Mord ist ihre Leidenschaft
getan habe, nicht einmal dir zu Gefallen ändern kann.« Er hob den Kopf und sah ihr in die Augen. »Und ich wiederhole: Schließ mich ja nicht noch mal aus.«
Sie zuckte übellaunig mit den Schultern. »Ich wusste, dass dich das sauer machen würde.«
»Falls das deine Absicht war, lass mich dir versichern, dass dir das in vollem Maß gelungen ist.«
Sie seufzte abgrundtief. »Es ist einfach schwer für mich zu sehen, was jemand diesen Männern angetan hat, und zu wissen… «
»Dass ich in der Lage war, genau so was zu tun.« Er stellte sein Glas zurück auf den Tisch. »Aber es war gerecht.«
Sie spürte das Gewicht ihres Dienstausweises nicht in ihrer Tasche, sondern auf der Seele. »Die Entscheidung darüber stand dir nicht zu.«
»Das ist der Punkt, in dem wir uns deutlich voneinander unterscheiden. Das Gesetz steht nicht immer für die unschuldigen und missbrauchten Menschen ein. Dem Gesetz mangelt es häufig an Gefühl. Für meine Taten werde ich dich niemals um Verzeihung bitten, wohl aber dafür, dass ich dich in die Lage bringe, dass du dich zwischen mir und deiner Pflicht entscheiden musst.«
Sie griff nach ihrem kalten Kaffee, um ihre Kehle zu befeuchten. »Ich musste es Peabody sagen. Ich musste sie in die Sache einbeziehen.« Sie fuhr sich mit einer Hand durch das Gesicht. »Sie ist auf meiner Seite. Sie hat nicht eine Sekunde gezögert.«
»Sie ist eine gute Polizistin. Du hast mich gelehrt, dass diese Bezeichnung nicht unbedingt ein Widerspruch in sich ist. «
»Ich brauche sie. Ich brauche jede Hilfe, die ich in diesem Fall bekommen kann, denn ich habe Angst.« Sie schloss die Augen und kämpfte mühsam um Beherrschung. »Ich habe Angst, dass ich, wenn ich nicht sorgfältig, nicht schnell und nicht clever genug bin, eines Tages an einen Tatort kommen und dich dort finden werde. Dass ich zu spät bin und du tot bist, weil es ihm im Grunde um niemanden als dich geht. Die anderen schlachtet er lediglich zu Übungszwecken ab.«
Sie spürte, dass er sie in den Arm nahm und schmiegte sich unglücklich an den warmen maskulinen Körper, der ihr inzwischen so vertraut und wichtig war. Sie brauchte seinen Geruch, das gleichmäßige Schlagen seines Herzens, das sanfte Streicheln seiner Lippen auf ihrem wild zerzausten Haar.
»Ich würde es nicht ertragen.« Sie verstärkte ihren Griff um seine Hüfte. »Ich würde es einfach nicht ertragen. Ich weiß, ich darf noch nicht mal daran denken, weil dann mein Blick getrübt wird, aber ich kriege den Gedanken nicht aus meinem Kopf. Ich kann nicht aufhören – «
Dann lag sein Mund auf ihren Lippen und er gab ihr einen rauen, glühend heißen Kuss. Er wusste, dass sie genau das brauchte, ebenso wie die leise gemurmelten Versprechen und die harten Hände, mit denen er voller Ungeduld das Hemd aus ihrer Hose zog.
Ihre Waffe fiel krachend auf den Boden, dann folgte sein teures Jackett, sie legte den Kopf nach hinten, seine Lippen glitten über ihren Hals und sie zog an seinem Gürtel.
Statt weitere Worte zu verlieren, quälten sie einander mit ungezählten sanften Bissen, und als er sie schließlich rücklings auf den Schreibtisch drückte, keuchte sie vor Verlangen auf.
Unter ihr raschelte Papier und sie zog ihn auf sich herab.
»Und ich bin nicht hysterisch«, brachte sie erstickt hervor und er lachte glücklich auf.
»Nein, natürlich nicht.« Er umfasste ihre Hände, schob sich tief in sie hinein und verfolgte, wie bereits beim ersten seiner Stöße der Ausdruck in ihren goldenen Augen glasig wurde, ihr schmaler Torso zuckte und erschaudernd sein Name über ihre Lippen kam.
»Nimm noch mehr.« Er umfasste ihre Hüfte, hob sie an und stieß noch tiefer in ihr Innerstes hinein. »Nimm alles von mir in dich auf. «
Trotz der Wogen der Glückseligkeit, die über ihr zusammenschlugen, war sie sich der Tatsache bewusst, dass er wollte, dass sie endlich sie beide als vollkommene Einheit akzeptierte.
Was sie, nach kurzem Zögern, dann auch endlich tat.
Später aßen sie gemeinsam Suppe in ihrem Büro und nach dem zweiten Teller war sie wieder weit genug bei Sinnen, um sich erneut mit ihrer Arbeit zu beschäftigen.
»Ich werde eine Zeit lang den Großteil meiner Arbeit von hier aus machen«, erklärte sie ihrem Mann.
»Und ich werde meinen Terminkalender lichten und dir behilflich sein.«
Sie brach ein Brötchen auseinander und bestrich die beiden Hälften nachdenklich mit Butter. »Wir müssen die Polizei in Dublin kontaktieren. Bestimmt taucht dort
Weitere Kostenlose Bücher