Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Morrell?«
    »Ich habe mir neue Garderobe für Samstag zugelegt. Ich habe fast den ganzen Tag gebraucht, um das richtige Kleid, die passenden Schuhe und eine Handtasche zu finden. Dann war ich im Schönheitssalon und habe mir eine Maniküre, eine Körperstraffung und ein paar Strähnchen gegönnt.« Wieder nestelte sie an ihren Haaren.
    »Summerset behauptet, dass er am Freitag mit Ihnen verabredet gewesen ist.«
    »Freitag.« Audrey runzelte die Stirn. »Das kann unmöglich sein. Oder? Oh, habe ich mich vielleicht mit den Tagen vertan?« Sie stand rasch auf, lief in den Nebenraum und kam eine Minute später mit einem schmalen, silbrigen Terminkalender zurück. Während sie im Stehen die Daten eingab, schüttelte sie den Kopf. »Ich bin sicher, dass wir Samstag gesagt haben. Ja, das ist auch das, was ich hier eingetragen habe. Samstag, zwölf Uhr Mittag, Lunch und Theater mit Lawrence. O je.« Sie schaute Eve an und verzog dabei auf komische Weise unglücklich das Gesicht. »Ist er etwa am Freitag hier gewesen, während ich nicht da war? Er muss gedacht haben, ich hätte ihn versetzt, genau wie ich umgekehrt – «
    Sie setzte sich erneut in den Sessel, schlug elegant die Beine übereinander und fing schallend an zu lachen. »Wie lächerlich. Und wir beide sitzen mit verletztem Stolz und unglücklich in unseren Wohnungen herum, nur weil wir zu dumm sind, einander anzurufen und die Sache zu klären. Weshalb in aller Welt hat er nicht wenigstens eine Nachricht für mich hinterlassen?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Wahrscheinlich war er dazu zu stolz. Und zu schüchtern. Es ist wirklich schwer für zwei schüchterne Menschen, zueinander zu finden.« Dann stockte sie und ihre Miene wurde ernst. »Aber das ist doch sicher keine Sache für die Polizei.«
    »Summerset ist in polizeiliche Ermittlungsarbeiten involviert. Es wäre eine Hilfe, wenn wir wüssten, was er Freitag getan hat. «
    »Ich verstehe. Das heißt, ich verstehe nicht«, verbesserte sich Audrey. »Ich verstehe überhaupt nicht.«
    »Zum jetzigen Zeitpunkt darf ich Ihnen nicht viel sagen, Ms. Morrell. Kannten Sie einen gewissen Thomas Brennen?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    Dann wirst du ihn kennen lernen, dachte Eve. Weil spätestens nach den Abendnachrichten jeder Thomas Brennen und Shawn Conroy kennt. »Wer hat sonst noch etwas von Ihrer Verabredung mit Summerset gewusst?«
    Wieder spielte Audrey nervös mit ihrer Kette. »Mir fällt niemand ein. Wir sind beide sehr… zurückhaltende Menschen. Ich nehme an, ich habe meiner Schönheitsberaterin gegenüber erwähnt, dass ich mich für einen besonderen Anlass verschönern lassen wollte.«
    »Wie ist der Name des Salons?«
    »Oh, ich gehe immer an den Madison Square zu Classique.«
    »Vielen Dank, dass Sie uns Ihre Zeit geopfert haben«, sagte Eve und stand auf.
    »Dafür brauchen Sie mir nicht zu danken. Aber – Lieutenant, nicht wahr?«
    »Ja, Lieutenant Dallas.«
    »Lieutenant Dallas, falls Lawrence in irgendwelchen Schwierigkeiten steckt… Ich würde ihm sehr gerne helfen. Er ist ein wunderbarer Mann. Ein Gentleman, wie es sie nur noch selten gibt.«
    »Ein wunderbarer Mann«, murmelte Eve, als sie zurück in Richtung Fahrstuhl gingen. »Ein Gentleman. Genau. Oberste Etage«, befahl sie, als sich die Tür des Fahrstuhls schloss. »Ich will mir noch mal den Tatort ansehen. Schalten Sie den Rekorder an.«
    »Sehr wohl, Madam.« Peabody klemmte sich den Minirekorder am Aufschlag ihrer Jacke fest.
    Mit Hilfe von Eves Mastercode überwanden sie problemlos die Polizeisperre an Brennens Tür. In der Wohnung war es dämmrig, denn das Tageslicht wurde durch die Sicherheitsschirme vor den Fenstern erfolgreich abgewehrt. Sie ließ die Schirme, wo sie waren und knipste das Licht an.
    »Hier hat das Gemetzel angefangen.« Stirnrunzelnd betrachtete sie den blutgetränkten Teppich, die blutbespritzten Wände und beschwor vor ihrem geistigen Auge das grässliche Bild der abgetrennten Hand herauf. »Weshalb hat Brennen ihn hereingelassen? Hat er ihn gekannt? Und weshalb hat der Angreifer ihm die Hand abgehackt? Es sei denn… «
    Sie ging einmal im Kreis, kehrte zurück zur Tür und blickte in Richtung Schlafzimmer. »Es hätte sich auch so abgespielt haben können. Der Mörder ist ein Elektronikgenie und hat die Kameras bereits außer Funktion gesetzt. Er kann das Risiko nicht eingehen, dass irgendein gelangweilter Wachmann die Disketten anguckt, bevor er seinen Job erledigt hat und sich die Dinger holt.

Weitere Kostenlose Bücher