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Mord ist kein Geschäft

Mord ist kein Geschäft

Titel: Mord ist kein Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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schwierig, ein Taxi zu finden, selbst in
Westhollywood. Als ich eine Stunde später heimkam, war das Haus leer, sah aber
aus, als ob ein Tornado hindurchgefegt wäre. Aber ich war zu müde, um mich
daran zu stören, kroch ins Bett und schlief vier Stunden.
    Als ich aufwachte, fühlte ich
mich wie die Überbleibsel eines Stierkampfes — so, als ob man meine besten
Bestandteile weggeschnitten hätte, um sie dem Matador zu überreichen, und den
Rest hätte liegen lassen. Nach einem lausigen Frühstück setzte ich mich in ein
Taxi und fuhr mit meinem Ersatzzündschlüssel nach Westhollywood zurück, wo ich
meinen Wagen abholte. Dann fuhr ich langsam und vorsichtig wie ein sehr alter
Mann zu Hoffmans Büro am Sunset Boulevard.
    Dieses Mal hatte er eine neue
Sekretärin, eine kesse Biene mit einer völlig unwirklichen Figur und einem
weißblonden, kurzgeschnittenen, strähnigen Haarschopf. Sie lächelte mir
mechanisch zu, als ich ins Büro trat, und holte tief Luft, wobei ich hätte
schwören mögen, daß der Büstenhalter ein wenig knarrte.
    »Ich heiße Holman «,
sagte ich müde. »Mr. Hoffman kennt mich und wird mich sprechen wollen, wenn Sie
ihm mitteilen, daß ich da bin .« Ich schloß für eine
halbe Sekunde die Augen. »Bitte, sagen Sie ihm einfach, ich sei hier, und
warten Sie, was dann erfolgt. Es wird uns eine Menge Mühe und Arbeit ersparen .«
    »Nun ja, Mißter Holman «, lispelte sie freundlich, »natürlich tue ich daß .«
    Ich öffnete die Augen wieder
und starrte sie verdutzt an, während sie den Telefonhörer abhob und mit Hoffman
sprach. Dann lächelte sie mir, während sie auflegte, erneut zu.
    » Mißter Hoffman ßagt , Ssie möchten
bitte gleich hineinkommen, Mißter Holman «.
    »Danke«, sagte ich. »Sind Sie
immer so umgänglich, Süße ?«
    »Daß ßollten Ssie mal an einem Abend außprobieren !« Ihr Lächeln hatte entschieden etwas Strahlendes. »Ich
hab’ waß für Männer mit Ringen unter den Augen übrig, Mißter Holman , da krieg’
ich immer eine Gänßehaut , wißen Ssie .«
    »Tatsächlich?« Ich schüttelte
entschlossen den Kopf, um mich von dem hypnotischen Magnetismus ihrer leuchtenden
blauen Augen zu befreien. » Phhh !«
    Ich stolperte in Hoffmans Büro
und sank schlaff in den nächsten Stuhl. Der Agent betrachtete mich hinter
seinem Schreibtisch hervor mit sachlichem Interesse. Hoffman hatte eine vergnüglichwirkende Glatze, war dick und ungefähr fünfzig
und einer der nettesten Burschen in dieser Branche — und einer der gerissensten dazu. Ich kannte ihn einigermaßen gut seit
drei oder vier Jahren, und wir vertrauten uns gegenseitig auf eine vorsichtige
Weise.
    »Sie sehen ziemlich mitgenommen
aus, alter Freund«, sagte er vergnügt. »Kann ich Ihnen mit irgend
etwas unter die Arme greifen, mit einem Glas Rye oder einer sexbesessenen Volksliedersängerin oder sonst irgend
etwas ?«
    »Ihre neue Sekretärin«, sagte
ich mit verwunderter Stimme, »- müssen Sie sie nicht am Schreibtisch anketten,
Freddie ?«
    »Es ist nur ihr Lispeln, das
Sie so umwirft«, sagte er selbstzufrieden. »Aber ihre Figur ist echt .« Er seufzte leise. »Ich glaube, die richtige Bezeichnung
für sie ist >unersättlich<, aber es macht mir einen Heidenspaß, das
herauszufinden .«
    »Sie sind ein alter Lüstling«,
brummte ich.
    »Mittelalt, bis jetzt«, sagte
er und nickte selbstgefällig. »Aber ich hoffe, den Übergang ohne irgendwelche
Probleme zu bewältigen, alter Freund .«
    »Ganz sicher«, beruhigte ich
ihn. »Sie sind dafür prädestiniert, wissen Sie .«
    »Sie sind doch wohl nicht
hierhergekommen, um meine körperliche Rüstigkeit nachzuprüfen, oder ?« Er grinste liebenswürdig. »Es handelt sich um Fabrielle , nicht ?«
    »Genau !« sagte ich. »Woher wissen Sie das ?«
    »Sie hat mich heute früh
angerufen und sagte, sie habe gehört, Sie hätten Schwierigkeiten mit Seiner
Hoheit, dem Maharadscha der Wagner Film incorporated«, sagte er mit derselben
entnervend heiteren Stimme. »Sie bat mich, die Situation ein wenig im Auge zu
behalten und sie wissen zu lassen, falls sich in den nächsten zwei Tagen etwas
ändern sollte .«
    »Es kann nur schlimmer werden,
glaube ich«, brummte ich. »Wissen Sie, daß sie im Begriff ist, einen Burschen
namens Eugene Patrick zu heiraten ?«
    »Klar, sobald die mexikanische
Scheidung vollzogen ist«, sagte er. »Warum?«
    »Sie behauptete, Wagner habe
auf einer Moralklausel bestanden — drei Seiten kleinsten Drucks — , bevor er den Vertrag für den

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