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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Handcomputer aus der Tasche und ihre Zähne schlugen aufeinander, als der Wagen auf eins der vom Straßenbauamt vernachlässigten tiefen Löcher im Asphalt der Straße traf. »Silas Tikinika? Sagt dir der Name was?«
    »Nein.«
    »Also liegt er bestimmt warm und sicher zu Hause in seinem Bett. Dann gehe ich mal die Angestellten durch.«
    »Wir sind fast da«, erklärte Roarke. »Wir werden früh genug erfahren, wer der Unglückliche ist.«
    Eine, abgesehen von ihrem schimmernd grünen Schwanz, splitternackte Nixe hing dunkel über dem vergitterten Fenster und starrte auf sie beide herab, als Roarke den Wagen direkt vor dem Haus in der beinahe leeren Straße parkte. In dieser unansehnlichen Gegend besaßen nur sehr wenige einen eigenen Wagen. Ohne das automatische Schutzschild und die übrige Diebstahlsicherung wäre das elegante Fahrzeug, wenn sie nachher zurückkämen, garantiert nicht mehr da.
    Zwei Gebäude weiter unten machte Roarke zwei Junkies aus. Sie kamen aus der Tür, tauchten jedoch, als sie das Kreischen sich nähernder Sirenen hörten, hastig in die Dunkelheit ab.
    »Ich warte nicht auf die Verstärkung«, erklärte Eve entschieden, zog ihren Stunner und ihren Mastercode hervor, bückte sich und nahm einen zweiten Stunner aus dem Schuh. »Hier, nimm meine Reservewaffe – aber guck, dass sie verschwindet, sobald die anderen Beamten hier erscheinen.« Auffordernd sah sie ihn an. »Du gehst linksrum.«
    Flackerndes Licht und dröhnende Musik schlugen ihr aus der Bar entgegen. Eve machte einen Schwenk nach rechts, sah sich eilig um und machte einen Satz in Richtung des Mannes, der halb über dem Rand des Beckens hing.
    »Stehen bleiben! Halt die Hände so, dass ich sie sehen kann.«
    »Ich muss ihn da rausholen.« Summerset rutschte von der Sprosse und riss sich die Knöchel beider Hände am Metall der Leiter auf. »Das Wasser ist schon zu hoch. Er ertrinkt.«
    »Verdammt, gehen Sie mir aus dem Weg.« Sie zerrte den Butler von der Leiter und schubste ihn in Richtung ihres Mannes. »Um Gottes willen, findet den Schalter, mit dem man das Wasser aus dem Ding ablaufen lässt. Beeilt euch.« Dann kletterte sie selbst die Leiter hinauf und machte einen Satz ins Becken.
    Blutfäden schwammen wie exotische Fische durch das Wasser. Der am Grund des Beckens an den Knöcheln gefesselte Mann hatte blaue Lippen und starrte sie mit seinem einen Auge panisch an. Finger und Knöchel waren von seinem Kampf gegen die Fesseln aufgescheuert und wund. Sie umfasste sein Gesicht, presste ihren Mund auf seine Lippen und spendete ihm Luft.
    Mit brennenden Lungen machte sie sich von ihm los, kämpfte sich nach oben, atmete tief ein und tauchte, ohne den gewonnenen Atem durch unnötige Worte zu verlieren, wieder ab. Ihr Blick fiel kurz auf die Madonna, die dem Überlebenskampf eines gefolterten Menschen freundlich lächelnd zusah, doch nach einem einmaligen kurzen Schauder fuhr sie mit ihrem Kampf um das Leben des todgeweihten Mannes fort.
    Als sie zum dritten Mal, um Luft zu holen, hochkam, meinte sie, die Wasseroberfläche wäre bereits etwas näher, und auf dem Weg zurück nach unten drehte sie den Kopf und sah verschwommen ihren Mann, der inzwischen ebenfalls die Leiter des Aquariums erklomm.
    Er hatte sich tatsächlich Zeit genommen, Schuhe und Jacke auszuziehen. Als er den Grund des Tanks erreichte, riss er an ihrem Arm und zeigte zum Zeichen, dass sie auftauchen sollte, mit dem Daumen nach oben. Also arbeiteten sie gemeinsam, einer holte Luft, während der andere sie gab, und der Wasserspiegel senkte sich langsam, aber sicher, stetig ab.
    Als sie endlich stehen konnte, ohne dass ihr Kopf unter Wasser war, begann sie wild zu husten. »Summerset.«
    »Um Himmels willen, Eve, er wird schon nicht verschwinden. «
    »Ich habe keine Zeit, mich darüber zu streiten. Kriegst du die Schlösser der Handschellen auf?«
    Tropfnass und keuchend starrte er sie an, dann jedoch zog er ein Messer aus der Tasche und erklärte: »Da kommen deine Männer.«
    »Um die kümmere ich mich. Schau, was du in der Zeit dort unten bewerkstelligen kannst.«
    Als vier uniformierte Polizisten in die Bar gelaufen kamen, strich sie sich die nassen Haare aus der Stirn. »Ich bin Lieutenant Eve Dallas«, brüllte sie ihnen entgegen. »Schicken Sie umgehend ein paar Sanitäter mit Wiederbelebungsgeräten. Wir haben einen Ertrunkenen. Ich weiß nicht, wie lange er unter Wasser war, aber man spürt keinen Puls. Stell jemand die verdammte Musik ab. Und zieht

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