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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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präsentierte sich gesättigt von einem Regen, der jederzeit in Schnee umschlagen konnte. Der Wind blies ungehindert von der Nordsee die Themse herauf, weil viele der Gebäude, die ihn früher aufgehalten hatten, nicht mehr da waren. Aber wenigstens vertrieb er auch den Nebel.
    Kaum eine Häuserreihe war unbeschädigt aus den Kriegstagen hervorgegangen, gewaltige Lücken klafften als Mahnung in Wohnstraßen und Gewerbegebieten. Stümpfe auf beiden Seiten kennzeichneten Stellen, an denen Gebäude durch Bombenschneisen voneinander getrennt worden waren. Rohre ragten wie Eingeweide aus nackten Wänden, und in den oberen Stockwerken flatterten Tapeten in den zum Himmel geöffneten Zimmern. Überall standen die Menschen wegen irgendetwas Schlange. Die halbe Stadt musste ohne Strom auskommen. Die Londoner Verkehrsbetriebe ließen ihre Busse und Straßenbahnen fahren, aber es waren grundsätzlich nie genug, und sie waren nicht in der Lage, die graugesichtigen Menschen pünktlich zu ihren improvisierten Büros zu bringen.
    Ich lachte. Wenn es einen Gott gab, dann musste man manchmal über seinen merkwürdigen Sinn für Humor lachen und den Kopf schütteln.
    Ich gelangte zum Ruskin Park, in dem ich im Sommer oft spazieren gegangen war. Jetzt lag er kalt und wie ausgestorben vor mir. Einem Impuls folgend kletterte ich über das hüfthohe Tor und ging hinein. Ich folgte dem zentralen Pfad zum großen Teich in der Mitte. Ich roch ihn, noch bevor ich ihn sah: den reifen Gestank von Verwesung. Er glänzte wie Öl in der Finsternis. Kahle Bäume streckten ihre Äste über das Wasser aus. Ich sah die Frau auf der Bank erst, als ich fast neben ihr stand. Es war das Weiß ihrer Hände, das mir als Erstes auffiel.
    Ich hüstelte, um sie nicht zu erschrecken. »Hallo. Sind wir zu früh für die Party?«
    Sie sprang nicht auf, wahrscheinlich hatte sie mich kommen hören. Sie hob den Kopf. Ein völlig verheultes Gesicht starrte mir entgegen. Sie schniefte und legte eine Hand an ihre Wange. Sie schien etwa in meinem Alter zu sein, aber es war schwer zu sagen, weil das lange dunkle Haar wie Seetang vor ihrem Gesicht hing. Sie schniefte noch einmal, schob eine Strähne zurück und förderte bebende Lippen und rot geweinte Augen zutage. Sie kam mir bekannt vor, vielleicht arbeitete sie in einem der Läden unten im Green.
    »Ich hasse Menschenmengen«, begrüßte sie mich und meinte damit vermutlich: Hau ab, Mann!
    »Zwei sind ein bisschen wenig für eine Menschenmenge, oder?«
    Normalerweise verstand ich einen Wink mit dem Zaunpfahl sofort, aber ich sehnte mich plötzlich nach Gesellschaft. Wahrscheinlich fehlte mir Sandra doch mehr, als ich es mir eingestehen wollte. Auf der Bank war Platz genug für uns beide, ohne dass ich ihr zu nahe kommen musste. Ich wollte nicht, dass sie ging. Wir saßen schweigend da und schauten auf den Teich, würdigten uns gegenseitig keines Blickes. Es schien kein Mond, aber es gab genug Licht, um die Büsche und Bäume und Parkwege deutlich erkennen zu können. Ich sah, dass sie ihre Beine von sich gestreckt hatte. Sie waren schlank mit bildhübschen Fesseln. Sie musste verrückt sein, dass sie um Mitternacht allein in einem Park hockte und die Gesellschaft eines Wahnsinnigen neben sich duldete.
    »Ich wollte nur meine Ruhe haben, wissen Sie?« Ihre Stimme hatte an Schärfe verloren. »So viele Erinnerungen.«
    Natürlich. Eine Stadt voller Tragödien. Es war die Nacht vor Neujahr, und alles, woran man denken konnte, war die Familie, die man bei den Bombenangriffen verloren hatte, oder der Sohn, der nie von der Front zurückkehrte. Ich machte Anstalten, aufzustehen. »Es tut mir leid. Ich wollte nicht ...«
    Sie unterbrach mich. »Ist schon in Ordnung. Wirklich. Ich sollte sowieso nicht so viel grübeln. Ich sitze schon lange genug allein hier. Sollte besser gehen, bevor ich mir den Tod hole.« Dunst umhüllte ihre Worte.
    »Es tut mir leid ...«
    »Es ist nicht Ihre Schuld, oder?«
    Ich drehte mich um und sah sie an. Sie weinte wieder und daraus wurde ein Schluchzen, aber sie schlug die Hände nicht vors Gesicht. Ihre Hände lagen auf der Bank, ihr Oberkörper zitterte und sie versank in hilflosem Kummer. Ich hatte Angst, sie zu berühren, aber ich hätte gern zur Beruhigung ihren Arm gedrückt. Sie wandte mir das Gesicht zu, und das Schluchzen ließ langsam nach. Das letzte Mal hatte ich so hoffnungslose Augen im Spiegel angestarrt.
    »Kommen Sie. Sie frieren. Ich kenne eine Bar in der Nähe. Was halten Sie

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