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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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wartet oben auf mich. Dann gehe ich mal wieder hoch und lasse es mir schmecken. Bis ich fertig bin, ist dein Innenarchitekt sicher längst dagewesen und wieder fort.«
    |10| »Zweifellos«, sagte Honey mit mehr Gewissheit in der Stimme, als sie verspürte. Es war bereits nach neun, und Philippe hatte versprochen, um acht zu kommen. Bis jetzt hatte er sich noch nie verspätet. Aber einmal war ja immer das erste Mal, überlegte sie. Oder nicht?
    Mary Jane stakste auf ihren langen Beinen wieder durch den Eingangsbereich und die Treppe hinauf.
    Honey schaute zu Lindsey herunter, die immer noch auf den Knien lag. »Sir Cedric wird nicht gern gestört.«
    »Ich hab’s gehört«, meinte Lindsey, stand auf und wischte sich den Staub von den Händen. »Meinst du, er checkt aus?«
    »Das geht in Ordnung, solange er seine Rechnung zahlt. Etwa zweihundert Jahre zu einem mittleren Preis von fünfzig Pfund pro Nacht – das wären etwa fünfzigtausend, ein paar Tausend mehr oder weniger …«
    »Der pflegeleichteste Gast, den wir je hatten«, murmelte Lindsey, während sie wieder zu ihrem Kabelsalat unter den Tresen krabbelte.
    Honey nahm einen Stift zur Hand und sah ein paar Zimmeranfragen durch. Manche waren mit der Post gekommen, andere per E-Mail. Zum Glück waren sie alle für eine Zeit, zu der die Renovierungen wahrscheinlich abgeschlossen sein würden. Honey verbrachte etwa eine Stunde mit diesen Schreibarbeiten, schaute dann auf ihre Armbanduhr und die alte Schuluhr, die im Büro an der Wand hing. Zehn Uhr. Philippe Fabiere war noch immer nicht da.
    Die Maler hatten gerade eine Teepause eingelegt. Als sie zurückkamen, spazierte einer von ihnen auf Honey zu.
    »Tut mir leid, wenn ich Sie störe, meine Liebe. Aber Philippe sollte uns noch Grundierleim mitbringen.«
    »Grundierleim?« Was war das denn? Sie hatte keine Ahnung, aber sie versuchte, zumindest so zu schauen, als wäre sie voll im Bild.
    »Die Versiegelung, die wir auf den alten Gips aufbringen müssen, ehe wir die Wände streichen. Sie wissen, was ich meine?«
    |11| »Überlassen Sie das nur mir. Ich rufe ihn an.«
    Genau das machte sie auch. Sie wählte Philippes Privatnummer zu Hause. Keine Antwort. Beim achten Klingelton schaltete sich der Anrufbeantworter ein. Sie hinterließ keine Nachricht, sondern wählte Philippes Handy-Nummer. Auch da keine Antwort. Sie entschied sich, als »Anruf in Abwesenheit« aufgeführt zu werden, und legte auf. Eine Flut von Postwurfsendungen drohte ihren Schreibtisch völlig zu überschwemmen. Das musste alles weg. Sie hatte gerade die Arme ausgebreitet, um alles in einer einzigen Zangenbewegung zu greifen und in einen Müllsack zu stopfen, als das Telefon klingelte. Philippe Fabieres Nummer leuchtete auf dem Display ihres Telefons auf.
    »Hallo, Phil. Sind Sie das?«
    »Wer ist am Apparat?«
    »Ich.« Sie erkannte Steve Dohertys Stimme. Na, das war aber mal eine Überraschung!
    »Honey? Warum hast du denn unter dieser Nummer angerufen?«
    »Warum sollte ich nicht?«
    Sein Tonfall ließ sie Schlimmes ahnen, aber sie erklärte es ihm trotzdem.
    »Ich wollte meinen Innenarchitekten erreichen. Der sollte heute Morgen kommen. Moment mal. Das hat vorhin nicht gut geklungen, Steve. Ich will mal in meine Kristallkugel schauen. Du wirst mir gleich eine schlechte Nachricht übermitteln. Stimmt’s?«
    Es folgte eine Pause, eine gedankenschwere Pause.
    »Er wird wohl gar nicht kommen.«
    Doherty hatte die Stimme eines Super-Machos, die aber total sinnlich und verlockend klingen konnte, wenn sie nicht gerade an einem Fall arbeiteten. Jetzt ging es eindeutig um Arbeit.
    »Das hört sich schlimm an.«
    »Schlimmer geht’s nicht.«
    »Mord.«
    |12| »Du sagst es, Babe. Hast du ihn sehr gut gekannt?«
    Sie spürte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals festsetzte. Philippe war ein netter Kerl, vielmehr ein netter Kerl gewesen, und sie hatte ihn inzwischen recht gern. Er legte eine solch energiegeladene Begeisterung für seinen Beruf an den Tag, dass seine Augen glänzten, wenn er ein besonders luxuriöses Stück Stoff, eine interessante Farbe oder eine schillernde Tapete anschaute. Er warf scheinbar ohne großen Plan alle möglichen Dinge zusammen, und immer sah das Ergebnis phantastisch aus.
    »Er war ein netter Kerl. Und dazu noch ein toller Innenarchitekt. Alle arbeiteten mit ihm. Er war nicht billig, aber ganz bestimmt der Allerbeste. Die anderen waren da weit abgeschlagen.«
    Wieder diese unheilvolle Pause. Doherty wälzte schwere

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