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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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hereinkommen, und ihr Gesicht lief rot an. Dann durchbohrte sie mich mit einem Blick, bei dem ich das Gefühl nicht loswurde, ich müsste dringend das Datum meiner letzten Tetanusimpfung checken. Ich wusste, dass ich nicht mehr so hübsch war wie früher, aber ein Monster?
    Sie ging sofort zu Alec und sprach mit ihm, schnell und leise. Alec hob seinen grüblerischen Blick und fand mich. Er zögerte keine Sekunde; hob die Thekenklappe an und kam entschlossen zu mir herüber. Ein ehemaliger Boxer mit Schinkenhälften statt Händen und Knetgummi anstelle einer Nase.
    »Verpiss dich, Red. Du hast hier wirklich genug Schaden angerichtet.«
    »Ich will nur ein Bier, Alec. Wo ist das Problem? Bekommen heimkehrende Helden bei dir kein Bier?«
    »Red, für Sandra bist du kein gottverdammter Held. Sie will nix mehr von dir wissen. Also erspar dir und mir und uns allen den Ärger und zieh Leine.«
    Mir wurde bewusst, wie still es geworden war. Sandra stand so weit von mir entfernt wie nur möglich, beobachtete die Szene mit steinerner Miene und nuckelte nervös an einer Zigarette. Vor mehr als anderthalb Jahren hatte es einen heftigen Streit zwischen uns gegeben. Wir waren ein paar Monate miteinander ausgegangen. Ich bewohnte eine kleine Bude um die Ecke in Peckham, während ich von der SOE ausgebildet wurde. Sandra war fröhlich, lebhaft, schön und verstand es, einen scharfzumachen. Ich wusste nie recht, was sie gerade im Schilde führte. Sie konnte mich in der einen Nacht leidenschaftlich ins Bett zerren und mir in der nächsten einen kräftigen Tritt in den Hintern versetzen.
    Ich schätze, ich bin etwas langsam. Ich brauchte fünf Wochen, um zu merken, dass ich für sie nur einer von vielen war. Das gefiel mir ganz und gar nicht; ich lasse mich nicht gern auf den Arm nehmen und ich teile nicht gern. Das sagte ich ihr auch, und sie versprach, von nun an treu zu sein. Doch ich traute ihr nicht und behielt leider recht: An dem Abend, als sie angeblich mit ihren Freundinnen unterwegs war – eine von ihnen wollte heiraten –, erwischte ich sie, wie sie hinten im Streatham Locarno einem mickrigen Lackaffen die Zunge in den Hals steckte. Er verdiente die Abreibung, die ich ihm verpasste, und Sandra kam zu mir zurück; ich glaube, es gefiel ihr, dass die Männer um sie kämpften. Weniger gut gefiel ihr, dass ich ihr eine schallende Ohrfeige verpasste, und seither flogen zwischen uns die Fetzen. Also hatte Alec vermutlich recht damit, wenn er mich aus seinem Pub rauswarf, bevor wir wieder aufeinander losgingen.
    »O.k., Alec. Hab verstanden. Ich schätze, ich sehe wohl nicht mehr so umwerfend aus wie früher.«
    Sein Blick wurde sanfter, genau wie seine Stimme. »Hat nix mit deiner Visage zu tun, Red. Bist immer noch hübscher als ich. Sie ist es verdammt noch mal nicht wert. Sie ist ’ne Schlampe mit dicken Titten. Genau das, wofür meine Kundschaft zahlt. Vergiss sie einfach.«
    Ich sah mir seine Kundschaft an, warf einen Blick auf Sandra und nickte Alec zu. Ich drehte mich um und verließ die Bar. Der Versuch, mir Sandra aus dem Kopf zu schlagen, gestaltete sich mühselig. Die ganze Zeit über fragte ich mich, ob es nicht besser gewesen wäre, mich dumm zu stellen und zu ignorieren, was sie so alles trieb. Einfach zu genießen, was sie mir gab. Denn wenn sie gab, war es wirklich denkwürdig. Die Eifersucht ist mein Fluch.
    Ich verbannte sie aus meinen Gedanken, indem ich über die Unterhaltung nachgrübelte, die ich gerade mit Kate Graveney geführt hatte. Ich versuchte, den Sinn hinter ihren Worten zu erfassen und herauszufinden, was das alles mit mir zu tun hatte. Ich wusste nicht, ob ich verärgert oder erleichtert sein sollte, dass meine Suche nach Major Tony Caldwell erfolglos geblieben war. Für meinen Geschmack passte das alles viel zu gut zusammen. In meiner kurzen Laufbahn als Polizist in Glasgow hatte ich gelernt, dass es so etwas wie ein zufälliges Zusammentreffen nicht gab. Aber ich war mir auch darüber im Klaren, dass ich in letzter Zeit ein wenig zu Paranoia neigte.
    Ich blieb stehen und schaute den Hügel hinunter. Ich knetete mein Bein mit beiden Händen an der Stelle, wo es schmerzte; die Feuchtigkeit ziepte unangenehm an den zusammengeflickten Knochen. Ich dachte an das Jahr, das vor mir lag; es hielt wenig Verheißungsvolles für mich bereit. Silvesterfeiern waren selbst in den besten Zeiten eher eine melancholische Angelegenheit. Und ich machte gerade definitiv keine Hochphase durch. Der Himmel

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