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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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um. Der Wind zerzauste ihre Haare, als sie das ernste Gesicht mit den ebenso ernsten Augen eingehend studierte. »Sie sind eine gute Polizistin, Peabody. Sie sind auf dem Weg, selbst in den Rang eines Detectives erhoben zu werden. Ich weiß, das ist Ihnen wichtig. Ich weiß, was es mir selbst bedeutet hat.«
    Sie beobachtete zwei uniformierte Kindermädchen, die ihren jungen Schutzbefohlenen beim Spiel im Gras zusahen.
    In der Nähe machte ein Jogger eine kurze Pause, dehnte sich und zog, als ein lizensierter Bettler auf ihn zugeschlendert kam, eine Flasche mit Tränengas hervor. Über ihren Köpfen drehte ein Sicherheits-Helikopter mit eintönig ratternden Rotoren gemächlich seine Runden.
    »Diese Informationen betreffen mich persönlich. Deshalb habe ich entschieden, dass ich sie nicht weitergeben werde. Sie jedoch betreffen diese Dinge nicht.«
    »Bei allem Respekt, Lieutenant, natürlich tun sie das. Wenn Sie meine Loyalität in Frage stellen – «
    »Das ist keine Frage der Loyalität, Peabody. Hier geht es um Gesetz, um Pflicht, um… « Sie warf sich auf eine Bank und atmete tief durch. »Das Ganze ist entsetzlich kompliziert. «
    »Wenn Sie diese Informationen an mich weitergeben würden – würde mir das helfen, Ihnen bei der Ergreifung des Mörders von Thomas Brennen und Shawn Conroy aktiv zur Seite zu stehen?«
    »Ja.«
    »Wollen Sie mein Wort, dass besagte Informationen unter uns bleiben?«
    »Darum muss ich Sie bitten.« Als Peabody neben ihr Platz nahm, sah sie ihr ernst ins Gesicht. »Bei allem Bedauern muss ich Sie darum bitten, mir Ihr Wort zu geben, dass Sie die Vorschriften missachten. «
    »Sie haben mein Wort, Lieutenant. Ohne das mindeste Bedauern. «
    Eve kniff für einen Moment die Augen zu. Es gab tatsächlich Bande, die, auch wenn sie zufällig geschmiedet worden waren, bis ans Ende aller Tage hielten. »Angefangen hat alles in Dublin«, setzte sie nach einem letzten kurzen Zögern an. »Vor beinahe zwanzig Jahren. Ihr Name war Marlena.«
    Sie gab eine Zusammenfassung des grässlichen Geschehens und sprach dabei in der Polizistensprache, die Peabody genau wie sie am besten verstand. Am Ende der Erzählung blieben sie beide reglos sitzen. Eves Essen lag noch unberührt in ihrem Schoß. Irgendwo im Inneren des Parks zwitscherten ein paar Vögel tapfer gegen den Verkehrslärm an.
    »Ich hätte nie gedacht, dass Summerset mal eine Tochter hatte«, brach Peabody schließlich den Bann. »Und sie auf diese Weise zu verlieren. Es gibt sicher nichts Schlimmeres, meinen Sie nicht auch?«
    »Ich schätze nicht. Aber irgendwie scheint Schlimmes sich noch steigern zu lassen. Es geht dem Kerl um Rache. Erst Marlena, jetzt Summerset, dann Roarke. Es passt leider alles ganz genau zusammen. Auf der einen Seite der Münze war das vierblättrige Kleeblatt, auf der anderen das Symbol der Kirche. Das Ganze ist also ein Glücksspiel, zugleich jedoch eine göttliche Mission.«
    »Um Summerset in die Falle zu locken, um zu wissen, dass er die Towers besuchen würde, und um extra die Disketten aus dem Überwachungsraum zu manipulieren, muss er über die Verabredung mit Audrey Morrell auf dem Laufenden gewesen sein.«
    »Ja. Die Menschen sind nie so diskret, wie sie glauben. Ich schätze, dass mindestens der halbe Malkurs wusste, dass die beiden Gefallen aneinander finden. Also hören wir uns am besten unter den Schülern um.« Sie rieb sich erschöpft über die Augen. »Roarke muss mir eine Liste machen. Mit den Namen all der Männer, die er getötet hat. Den Namen aller, die ihm einfallen, die ihm bei der Suche nach den Kerlen behilflich gewesen sind.«
    »Welche der beiden Listen soll ich überprüfen?«
    Es überraschte Eve, dass ihre Augen brannten. Übermüdung dachte sie und schluckte die Tränen herunter. »Danke. Dafür bin ich Ihnen sehr viel schuldig.«
    »Okay. Wollen Sie Ihre Pommes frites noch essen?«
    Halb lachend und halb kopfschüttelnd hielt ihr Eve die Tüte hin. »Greifen Sie nur zu.«
    »Dallas, wie wollen Sie es anstellen, dass der Commander keinen Wind davon bekommt?«
    »Das muss ich mir noch überlegen.« Eve massierte sich gedankenverloren den schmerzlich verknoteten Magen. »Fürs Erste müssen wir zurück zur Wache und McNab ein bisschen Feuer unterm Hintern machen. Ich muss mit den Medienleuten reden, bevor die ganze Sache explodiert. Dann brauche ich die Berichte der Spurensicherung und des Pathologen im Fall Conroy. Und als Pünktchen auf dem I muss ich mich noch mit meinem werten

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