Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Paddy, und genau dorthin schicke ich dich jetzt zurück.« Er ließ den ohnmächtigen Mann zu Boden sinken, drehte sich um und verschloss die Tür sorgfältig.
    Es war kein Problem, einen Mann von Patricks Größe aus dem Hinterzimmer in die Bar zurückzuschleifen, seinen Koffer auf den Tisch zu stellen und die Dinge auszupacken, die er brauchte.
    Er testete den Laser durch einen schnellen Schuss in Richtung Decke und verzog den Mund zu einem beifälligen Lächeln. Die Handschellen waren aus einem leichten Material, wie es bei der NASA II zum Einsatz kam. Das Link jedoch war schwer, denn schließlich war es mit einer Maxi-Batterie und einem integrierten Störsender bestückt. Er fand eine Buchse hinter der Theke und schloss seine Geräte daran an.
    Leise summend ließ er das Wasser aus dem Aquarium ab. Es klang wie das Rauschen einer riesigen, leicht verstopften Toilette, dachte er amüsiert, kehrte zu Patrick zurück und trat ihm zwischen die Rippen.
    Keine Bewegung, nicht mal ein leises Wimmern.
    Seufzend bückte sich der Fremde und prüfte, ob der Hausmeister noch lebte. Der Kerl war sturzbetrunken und anscheinend hatte er ihm eine zu hohe Dosis des Schlafmittels verpasst. Leicht erbost über diesen Fehler griff er nach einer mit einem Amphetamin gefüllten Spritze und rammte sie in Patricks schlaffen Arm.
    Immer noch gab es kaum eine Bewegung, immer noch war das Wimmern kaum zu hören.
    Vor Zorn begann der Eindringling zu zittern. »Wach auf, du Bastard.« Wieder und wieder schlug er Patrick ins Gesicht. Er wollte, dass er wach war und merkte, was mit ihm passierte. Als die Schläge mit den flachen Händen nicht genügten, begann er ihn mit den Fäusten zu traktieren, bis das Blut in Strömen über das Gesicht des Bewusstlosen rann.
    Außer einem leisen Stöhnen entfuhr Patrick immer noch kein Laut.
    Der Angreifer begann zu keuchen und in seinen Augen brannten Tränen. Himmel, er hatte nur zwei Stunden Zeit. Sollte er Wunder bewirken? Sollte er an alles denken?
    Hatte Gott ihn tatsächlich verlassen?
    Ohne Dallas hätte er heute das Schwein Brian erledigt und könnte mit Pat noch ein, zwei Tage warten. Ein, zwei Tage, um ihn zu beobachten, statt wie jetzt in aller Eile gegen ihn vorgehen zu müssen.
    Er hörte ein Krachen, blinzelte erschrocken, doch dann wurde ihm bewusst, dass er einen Stuhl gegen den Spiegel über der Bar geworfen hatte.
    Warum denn wohl auch nicht? Schließlich war er hier in einem schmutzigen Sexclub in einer schmutzigen Stadt. Er würde den Laden gerne zerstören, würde gern die Gläser an die Wände werfen, Feuer legen und zusehen, wie dieser Sündenpfuhl in Staub und Asche versank.
    Jesus selbst hatte die Marktstände zerstört, oder etwa nicht? In gerechtem Zorn auf die Geld Verleiher, die Huren und die Sünder.
    Doch er hatte keine Zeit. Dies war nicht seine Mission.
    Seine Mission war Patrick Murray.
    Resigniert griff er nach dem Laser. Dann müsste er Pat eben das Auge nehmen, solange er bewusstlos war. Egal, sagte er sich und machte sich ans Werk. Anschließend hätte er noch jede Menge Spaß.
    Es freute ihn, dass er das Auge so sauber wie ein Chirurg aus seiner Höhle trennte. Beim ersten Mal noch hatte er gepfuscht. Seine Hände hatten gezittert und seine Nerven geradezu geschrien. Doch er hatte es getan, oder etwa nicht? Hatte das Werk beendet und den Auftrag ordnungsgemäß erfüllt. Ebenso wie er auch dieses Werk beenden würde, dieses und die anderen, mit denen er betraut war.
    Er gab das Organ in eine kleine, mit einer durchsichtigen Flüssigkeit gefüllte Flasche. Natürlich müsste er es hier zurücklassen. Auch das hatte er akzeptiert. Wenn er weitermachen wollte, müsste er darauf verzichten, Pat Murrays Auge seiner Sammlung zuzufügen.
    Es müsste eben genügen, es genommen zu haben. Auge um Auge… das war seine Mission.
    Als er Pat in Richtung des Aquariums zerrte, fing dieser an zu stöhnen. »Ah, jetzt wirst du endlich wach, du besoffener Sünder.« Er atmete tief durch, warf Pat über seine Schulter und erklomm mit seiner Last die Leiter.
    Er war stolz, dass seine Kräfte reichten. Er war nicht immer derart stark und durchtrainiert gewesen. Als Kind war er kränklich gewesen, kränklich, blass und schwach. Aber er hatte dagegen gekämpft. Hatte gehorcht und alles Notwendige getan. Hatte sowohl seinen Körper als auch seinen Geist geschult, bis er bereit gewesen und der rechte Zeitpunkt gekommen war.
    Im Inneren des leeren Tanks legte er Patrick auf den Rücken, nahm

Weitere Kostenlose Bücher