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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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machen kann. Philippe – oder George, wie er damals noch hieß – hat die Dinger gegossen, um sich ein bisschen was dazuzuverdienen. Er hat die Arbeit gehasst. Das habe ich aus gut unterrichteter Quelle.«
    »Sie geben also zu, dass Sie in der fraglichen Nacht mit Ferdinand Olsen zusammen waren?«
    »Natürlich war ich das.«
    Irgendetwas an Joybell Peters’ Verhalten brachte ihn auf den Gedanken, dass mit der Sache was nicht stimmte. Er konnte es noch nicht genau sagen, aber er hatte mit den Jahren schon genug Dreiecksbeziehungen zu sehen bekommen, um zu merken, wenn eine ein bisschen seltsamer als sonst war. Aber die Frau hatte Olsens Alibi bestätigt, und damit war seine Mission erfüllt.
    Er verabschiedete sich also, und Joybell Peters brachte ihn zur Tür.
    »Ist ein Polizist auch mal außer Dienst?«, schnurrte sie, als er ein wenig zögerte, ehe er die Klinke herunterdrückte. Ihr Kinn ruhte beinahe auf seiner Schulter. Sie stand nah bei ihm. Viel zu nah.
    »Aber natürlich.«
    »Vielleicht könnten wir uns mal treffen, wenn Sie frei haben?«
    |66| Er schaute sie einen Augenblick an, ehe er den Kopf schüttelte. »Ich fürchte, das geht nicht. Sie sind eine Zeugin, Miss Peters. Vielleicht sogar mehr.«
    Überrascht ruckte sie mit dem Kinn zurück. »Verzeihung?«
    »Bis der Fall gelöst ist, sind alle verdächtig.«
    Er ließ sie völlig verdattert stehen. Irgendwie hatte ihm das Spaß gemacht.
    Draußen las er noch die anderen Namen, die außer den drei Hauptverantwortlichen für die Durchführung der Renovierung in St. Margaret’s Court auf der Liste standen. Das Bauunternehmen, das den Auftrag bekommen hatte, war eine große Firma, die schon lange mit Bath und insbesondere mit historischen Gebäuden zu tun hatte: Paul Paling and Sons Limited. Doherty entschied sich spontan, da mal hinzufahren.
    Honeys Anruf kam, als er gerade etwas außerhalb der Stadt das ziemlich hässliche Gebäude am Fluss erreicht hatte, das als Geschäftsstelle des Unternehmens fungierte. Honey berichtete ihm von den verlorengegangenen Gemälden und dem leeren Lagerraum.
    Er runzelte die Stirn und dachte darüber nach, die Unterlippe vorgeschoben, die Augen auf die Schuhspitzen gerichtet. »Hat er vielleicht das Zeug woanders hingeschafft, an einen Ort, von dem Fred nichts weiß?«
    »Auf gar keinen Fall! Philippe hat Fred vertraut. Er hätte es ihm gesagt. Philippes gesamte Vorräte sind gestohlen worden, sage ich dir, und meine Gemälde waren dabei.«
    Doherty brauchte keine weitere Erklärung, um zu wissen, dass Honey völlig von der Rolle war.
    »Jetzt beruhige dich doch! Das waren doch nur zwei Ölgemälde.«
    »Ja, Ölgemälde für zehn Riesen.«
    »Ach du Scheiße!«
    »Ich brauche die Dinger unbedingt, um das Louis-Quatorze-Ambiente zu komplettieren.«
    |67| »Können die bei Louis Quatorze dir nicht was Anderes verkaufen, das passen würde?«
    Doherty mochte zwar alte Gemäuer, aber er hatte nicht viel Ahnung von englischer Geschichte und keinen blassen Schimmer von französischer.
    Honeys Antwort war ein ziemlich wütendes Knurren. »Das ist kein Möbelhaus! Louis Quatorze – Ludwig der Vierzehnte von Frankreich. Das ist ein besonderer Stil, der auf die Zeit seiner Regentschaft zurückgeht.«
    »Oh, Verzeihung! Überlass die Sache einfach mir. Ich schicke ein Team da hin. Wenn du in der Zwischenzeit ein bisschen herumfragen könntest …«
    Das versprach sie ihm.
    »Ich komme nach, sobald ich kann.«
    »Das würde mich sehr freuen.«
    »Ich hätte auch schon eine Idee, wie du deiner Freude Ausdruck geben kannst.«
     
    Das einzig Gute war, dass die Renovierungsarbeiten im Empfangsbereich zügig vorangekommen waren, weil ein deutscher Tourist nicht wusste, wie man ausspannt.
    Dank Herrn Hoffner herrschte im Green River Hotel emsiges Treiben. Im Augenblick war allerdings eine kleine Flaute eingetreten. Der Deutsche saß mit den Malern zusammen und teilte mit ihnen die Butterbrote. Seine Frau war nirgends zusehen, aber ihr Strickzeug lag in einer Ecke des immer noch mit Plastikplanen geschützten Sofas.
    Honey bewunderte die Wände, die immer farbenprächtiger wurden. Inzwischen war der zweite Anstrich abgeschlossen und trocknete gut ab. Jetzt waren Herr Hoffner und sein Team gerade mit der Grundierung für die Holzelemente beschäftigt. Der freundliche und hart arbeitende Herr schien die Oberaufsicht über das Projekt übernommen zu haben, und den Malern schien das nichts auszumachen. Sie arbeiteten um einiges langsamer

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