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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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aber er liegt im Koma und wenn er jemals wieder aufwacht, trägt er wegen des Sauerstoffmangels unter Umständen einen schweren Hirnschaden davon.«
    »Murray?«
    »Patrick Murray, ein weiterer Dubliner Junge.«
    »An einen Patrick Murray kann ich mich nicht erinnern.« Seine knochigen Finger fuhren durch seine wild zerzausten Haare und er blickte sich, ohne etwas zu sehen, in dem kleinen Zimmer um. »Ich – ich hätte gerne ein Glas Wasser. «
    »Sicher.« Sie stand auf und füllte eine Karaffe. »Warum lassen Sie sich nicht von Roarkes Anwälten vertreten?«
    »Roarke kann nichts für diese ganze Sache. Und ich habe nichts zu verbergen.«
    »Sie sind ein Idiot.« Krachend stellte sie die Karaffe vor ihm auf den Tisch. »Sie haben ja keine Ahnung, wie schlimm es werden kann, wenn erst das Verhör beginnt. Sie waren an dem Ort, an dem jemand ermordet werden sollte, und wurden von der leitenden Ermittlungsbeamtin erwischt, als Sie aus – «
    »In«, fiel er ihr barsch ins Wort. Endlich hatte er den Nebel, von dem sein Hirn seit dem Auffinden des Opfers umwogt gewesen war, zerreißen können. »Ich wollte nicht aus dem Becken, sondern in das Becken klettern.«
    »Das bleibt zu beweisen. Ich bin die Erste, die Sie davon überzeugen müssen.« Als sie sich müde und frustriert durch die Haare strich, runzelte Summerset die Stirn. Ihre Augen, sah er, waren vom Wasser gerötet und sie war erschreckend bleich.
    »Dieses Mal muss ich mit Ihnen wie mit jedem anderen verfahren«, warnte sie ihn matt.
    »Ich habe auch nichts anderes erwartet.«
    »Gut. Dann fangen wir am besten an. Rekorder an. Verhör mit Lawrence Charles Summerset wegen des heute versuchten Mordes an Patrick Murray. Das Verhör führt die Ermittlungsleiterin Lieutenant Eve Dallas. Gesprächsbeginn acht Uhr fünfzehn. Der Verdächtige wurde über seine Rechte informiert und gibt zu Protokoll, dass er zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf einen Rechtsbeistand verzichtet. Ist das richtig? «
    »Das ist richtig.«
    »Was haben Sie heute Morgen um sechs Uhr dreißig im Mermaid Club gemacht?«
    »Gegen sechs Uhr fünfzehn bekam ich einen Anruf. Der Anrufer hat seinen Namen nicht genannt, sondern mir lediglich erklärt, dass ich mich umgehend allein in besagtem Club einfinden soll.«
    »Gehen Sie regelmäßig in irgendwelche Sexclubs, wenn jemand Sie im Morgengrauen anruft und Ihnen das befiehlt?«
    Der giftige Blick, mit dem der Butler sie bedachte, munterte sie etwas auf. Anscheinend war er doch nicht total am Ende.
    »Es hieß, eine Freundin von mir würde dort festgehalten, und wenn ich nicht täte, was der Anrufer mir sagte, würde ihr etwas passieren. «
    »Was für eine Freundin?«
    Er schenkte sich etwas von dem Wasser in ein Glas, hob es an seine Lippen und nahm einen kleinen, vorsichtigen Schluck. »Audrey Morrell.«
    »Sie war auch Ihr Alibi für den Mord an Brennen und hat Ihnen dabei nicht allzu viel genützt. Sind Sie sicher, dass Sie sie noch einmal als Zeugin nehmen wollen?«
    »Sparen Sie sich Ihren Sarkasmus, Lieutenant. Ich habe diesen Anruf bekommen und er ist sicher noch gespeichert.«
    »Das werden wir prüfen. Dann hat also dieser anonyme Anrufer gesagt, Sie sollten sich in den Mermaid Club begeben. Wussten Sie, wo der ist?«
    »Nein, das wusste ich nicht. Es ist nicht meine Gewohnheit, derartige Etablissements zu frequentieren«, erklärte er so spröde, dass sie mühsam ein Schnauben unterdrückte. »Er hat mir die Adresse genannt.«
    »Wirklich umsichtig von ihm. Er sagt Ihnen also, Sie sollen sich dorthin begeben, wenn Ihnen etwas am Wohlergehen Ihrer Freundin liegt. «
    »Er meinte – er sagte, andernfalls würde ihr dasselbe widerfahren wie Marlena.«
    Mitleid, Verständnis und Bedauern wogten in ihr auf, doch diese Gefühle konnte sie sich zurzeit eindeutig nicht leisten, und so erklärte sie mit rüder Stimme: »Na toll, Sie leben unter einem Dach mit einer Polizistin, aber halten es nicht für nötig, sie über die mögliche Entführung und/oder die mögliche Misshandlung dieser Frau zu informieren.«
    Er musterte sie reglos, doch direkt hinter der stolzen, hochmütigen Fassade lauerte die Angst. »Ich verlasse mich gewohnheitsmäßig nicht auf die Polizei.«
    »Wenn Ihre Geschichte wahr ist, würden Sie, wenn Sie sich auf die Polizei verlassen hätten, jetzt nicht mit mir hier sitzen.« Sie beugte sich nach vorn. »Sie wissen, dass es drei Mordfälle gegeben hat und dass Sie in allen drei Fällen als möglicher Täter unter Verdacht

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