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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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irgendwo dein Name auf.« Sie ignorierte das Grinsen, mit dem er diesen Satz quittierte, und hob das Brötchen an den Mund. »Sollte ich auf irgendwelche Überraschungen gefasst sein?«
    »Sie haben nicht mehr über mich in ihren Akten als ihr hier in den Staaten.«
    »Wir haben so gut wie gar nichts.«
    »Genau. Sicher gibt es noch ein paar Mitglieder bei der Truppe, die ein gutes Gedächtnis haben, aber sie dürften sich an nichts erinnern, was wirklich peinlich für mich wäre. Ich bin meistens sehr vorsichtig gewesen.«
    »Wer hat in dem Mord an Marlena ermittelt?«
    Roarkes zuvor amüsierte Miene wurde ernst. »Ein gewisser Inspektor Maguire, aber ich würde nicht sagen, dass er ermittelt hat. Er hat eine Akte angelegt, hat die angebotene Bestechung angenommen und den Tod als Unfall abgetan.«
    »Trotzdem könnten uns seine Aufzeichnungen nützlich sein.«
    »Ich bezweifle, dass du großartige Aufzeichnungen von ihm findest. Maguire war einer von den vielen Bullen, die das Kartell, in dessen Gebiet ich eingedrungen bin, bezahlt hat.« Er nahm die zweite Hälfte ihres Brötchens. »Die innerstädtischen Revolten begannen dort später und dauerten länger als hier. Noch als ich ein Junge war, brachen öfter in unregelmäßigen Abständen kleinere Straßenkämpfe aus. Und überall waren die Spuren der vorausgegangenen großen Auseinandersetzungen zu sehen.«
    Er erinnerte sich an die Leichen, an das nächtliche Kreischen von Gewehren, das Heulen der Verwundeten und die eingefallenen Augen der Überlebenden aus jener grauenhaften Zeit.
    »Es gab ein paar Menschen, die alles im Überfluss besaßen und viele, die litten, hungerten und deshalb alles plünderten, was es zu plündern gab. Ein paar wenige der Bullen, die diese Hölle durchlitten hatten, widmeten sich ganz dem Kampf für Recht und Ordnung, die meisten jedoch nutzten das Chaos schamlos aus, um sich persönlich zu bereichern.«
    »Und Maguire war einer von jenen, die beschlossen, ihre Position Gewinn bringend zu nutzen.«
    »Womit er nicht alleine war. Ich selbst habe ständig von irgendwelchen Bullen Schläge und Fußtritte bekommen, wenn ich nicht genügend Kleingeld in der Tasche hatte, um sie zu bezahlen. Aber wenn man so gut wie nichts besitzt, steckt man lieber ein paar Tritte ein und behält das bisschen Kohle, das man hat, für sich. «
    »Hast du auch von Maguire Schläge eingesteckt?«
    »Nicht von ihm persönlich. Als ich mit meinen Geschäften anfing, saß er bereits hinter einem Schreibtisch. Er ließ seine Leute die Kohle eintreiben und hat selber keinen Finger mehr krumm gemacht.« Roarke lehnte sich mit seinem Kaffee auf seinem Stuhl zurück. »Meistens habe ich ihn austricksen können. Wenn es sich gar nicht vermeiden ließ, habe ich natürlich bezahlt, aber für gewöhnlich habe ich mir alles, was sie mir gestohlen haben, zurückgeholt. Bullen sind leicht zu übertölpeln. Sie erwarten absolut nicht, dass jemand sie bestiehlt.«
    »Hmm«, mehr konnte Eve nicht dazu sagen. »Weshalb wurde Maguire auf den Mord an Marlena angesetzt?«
    »Nach ihrer Ermordung bestand Summerset darauf, die Polizei zu informieren. Er wollte, dass die Männer, die… er wollte sie bestraft sehen. Er wollte eine öffentliche Verhandlung. Wollte Gerechtigkeit für sie. Stattdessen bekam er Maguire. Der Bastard kam, schüttelte den Kopf und schnalzte mit der Zunge. ›So, so‹, war alles, was er sagte. ›Mir scheint, dass ein Vater ein hübsches junges Mädchen besser im Auge behalten sollte, statt sie einfach unkontrolliert in der Gegend rumlaufen zu lassen.‹«
    Als der alte Zorn in ihm heraufzukriechen drohte, schob Roarke seinen Stuhl vom Tisch zurück und tigerte durch das Zimmer. »Ich hätte ihm dafür den Hals umdrehen können. Das hat er gewusst. Er wollte, dass ich es versuche, am besten noch an Ort und Stelle, während sechs Bullen in der Nähe waren, von denen ich bei der ersten Bewegung in Stücke gerissen worden wäre. Er kam zu dem Ergebnis, dass sie eine Streunerin gewesen war, dass sie Drogen genommen und sich mit einem Haufen Krimineller eingelassen hatte, die, als sie mit ihr fertig waren, in Panik ausbrachen und sie deshalb töteten. Zwei Wochen später fuhr er in einem neuen Wagen durch die Gegend und seine Frau hatte eine neue Frisur, damit man ihre Diamantohrringe besser sah. «
    Er wandte sich Eve wieder zu. »Und sechs Monate später hat man ihn mit genug Löchern im Körper, um die Fische durchschwimmen zu lassen, im Liffey treiben

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