Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
ausgerechnet Polizistin sind. Sind Sie eine gute Polizistin, liebster Lieutenant?«
    »Ja.« Etwas an seiner Stimme ließ sie ihm genau ins Gesicht sehen. »Meine Arbeit ist das, was ich am besten kann.«
    Er nickte und seine Gedanken schienen abzuschweifen, als er sich von ihr abwandte und in die Ferne schaute. »Möchte wissen, wie viel Geld Roarke dem Priester gerade gibt. «
    »Haben Sie etwas dagegen, dass er reich ist?«
    »Nicht das Geringste.« Brian lachte leise auf. »Nicht, dass ich nicht wünschte, ich hätte ebenfalls so viel. Aber er hat es verdient. Egal, was er auch tat, hatte unser guter Roarke stets schon das nächste Spiel, den nächsten Deal im Sinn. Alles, was ich jemals wollte, war der Pub, und da dieser Herzenswunsch erfüllt ist, bin ich irgendwie genauso reich wie er.«
    Brian musterte den schlichten schwarzen Rock ihres Kostüms und ihre dezenten schwarzen Pumps. »Sie sind nicht gerade für einen Spaziergang über die Klippen angezogen, aber würden Sie trotzdem ein paar Schritte in die Richtung mit mir gehen?«
    »Gern.« Er wollte ihr etwas sagen, dachte Eve, und zwar möglichst ohne Zeugen.
    »Wissen Sie, ich war noch nie in England«, begann er, während er langsam mit ihr über den steinigen Boden ging. »Ich hatte niemals das Bedürfnis. Ein Mann kann reisen, wohin immer er will, und zwar schneller als er für die Festlegung des Reisezieles braucht. Ich aber habe diese Insel nie verlassen. Sehen Sie dort unten die Boote?«
    Eve spähte über den Rand der Klippen auf die aufgewühlte See. Katamarane fuhren unablässig hin und her und schmückten die Wellen wie hübsche, bunte Steine. »Pendler und Touristen?«
    »Genau, und sie alle eilen regelmäßig zwischen England und unserer Insel hin und her. Tag für Tag, Jahr für Jahr. Verglichen mit seinen Nachbarn ist Irland arm. Also nimmt ein ehrgeiziger Mensch eventuell einen Job in England an und besteigt allmorgendlich den Katamaran oder, wenn er das Geld hat, sogar den Airbus. Das Privileg, in einem Land zu arbeiten und im anderen zu leben, kostet ihn ungefähr zehn Prozent seines Lohns, denn die Regierungen finden stets einen Weg, um seinen Bürgern die Kohle aus der Tasche zu ziehen. Abends kommt er also zurück. Und was hat er am Schluss davon, dass er den Großteil seines Lebens unterwegs ist?« Brian zuckte mit den Schultern. »Ich für meinen Teil bleibe lieber hier und sehe dem Treiben aus der Ferne zu.«
    »Brian, was geht Ihnen durch den Kopf?«
    »Viele Dinge, liebster Lieutenant. Eine Menge Dinge.« Als Roarke auf die beiden zukam, fiel ihm ein, dass er Eve zum ersten Mal auf einer Beerdigung begegnet war. Der Beerdigung einer ermordeten Frau. Es war bitterkalt gewesen und Eve hatte ihre Handschuhe vergessen und in ihrem grauenhaften grauen Kostüm garantiert erbärmlich gefroren. Er schob die Hand in seine Tasche und befingerte den Knopf, der an jenem Tag von ihrer schlabberigen grauen Jacke abgefallen war.
    »Flirtest du etwa mit meiner Frau, Brian?«
    »Ich würde es tun, wenn ich dächte, dass ich auch nur den Hauch einer Chance bei ihr hätte. Aber Tatsache ist, dass ich etwas habe, das euch sicher beide interessiert. Ich habe heute Morgen einen Anruf von Summerset erhalten.«
    »Weshalb sollte er sich mit dir in Verbindung setzen?«, fragte Roarke erstaunt.
    »Er hat mich gebeten, umgehend auf deine Kosten nach New York zu kommen.«
    »Wann genau kam dieser Anruf?« Eve zog bereits ihr Handy aus der Tasche, um Peabody zu kontaktieren.
    »Um acht. Er meinte, es ginge um eine Angelegenheit von größter Wichtigkeit, die erst nach meinem persönlichen Erscheinen erörtert werden könnte. Ich soll noch heute rüberfliegen, eine reservierte Suite im Central Park Arms Hotel beziehen und dort warten, bis man mich wieder kontaktiert.«
    »Woher weißt du, dass es Summerset gewesen ist?«
    »Himmel, Roarke, er sah aus wie Summerset und hat auch so gesprochen. Ein wenig förmlicher und älter als in den alten Zeiten, aber trotzdem hätte ich geschworen, es ist der gute alte Lawrence. Obwohl er sich nicht weiter mit mir unterhalten wollte und das Gespräch, als ich anfing, Fragen zu stellen, abrupt beendet hat.«
    »Peabody. Werden Sie endlich wach.«
    »Was?« Peabody erschien mit verquollenen Augen, wild zerzausten Haaren und gähnend auf dem kleinen Bildschirm. »Tut mir Leid, Madam. Sehr wohl, Madam. Bin wach.«
    »Zerren Sie McNab aus dem Bett, in dem er gerade liegt, und sagen Sie ihm, dass er sämtliche Links bei uns zu

Weitere Kostenlose Bücher