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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Handschuhe an. Ich will, dass ihr so wenig Spuren wie möglich verwischt. «
    Inzwischen reichte ihr das Wasser nur noch bis zu den Knien, in ihren nassen Kleidern fing sie an zu zittern, und vom Gewicht des leblosen Opfers tat ihr jeder Muskel weh.
    Sie sah, dass Roarke die erste Fessel löste, und sobald der zweite Knöchel frei war, legte sie den schlaffen Körper in die wenigen verbliebenen Zentimeter Wasser, schwang sich rittlings auf seine Brust und begann zu pumpen.
    »Ich brauche ein Beatmungsgerät und ein paar Decken«, hallten ihre Worte, als plötzlich die Musik verstummte, überdeutlich durch den Raum. Jetzt hörte sie auch das Rauschen des Bluts in ihren Ohren. »Komm schon, komm schon, komm zurück«, keuchte sie, beugte sich nach vorn und blies dem schlaffen Körper ihren Atem ein.
    »Lass mich das machen.« Roarke ging neben ihr auf die Knie. »Du musst den Tatort sichern.«
    »Die Sanitäter«, keuchte sie und zählte weiter im Kopf die Sekunden bis zum nächsten Pumpen. »Sie müssen jeden Moment hier sein. Du darfst nicht aufhören, bevor sie kommen. «
    »Ich pumpe so lange wie nötig.«
    Auf ihr Nicken legte er seine Hände auf die ihren und passte sich ihrem Rhythmus an. »Wer ist das, Roarke?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Als Eve aufstand, hob er kurz den Kopf und sah sie an. »Ich habe wirklich keine Ahnung.«
    Es war wesentlich schwerer, aus dem Tank herauszukommen als herein, und bis Eve endlich den Rand erreichte, war sie total erschöpft. Sie blieb einen Moment sitzen, sog ein paar Mal frische Luft in ihre wunden Lungen, schwang ein Bein über den Rand und stieg vorsichtig herunter.
    Unten wurde sie von Peabody erwartet. »Die Sanitäter waren direkt hinter mir, Dallas.«
    »Er ist ziemlich hinüber. Ich habe keine Ahnung, ob sie ihn noch retten können.« Sie verfolgte durch das Glas, wie Roarke gleichmäßig pumpte. »Teilen Sie die Beamten in zwei Mannschaften auf und durchsuchen Sie das Haus. Sie werden ihn nicht finden, aber suchen Sie trotzdem. Sichern Sie alle Türen und schalten Sie die Überwachungskameras ein.«
    Peabody lugte Eve über die Schulter, dorthin, wo Summerset, die Hände in die Hüften gestemmt, verfolgte, was sein Arbeitgeber tat. »Was werden Sie jetzt machen?«
    »Meine Arbeit. Und Sie machen die Ihre. Ich will, dass der Tatort gesichert und durchsucht wird. Haben Sie ein Untersuchungsset dabei?«
    »Nur das kleine.«
    »Das wird mir genügen.« Sie nahm die von Peabody gebotene Tasche, befahl: »Nun fangen Sie schon an« und winkte die hereineilenden Sanitäter zu sich heran. »Im Becken. Wir haben ihn aus dem Wasser gezogen, und er hat keinen Puls. Seit vielleicht zehn Minuten versuchen wir ihn wiederzubeleben. «
    In dem Wissen, dass es für sie nichts mehr zu tun gab, wandte sie sich ab. Das Wasser quatschte in ihren Stiefeln, tropfte aus ihren Haaren und da ihre Lederjacke schwer wie Blei war, zog sie sie aus, warf sie auf den nächststehenden Tisch und baute sich wütend vor Roarkes Butler auf.
    »Gottverdammt, Summerset, ich nehme Sie unter dem Verdacht des versuchten Mordes fest. Sie haben das Recht – «
    »Als ich hier ankam, hat er noch gelebt. Ich bin mir so gut wie sicher, dass er noch gelebt hat«, erklärte er mit langsamer, nachdenklicher Stimme. Zusammen mit seinen glasigen Augen war sie ein deutliches Zeichen für einen schweren Schock. »Ich dachte, ich hätte gesehen, wie er sich bewegt. «
    »Es wäre das Klügste, wenn Sie sich von mir über Ihre Rechte und Pflichten aufklären lassen würden, bevor Sie irgendetwas sagen.« Dann senkte sie ihre Stimme auf ein Flüstern. »Es wäre das Allerklügste, wenn Sie keinen Ton mehr sagen würden, bevor Roarke seine tollen Anwälte zu Ihrer Rettung ausschickt. Also seien Sie nicht dumm und halten Sie ganz einfach den Mund.«
    Doch er lehnte jeden anwaltlichen Beistand kategorisch ab. Als Eve in den Verhörraum kam, in dem er, bewacht von einem uniformierten Beamten, steif am Tisch saß, starrte er versteinert geradeaus.
    »Ich werde Sie nicht brauchen«, erklärte Eve dem Wachmann, kam um den Tisch und nahm, als der Beamte das Zimmer verließ, neben dem Butler Platz. Sie hatte sich trockene Kleider angezogen, von innen mit Kaffee gewärmt und sich in einem Gespräch mit den Sanitätern davon überzeugt, dass das Opfer – ein gewisser Patrick Murray – wenn auch nur knapp, so doch am Leben war.
    »Trotzdem ist es versuchter Mord«, sagte sie im Plauderton. »Sie haben Murray wiederbeleben können,

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