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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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berechtigte Frage. Und ich konnte ihm keine passende Antwort liefern. Also versuchte ich es mit der Wahrheit. »Ich war nur neugierig, Inspector. Ich war spazieren, und da fragte ich mich, was sich hier wohl abgespielt haben mag. Der Expolizist in mir, schätze ich.« Ich versuchte, kumpelhaft zu lächeln. Er würde es schon verstehen, von Bulle zu Bulle.
    »Ich habe Sie gewarnt. Ich habe Sie verdammt noch mal gewarnt, mir nicht in die Quere zu kommen. Und hier sind Sie nun und – tun – genau – das!« Sein Schnurrbart zitterte unter der Wucht, mit der er diese Worte ausstieß.
    »Ich werde Ihnen aus dem Weg gehen. Jetzt sofort, wenn es Ihnen recht ist.« Ich wollte mich an seinem massigen Körper vorbeischieben, aber er blockierte den gesamten Türrahmen und einen großen Teil des Raums. Ich konnte Tabak und abgestandenen Alkohol an ihm riechen, ungewaschene Kleidung. Ich sah den Schlag nicht kommen. Er traf mich voll auf den Mund und schickte mich rückwärts zu Boden. Mein Hut rutschte mir vom Kopf und ich schmeckte Blut. Ich fragte mich, ob er jemals an einem Austauschprogramm in Glasgow teilgenommen hatte – dies war genau der Stil der dortigen Kollegen. Ich kam schwankend auf die Beine und ballte meine Fäuste, um diesen miesen Bastard fertigzumachen. Er grinste.
    »Komm schon, Jock. Schlag zu. Das wird das Letzte sein, was du tust, bevor du auf dem Boden meines Kittchens aufschlägst. Angriff auf einen Polizeibeamten. Unerlaubtes Betreten eines Tatorts. Behinderung polizeilicher Ermittlungen. Mal sehen, was mir sonst noch einfällt. Na los doch. Hau drauf.« Er reckte mir sein feistes Kinn entgegen und deutete darauf.
    Ich wischte mir das Blut vom Mund ab und versuchte, meine Wut zu unterdrücken. Ich wusste, er hatte mich genau da, wo er mich haben wollte. Ich hob meinen Hut vom Boden auf und klopfte mir den Staub aus der Kleidung.
    »Mein Fehler, Inspector.« Ich spürte, wie meine Lippe anschwoll.
    Das Lächeln fiel aus seinem Gesicht. »Schon der zweite. Der erste war, sich in meinem Revier niederzulassen. Und jetzt verpissen Sie sich, Jock. Bevor ich wirklich die Geduld mit Ihnen verliere. Anscheinend bin ich noch in gnädiger Neujahrsstimmung, sonst hätte ich Sie längst als Verdächtigen verhaftet.«
    Ich sah ihn ausdruckslos an. Er fuhr fort. »Ich habe immer noch keine zufriedenstellende Antwort darauf bekommen, was Sie hier zu suchen haben. Das macht mich neugierig. Und wenn ich neugierig bin, fange ich an, herumzuschnüffeln. Wollen Sie, dass ich ein bisschen bei Ihnen herumschnüffle, Bürschchen?«
    Es war eine rein rhetorische Frage. Was ich wollte, war für Wilson vollkommen irrelevant. »Kann ich jetzt gehen, Inspector?«
    Er trat langsam zur Seite und ich schlängelte mich an ihm vorbei, spürte seinen üblen Atem im Nacken und wartete auf den zweiten Schlag. Er blieb aus, und ich entkam über die Treppen nach draußen an die Luft, wütend auf Wilson und noch wütender auf mich selbst. Was für ein beschissener Start ins neue Jahr. Erst verschwand das Mädchen, dann wurde ich auch noch von einem Cop verprügelt. Was kam wohl als Nächstes?
    Als Nächstes begann mein Kopf zu schmerzen und es zeigten sich sämtliche Anfangssymptome für einen meiner Anfälle. Wilsons Schlag hatte etwas ausgelöst. Es wurde dunkel, als ich nach Hause kam. Mein Hals war steif von den Schmerzen, die von einer Stelle hinter meinen Augen über den ganzen Schädel bis zum Ansatz der Wirbelsäule ausstrahlten. Ich hatte mal Eisenringe mit Schrauben gesehen, die von den Inquisitoren eingesetzt wurden, um Häretiker zu Geständnissen zu motivieren. Einer dieser Ringe schien sich jetzt in meinem Kopf zu befinden, und ich fragte mich, was ich angestellt haben mochte und wer bei mir die Schrauben anzog.
    Aus meinem Büro fiel Licht die Treppe hinunter, als ich sie langsam erklomm und mich dabei wie ein Blinder am Geländer festklammerte. Ein Besucher? Vielleicht spielten mir auch lediglich meine Augen einen Streich. Das zweite Symptom. Alles wurde strahlend hell und dann pechschwarz. Ich verlangsamte meine Schritte und versuchte, mich auf den Zehenspitzen fortzubewegen. Freund oder Feind oder vielleicht die alte Mrs. White von unten. Sie kümmerte sich um meine Wäsche, aber sie würde niemals das Licht anlassen. Sie hasste Verschwendung.
    Ich stand schwankend im Türrahmen und sah, dass niemand in meinem Büro war, aber die Tür zum Schlafzimmer offen stand. Flammen warfen tanzende Schatten an die Wand. Ich schlich

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