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Mord ist kein Geschäft

Mord ist kein Geschäft

Titel: Mord ist kein Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Holman erwähnt hatte, als ich dir von der Sache mit Gladys’
Ermordung erzählt hatte .« Er lachte unangenehm. »Weißt
du was? Ich war naiv genug, um mir einzubilden, du seist zu ihm gegangen und
versuchtest ihn zu überreden, mir zu helfen! Aber statt dessen hast du ihm das
Paket gebracht, Baby .« Sein Gesicht wurde hart. »Und
jetzt möchte ich es zurückhaben .«
    »Ich weiß nichts von einem
Paket !« sagte Louise, in Tränen ausbrechend. »Du mußt
mir glauben, Mike! Als ich hierher zurückkam, war da ein schrecklicher Gorilla
von einem Mann, der mich packte und dasselbe sagte. Er behauptete, du müßtest es hier versteckt haben und...«
    »Halt den Mund !« sagte Westerway . Seine Augen
bohrten sich eine Sekunde lang in die meinen. »Ich möchte es haben, Holman . Sie wissen, wo es ist. Entweder hat sie es Ihnen
gesagt oder sie hat es Ihnen zum Aufbewahren gegeben. Wo ist es ?«
    »Verdammt, spielen Sie doch
nicht Ihr Leben lang den Idioten, Westerway !« knurrte ich ihn an. »Ihre Schwester hat sich beinahe
umgebracht, um Ihnen zu helfen und...«
    »Schwester?« Er starrte mich
einen Augenblick lang verdutzt an und brüllte dann vor Lachen. »Hat Sie Ihnen
das erzählt ?« Er blickte auf das zitternd neben mir
auf der Couch sitzende Mädchen. »Na, Miss Louise Patrick, was soll das nun
wieder ?«
    »Louise Patrick?« Nun war ich
wieder an der Reihe, sie anzustarren.
    »Es tut mir leid, Rick«,
murmelte sie. »Er weiß im Augenblick nicht, was er sagt .«
    »Zum Teufel damit !« knurrte Westerway . »Ich möchte
das Paket, Holman .«
    »Ich habe keines«, sagte ich
ungeduldig. »Ich weiß noch nicht einmal etwas von seiner Existenz. Warum hören
Sie nicht mit Ihren melodramatischen Mätzchen auf, Westerway ?
Setzen Sie sich und wir besprechen das Ganze. Vielleicht können wir endlich
einmal Klarheit in die Sache bekommen und...«
    »Ich möchte das Paket«,
wiederholte er mit ruhiger Bösartigkeit. »Wenn ich Sie erschießen muß, um es zu
bekommen, macht mir das nicht das geringste aus, Holman . Ich möchte es haben — jetzt !«
    Die Pistole in seiner Hand hob
sich um den Bruchteil eines Zentimeters, so daß ich ohne große Anstrengung
direkt in den Lauf blicken konnte. Zu glauben, daß er nicht abdrücken würde,
war eine Sache; aber zu wissen, ob mir die Kugel nicht glattwegs die Schädeldecke abreißen würde, wenn ich mich irrte, war wieder etwas anderes.
    »Okay.« Ich zuckte entmutigt
die Schultern. »Sie haben gewonnen. Es ist bei mir zu Hause .«
    »Wo bei Ihnen zu Hause?«
    »Im untersten Fach des
Eisschranks«, sagte ich prompt.
    »Okay.« Er atmete langsam tief
aus. »Dann wollen wir es holen .«
    Ich stand langsam auf und ging
auf ihn zu. »Augenblick mal«, sagte er scharf. »Du zuerst, Baby.«
    Louise Patrick — oder Westerway , wer immer sie sein mochte — stand auf und ging
mit tranceartigen Bewegungen zur Tür. Als sie sie geöffnet hatte, blickte sie
ihn fragend an.
    »Wie ich schon sagte, erst du,
Baby, dann Holman «, sagte Westerway .
»Und wenn einem von euch beiden unterwegs irgendwelche kleinen faulen Tricks
einfallen sollten, dann jage ich dem Betreffenden eine Kugel in den Leib. Das
ist mein Ernst .«
    Das Mädchen trat auf den
betonierten Treppenabsatz draußen, und die Pistole winkte mir zu, ihr zu
folgen. Ich machte ein paar Schritte auf die Tür zu, womit Westerway unmittelbar hinter mich zu stehen kam, und dann hörte ich sein leises Kichern.
    »Ich habe schon immer gesagt,
drei sind zuviel , Holman .
Stimmt’s ?«
    Vermutlich schlug er mir den
Pistolenlauf auf den Hinterkopf. Was er auch tat, in jedem Fall hatte es
dasselbe Resultat wie die unerwartete Attacke im Motel. Die Welt explodierte,
die dichte schwarze Wolke senkte sich erneut über meine Augen und umhüllte mich
schließlich ganz.
     
     
     

FÜNFTES KAPITEL
     
    I ch traf kurz nach zehn Uhr
vormittags in Freddie Hoffmans Büro ein. Vor mir lag die Unterhaltung mit Jason
Wagner, was man nicht als besonders rosigen Beginn des Tages bezeichnen konnte.
Aber er hatte sich von vornherein nicht rosig angelassen. Zu dem steifen Hals
und dem schmerzenden Magen hatte sich eine empfindliche Stelle am Hinterkopf
gesellt. Als ich aufgewacht war, hatte ich mich allein im Studioappartement
befunden und schließlich genügend Energie zusammengerafft, um es bis zur Straße
zu schaffen. Ich entdeckte, daß Westerway rücksichtsvollerweise die Autoschlüssel aus meiner Hosentasche entfernt hatte.
Um drei Uhr morgens war es

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