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Mord ist kein Geschäft

Mord ist kein Geschäft

Titel: Mord ist kein Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Treppenabsatz herausflutete. Noch immer
geschah nichts. Dann ging ich schnell hinein und stellte fest, daß das
Wohnzimmer leer war. Eine schnelle Überprüfung der beiden Schlafzimmer, der
Küche und des Badezimmers ergab, daß sich niemand im Appartement aufhielt. Die
Tür zur Besenkammer stand weit offen, der Staubsauger war halb herausgezogen,
aber der Gorilla war offensichtlich seit langem verschwunden. Es war in
gewisser Beziehung eine Enttäuschung, aber mein steifer Hals und mein
schmerzender Magen waren dankbar dafür.
    »Es ist niemand hier«, sagte
ich zu dem dunkelhaarigen Mädchen, und sie ging, einen Ausdruck der Vorsicht
auf dem Gesicht, ins Wohnzimmer, so als traute sie mir noch immer nicht allzusehr .
    Ein Rundgang nahm ihr
schließlich die letzten Zweifel, und sie beruhigte sich zusehends. »Na, ich
fühle mich jetzt wesentlich besser, Rick .« Sie
strahlte mich an. »Wenn ich allein hätte zurückkehren müssen, hätte ich mich
niemals hier hineingetraut! Ich finde, das muß in irgendeiner Weise gefeiert
werden. Wie wär’s mit etwas zu trinken ?«
    »Großartig !« sagte ich.
    Sie nahm meinen Mantel ab und
warf ihn mir zu. »Hier, Sie können jetzt Ihr Eigentum zurück haben. Ich glaube,
ich habe Rye hier. Ist das okay ?«
    »Auf Eis, bitte«, sagte ich.
    Nachdem sie in der Küche
verschwunden war, setzte ich mich auf die Couch und zündete mir eine Zigarette
an. Ich hatte genügend Zeit, mich zu fragen, nach was für einem Paket der
Gorilla gesucht hatte, ohne es zu finden, bis Louise wieder mit den Drinks
erschien.
    »Hier, Sir Galahad .«
Sie reichte mir ein Glas. »Ihr Lohn für die Rettung einer in Not befindlichen
Jungfrau.«
    »Wir schwarzen Ritter haben
andere Ansichten über die angemessene Belohnung für die Rettung in Not
befindlicher Damen«, sagte ich und schielte sie an. »Aber vielleicht kommen wir
darauf ein bißchen später zu sprechen ?«
    »Halten Sie Ihre Zunge im Zaum,
Herr Ritter«, sagte sie kalt. »Oder ich schlage Ihnen eine Beule in Ihre
Rüstung — da, wo es weh tut .« Das Telefon klingelte leise.
»Oh, verdammt !« Sie blickte mich an, als ob ich ein
Hellseher oder so etwas Ähnliches wäre. »Wer zum Kuckuck kann mich mitten in
der Nacht anrufen ?«
    »Warum gehen Sie nicht an den
Apparat und finden es heraus ?« schlug ich vor.
    »Himmel, Sie haben aber wirklich
einen brillanten Verstand, Holman !« Sie bleckte die Zähne in meine Richtung, während sie zum Telefon ging und den
Hörer abnahm. »Ja ?« sagte sie beiläufig, und dann
wurde ihr Gesicht starr. »Mike! Wo bist du? Was ist passiert? Hier war ein gräßlicher Mann, der...« Sie lauschte eine Weile, und in
ihre Augen trat ein verstörter Ausdruck. »Gut. Wo bist du? Wo?« Sie preßte den
Hörer heftiger ans Ohr. »Ich kann dich nicht verstehen, Mike. Sag es noch
einmal! Wo — Mike? Mike!« Sie lauschte noch ein paar Sekunden und ließ dann den
Hörer auf die Gabel fallen.
    »Die Verbindung ist
unterbrochen worden«, sagte sie niedergeschlagen.
    »Was hat er gesagt ?«
    »Er sei verletzt und er wolle,
daß ich ihn hole .« Sie ging langsam und mit unsicheren
Schritten auf mich zu. »Er sei schwer verletzt, hat er gesagt, Rick. Seine
Stimme versagte irgendwie, als er mir die Adresse mitteilen wollte — und dann
brach die Verbindung ab .« Ihre Stimme schwankte
plötzlich. »Rick, was um alles auf der Welt, soll ich tun ?«
    »Setzen Sie sich und trinken
Sie was«, sagte ich. »Vielleicht ruft er noch einmal an .«
    »Armer Mike!« Sie schauderte
plötzlich. »Er kann keine Schmerzen aushalten, wissen Sie. Er ist ein solcher
Feigling .«
    »Sie können nichts tun, bevor
er nicht wieder angerufen hat«, sagte ich sachlich. »Und das Ganze ist nicht
Ihre Schuld, vergessen Sie das nicht. In welchen Schwierigkeiten er auch
stecken mag, er hat sich die Suppe selber eingebrockt .«
    »Das ist eine billige
Philosophie, Rick .« Sie schauderte erneut. »Wenn er
verletzt ist, Schmerzen hat , gehetzt wird wie ein
wildes Tier, dann ist er noch immer mein Bruder, und ich muß versuchen, ihm zu
helfen. Das ist ganz einfach .«
    »Okay«, sagte ich. »Aber im
Augenblick können Sie nichts tun als warten. Nicht?«
    »Vermutlich«, murmelte sie.
»Aber ich könnte mich etwas vernünftiger anziehen, so daß ich, falls er wieder
anruft und ich ihn suchen muß, nicht zum zweitenmal zu Tode friere .«
    Sie stand auf und nahm ihr Glas
mit ins Schlafzimmer. Ich hatte eine Menge Zeit, um während ihrer Abwesenheit
schnell und

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