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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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dieser Kerl zur Strecke bringen, erinnerte sie sich. Das funktionierte nur durch Polizeiarbeit, und die machte sie momentan besser bei sich zu Hause. Eine anständige Mahlzeit, ein paar Stunden Schlaf, und sie hätte wieder den erforderlichen Schwung.
    Angekommen in der Tiefgarage sah sie, dass Medavoys Wagen nicht mehr da war. Da kein Zettel hinter ihrem Scheibenwischer steckte, hatte er die frische Delle in der Beifahrertür seines Fahrzeugs sicher noch nicht entdeckt.
    Hinter ihr startete jemand den Motor eines Wagens, sie hörte das Quietschen von Reifen auf Asphalt, Sekunden später schoss mit heulenden Sirenen ein Einsatzwagen dicht an ihr vorbei und erhellte mit seinem zuckenden Blaulicht das schummrige Dunkel.
    Sie schloss die Wagentür auf, legte die Hand auf den Türgriff und hörte plötzlich hinter sich leise Schritte. Mit gezückter Waffe wirbelte sie herum.
    Abrupt brachen die Schritte ab und der Mann warf hastig die Hände in die Luft. »Wow. Verlesen Sie mir zumindest meine Rechte.«
    Sie erkannte den Detective und schob die Waffe wieder in ihr Halfter. »Tut mir Leid, Baxter.«
    »Ziemlich schreckhaft, was?«
    »Niemand sollte im Dunkeln durch eine Tiefgarage schleichen.«
    »He, ich will nur zu meinem Wagen.« Zwinkernd öffnete er die Tür des Wagens, der zwei Lücken neben ihrem Fahrzeug stand. »Ich habe nämlich eine heiße Verabredung mit einer hübschen Senorita.«
    »Ole, Baxter«, grummelte sie und glitt, wütend auf sich selbst, hinter das Lenkrad. Erst nach drei Versuchen sprang der Motor endlich an, und sie beschloss, am nächsten Tag persönlich die Werkstatt aufzusuchen und den ersten Mechaniker, der ihr über den Weg lief, mit bloßen Händen zu erwürgen.
    Wenigstens wurde es sofort gemütlich warm in ihrem Wagen, dann jedoch so bullig heiß, dass sie knurrend die Heizung abstellte und sich mit der spätnovemberlichen Kälte arrangierte.
    Sie fuhr zwei Blocks, geriet in einen Stau und seufzte. Eine Zeit lang saß sie einfach da, trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad und studierte die neue bewegliche Anzeigetafel über Gromleys Kino, die für ein Dutzend neuer Filme warb. Sie beobachtete eine Verfolgungsjagd zwischen zwei FlugBikes über New Los Angeles, die mit einem höchst beeindruckenden Zusammenstoß und einem anschließenden Feuer endete, betrachtete das hübsche Paar, das sich spärlich bekleidet über eine Frühlingswiese rollte und nahm Einblick in den neuesten Kinderfilm, in dem es um drei tanzende Spinnen mit Zylindern und Schwalbenschwänzen ging.
    Ohne auf das übellaunige Hupen und die gebrüllten Flüche der anderen zu achten, schob sie sich ein paar Zentimeter vorwärts.
    Ein jugendliches Pärchen surfte gemeinsam auf einem Airboard wie ein bunter Farbfleck durch den stockenden Verkehr, und die Fahrerin des neben ihr stehenden Wagens verkürzte sich die Wartezeit durch Aufdrehen der Musikanlage und unmelodiösen Gesang.
    Über ihren Köpfen hupte schrill ein Airbus. Das Geräusch klang irgendwie selbstgefällig, dachte Eve und runzelte die Stirn. Ja, ja, ich weiß, wenn mehr Leute die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen würden, stünden wir hier unten nicht wieder mal im Stau.
    Gelangweilt zog sie ihr Handy aus der Tasche und rief ihre Assistentin bei sich zu Hause an.
    »Sie können ebenso gut Feierabend machen. Ich stecke wieder mal im Stau und habe keine Ahnung, wann ich da bin.«
    »Es geht das Gerücht um, dass es noch Pizza geben soll.«
    »Okay, dann hauen Sie mal rein, aber wenn Sie noch da sind, wenn ich komme, verlange ich dafür einen ausführlichen Bericht über Ihre heutige Arbeit.«
    »Für Pizza würde ich noch viel Schlimmeres über mich ergehen lassen, Lieutenant.«
    Sie sah genau, wie es passierte. Die Katastrophe war geradezu unausweichlich. Drei Wagen vor ihr legten zwei Taxis gleichzeitig die Vertikale ein, stiegen in die Luft, stießen mit den Stoßstangen zusammen, gerieten ins Trudeln und, noch während Eve den Kopf schüttelte über so viel Dummheit, krachten die Taxis lautstark zurück auf den Asphalt.
    »Verdammt.«
    »Gibt es ein Problem, Dallas? Was war das für ein Krach?«
    »Bloß zwei hirnamputierte Taxifahrer. O ja, das wird uns allen sehr helfen. Jetzt steigen die beiden Idioten auch noch aus und keifen sich an. Dadurch kommt der Verkehr selbstverständlich schneller wieder in Gang.«
    Dann sah sie, dass einer der beiden Kerle durch das offene Fenster seines Wagens langte und einen Metallschläger vom Sitz zog. »Jetzt

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