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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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einen kleinen Bohrer aus der Tasche, bohrte, eine seiner Lieblingsweisen summend, ein paar kleine Löcher in den Boden, schob die Handschellen durch passende Ösen und richtete sich auf, um mit aller Kraft daran zu ziehen. Als er sicher wusste, dass sie hielten, wandte er sich wieder Patrick zu und zog ihn langsam aus.
    »Nackt werden wir geboren und nackt sollen wir auch sterben«, erklärte er fröhlich, legte die Fesseln um Patricks dünne Fußknöchel, musterte sein zerschundenes Gesicht und bemerkte das leichte Flackern seines Lides. »Ich frage mich, wie laut du wohl nach Gnade schreien wirst. «
    Er zog eine Münze aus der Tasche, warf sie mit einem leisen Klirren auf den Boden, küsste ehrfürchtig die Statue der Jungfrau und machte sie gegenüber dem Sünder auf dem Boden fest.
    »Kannst du dich an mich erinnern, Paddy?«
    Erfüllt von einem glühend heißen Schmerz und mit vor Übelkeit verkrampftem Magen kam Pat wieder zu Bewusstsein. Er stöhnte, wimmerte und schrie.
    »O Jesus, gütiger Jesus, was ist das?«
    »Vergeltung.«
    Schluchzend hob Pat eine Hand an sein Gesicht, versuchte, die Stelle, die am meisten schmerzte, zu bedecken, merkte, was mit ihm geschehen war und brüllte wie von Sinnen: »Mein Gott, mein Auge, mein Gott, ich habe mein Auge verloren.«
    »Es ist nicht verloren.« Der Angreifer hielt sich vor Lachen den Bauch. »Es steht dort drüben auf dem Tisch.«
    »Was soll das? Was wollen Sie von mir?« Verzweifelt richtete Pat sich auf und zerrte an seinen Fesseln. Der Schmerz breitete sich wie flüssige Säure in seinem ganzen Körper aus. »Falls Sie Geld wollen – meine Bosse lassen, wenn sie schließen, nichts zurück. Den Code für das Schließfach kann ich Ihnen nicht sagen. Ich bin nur der Hausmeister.«
    »Ich will kein Geld.«
    »Was wollen Sie dann? Was haben Sie mit mir gemacht? Oh, gütige Maria. Was wollen Sie von mir?«
    »Sprich ja nicht noch einmal ihren Namen aus.« Wütend schlug der Fremde Patrick die geballte Faust unter das Kinn. »Nimm ja nicht noch einmal ihren Namen in deinen dreckigen Mund. Wenn du ihn noch einmal aussprichst, schneide ich dir die Zunge aus deinem sündigen Maul.«
    »Ich verstehe nicht«, erklärte Patrick schluchzend. Die Wucht des Hiebes hatte ihn in die Knie gehen lassen. »Was wollen Sie von mir?«
    »Dein Leben. Ich will dein Leben. Ich habe fünfzehn Jahre lang darauf gewartet und heute werde ich es endlich kriegen.«
    Tränen strömten aus dem Auge, das Patrick noch hatte. Die Qualen wurden unerträglich. Trotzdem versuchte er, ein Bein des Angreifers zu packen, versuchte es, als er es nicht erwischte, noch einmal, fluchte, drohte, schrie.
    »Es wäre zwar unterhaltsam, sich mit dir zu schlagen, aber ich habe einen Plan und an den muss ich mich halten.« Er ging zur Leiter und stieg, verfolgt von Patricks Drohungen und Flehen, aus dem Bassin. »Es wird fast eine Stunde dauern, bis das Wasser über deinem Kopf zusammenschlägt. Eine Stunde«, wiederholte er und feixte, als er auf der anderen Seite von der Leiter kletterte, Patrick durch die Glaswand des Aquariums an. »Bis dahin wirst du vor Schmerz und Panik fast verrückt sein. Das Wasser wird Zentimeter um Zentimeter steigen. Zu den Knöcheln, zu den Knien, bis hinauf zur Hüfte. Du wirst dich gegen deine Fesseln wehren, bis deine Knöchel bluten, doch es wird dir nichts nützen. Weiter von der Hüfte bis zur Brust und bis zum Hals.«
    Amüsiert vor sich hinglucksend trat er an das Kontrollpaneel und drehte ein paar Knöpfe, bis das Wasser aus den Seitenkanälen in das Becken strömte.
    Dann ging er auf die Knie, bekreuzigte sich, faltete die Hände und sprach ein dankbares Gebet.
    »Du betest? Du betest?« Patrick starrte auf die Statue der Mutter Gottes, die vor ihm auf dem Boden stand. »Heilige Mutter Gottes«, wisperte er leise. »Gütige Mutter Gottes.« Und dann betete er mit einer Inbrunst wie nie zuvor in seinem Leben. Wenn sie ihm in dieser Stunde hülfe, schwor er, tränke er nie wieder auch nur den allerkleinsten Schluck.
    Während einiger Minuten sahen die beiden Männer wie Spiegelbilder aus.
    Dann aber stand der eine lächelnd auf. »Es ist zu spät zum Beten. Du bist verdammt, seit du das Leben eines Menschen einem Teufel zum Kauf angeboten hast.«
    »Das habe ich niemals getan. Ich kenne Sie nicht.« Das Wasser schwappte sanft um seine Knie und Patrick rappelte sich auf. »Sie haben den falschen Mann erwischt.«
    »Nein, du bist nur etwas früher an der Reihe.« Da er Zeit

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