mohamed war das eines der Szenarien, die sie im Voraus abgesprochen hatten. Sollte ein Mitreisender etwas bemerken, war die Aktion sofort zu stoppen. Mohamed persönlich wollte dann das entsprechende Objekt an sich nehmen und durch eine sehr ähnliche Fälschung ersetzen. Stattdessen brachte Flora Millie um.«
    »Flora hat es getan?« Mir war nicht ganz klar, warum mich das überraschte. Vielleicht weil sie sanfter und schwächlicher wirkte als Fiona mit ihren Händen wie Klauen und ihren sehnigen Schultern.
    »Ja. Flora hat ausgesagt, sie habe Millie getötet und Fiona den Händler in Abu Simbel. Dann tauchte Mohamed bei der Reisegruppe auf und konnte weitere ähnliche Vorkommnisse verhindern. Sicher erinnern Sie sich, dass er Kathy Morrison zur Ersten Hilfe schaffen musste. Während er damit beschäftigt war, versuchten die beiden Damen die Diamanten an sich zu bringen. Aber der Händler akzeptierte das wertlose Geld nicht, das sie ihm dafür geben wollten.«
    »Ja, wie hing das eigentlich zusammen? Ich habe zwar gehört, wie sie darüber geredet haben, aber ich habe es nicht verstanden.«
    »Neben allem anderen haben sie auch noch ein wenig Geldwäsche betrieben. Auf der Kitchener-Insel haben sie sich dann doch noch mit Ihrem Bekannten Aladin getroffen und ihm eine große Menge ägyptischer Pfund für sudanesische Pfund übergeben, mit denen sie die Diamanten in Abu Simbel bezahlen sollten. Die Transaktion lief ohne Störung ab, nur Aladin hat sie betrogen. Ein paar Jahre zuvor hatte der Sudan vom Dinar auf das sudanesische Pfund umgestellt. Die Dinare gelten jetzt nicht mehr. Ich glaube, man kann sie noch in Pfund tauschen, aber nur bei sudanesischen Banken, was natürlich Aufsehen erregt. Es war wohl eine Menge Geld.«
    »Sie kamen also nach Abu Simbel mit Geld, das nichts mehr wert war?«
    »So ist es. Und der Händler wollte die Diamanten nicht herausrücken. Sie hätten sich daraufhin erneut an Mohamed wenden müssen, beschlossen aber, auf eigene Faust zu handeln. Flora lenkte den Händler ab, indem sie in Tränen ausbrach. Als er sie beruhigen wollte, rammte ihm Fiona das Messer ins Genick. Flora war sehr stolz auf ihre schauspielerischen Fähigkeiten und hat die Szene in allen blutigen Einzelheiten beschrieben. Fiona versuchte vergeblich, sie zum Schweigen zu bringen.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Ich erschauerte leicht. »Schrecklich.«
    »Schrecklich und wahnsinnig, das waren sie. Vor allem Flora.«
    »Haben sie etwas über meine Halskette gesagt?«, fragte ich. Für mich war sie immer noch meine Kette, die schwer und warm um meinen Hals gelegen hatte.
    »Das war der letzte Strohhalm. Ihnen ist ja selbst aufgefallen, dass Sie und Kyla von Fremden immer wieder als Schwestern aus Utah angesprochen wurden.«
    »Ja! Und was sollte das bedeuten?«
    »Das war das Codewort für all die Transaktionen, die Mohamed für Flora und Fiona eingefädelt hatte. Seine Kontaktleute sollten nach zwei Schwestern in der Reisegruppe Ausschau halten und ihnen Geld oder Gegenstände übergeben. Keiner hatte jedoch bedacht, dass in einer Reisegruppe ein zweites Schwesternpaar auftauchen könnte. Ich weiß, dass Sie Cousinen sind, aber Sie und Kyla sehen sich ähnlicher als Flora und Fiona. Wer sollte außerdem darauf kommen, dass zwei so alte Damen mit illegalen Geschäften befasst sind? Den Kontaktleuten, die in der Gruppe nach zwei Schwestern suchten, sind jedes Mal Sie beide sofort aufgefallen.«
    So etwas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht. »Der Kerl in der Teppichfabrik hat als Erster von Utah geredet und wollte mich unbedingt in sein Hinterzimmer zerren. Er hat mir richtig Angst gemacht.«
    »Aus seiner Sicht war es total unverständlich, warum Sie nicht kooperiert haben. Er

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