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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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scheuen oft, wenn sie Rauch riechen.«
    Sie schauten noch einmal zu Deirdre und ihrem Pferd zurück. Die Frau hatte sich nach vorne gebeugt und richtete einen Schlauch in den Wassertrog in der Box. Ihr Hinterteil versperrte ihnen die ganze Sicht.
    |62| »Man sagt ja, dass die Leute ihren Haustieren ähnlich werden«, meinte Lindsey. »Meinst du, dass sie ihrem Pferd ähnelt?«
    Honey schaute über die Schulter und kam zu dem Ergebnis, dass das zutraf. »Aber nur von hinten«, antwortete sie.
    Lindsey nickte zustimmend.

|63| Kapitel 8
    Joybell Peters war Ende dreißig, hatte schulterlanges platinblondes Haar und trug ein rotes Kostüm und schwarze Strumpfhosen. Außerdem hatte sie große Klunker an den Ohren und ein aufgemaltes rotes Lächeln im Gesicht. Ein starkes Parfüm stieg von ihrer Kleidung auf, wenn sie eine Aussage mit einer ausladenden Handbewegung unterstrich. Am Revers ihrer Kostümjacke prangte ein Strass-Elefant, der ungefähr mit ihren Ohrringen abgestimmt war.
    Sie lächelte und richtete sich das Haar, als Doherty eintrat.
    Er schmeichelte sich, dass er einen gewissen Eindruck auf sie machte. Vielleicht hatte sie einen älteren Typ erwartet. Er hörte das unverwechselbare Knistern von Nylonstrümpfen, als sie ein Bein über das andere schlug. Das war eine Lady, die wusste, wie man Männer verführt. Aber er war in einer ernsten Angelegenheit hier.
    Nachdem Steve sich geräuspert hatte, stellte er sich vor. »Detective Inspector Steve Doherty.«
    »Steve!«, hauchte sie begeistert. »Was kann ich für Sie
tun

    Wieder raschelten die Strümpfe. Diesmal wurde das andere Bein übergeschlagen.
    Sie sagte das Wort »tun«, als umfasste es ein ganzes Spektrum möglicher Dienste. Doherty wich keinen Deut von seinem Plan ab und umriss die grundlegenden Fakten, vielmehr die wirklich allergrundlegendsten Fakten, nämlich, dass sie ein Techtelmechtel mit Olsen hatte.
    »Er hat uns gesagt, dass er zur fraglichen Zeit mit Ihnen zusammen war.«
    |64| Das einladende Lächeln gefror der Dame auf den Lippen. »Hat er Ihnen das erzählt?«
    »Nein. Seine Frau.«
    Was sie als Nächstes machte und sagte, brachte ihn dann aber doch völlig aus dem Konzept.
    Sie zuckte die Achseln, als wäre es die normalste Sache von der Welt. Das war es ja irgendwie auch, so wie Männer und Frauen nun einmal sind, Gegensätze, die einander sexuell anziehen, Ehegelöbnis hin oder her.
    »Ja. Wir waren zusammen. Es macht Spaß mit Ferdinand. Außerdem sieht er gut aus.«
    »Er ist verheiratet.«
    »Und?« Sie fegte ihre silbrige Mähne nach hinten, und ihre Ohrringe blitzten auf.
    Doherty warf ihr einen Blick Marke »harter Polizist auf den gefährlichen Straßen der Unterwelt« zu, verschränkte die Arme und musterte sie, als wäre sie die größte Lügnerin, die ihm je begegnet war – was ja durchaus stimmen konnte.
    »Finden Sie nicht, dass es ein bisschen daneben ist, mit dem Ehemann einer anderen Frau rumzubumsen?«
    Sie zuckte die Schultern. »Überhaupt nicht. Sie mag ohnehin ihre Pferde lieber als Ferdy.«
    Obwohl er das natürlich nie zugegeben hätte, war Doherty ein wenig neidisch auf Olsen. Der war aalglatt, elegant und ganz eindeutig ein Frauenheld, einer der kein Problem damit hatte, eine Frau zu finden und jede Menge Sex zu kriegen. Aber ganz so unwiderstehlich war er wohl doch nicht! Seine eigene Frau mochte ihre Pferde lieber! Der arme Kerl!
    Doherty konzentrierte sich wieder auf seine vorbereiteten Fragen. »Davon abgesehen war Mrs. Olsen sicher nicht sonderlich erfreut, als sie das herausgefunden hat.«
    Urplötzlich verschwand das Leuchten des verlockenden Sex-Appeal aus dem vollendet zurechtgemachten Gesicht. Joybell verschränkte ihre seidenglatten Hände und seufzte.
    »Der arme Philippe. Er hatte einen so hervorragenden Geschmack |65| und ein solches Flair. Jeder, den ich kenne, wollte ihn wegen seines hervorragenden Geschicks als Innenarchitekt haben. Er war in Bath einfach der Beste. Wenn es nach seinem Vater gegangen wäre, hätte er das Familiengeschäft übernommen. Philippe hat eine Weile mitgespielt, aber er hat es nicht lange ausgehalten. Er war ein so künstlerisch veranlagter Mann! Mein Gott, es hätte ihn umgebracht, wenn er sein Leben lang hätte Betonsteine machen müssen.«
    »Er hat seinem Vater dabei geholfen, Betonsteine zu gießen?«
    Joybell verschränkte die Finger mit den rotlackierten Nägeln. »Sein Vater stellt Geräte her, mit denen man in Entwicklungsländern in Handarbeit Betonsteine

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