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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller
Autoren: Gordon Ferris
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schüttelte den Kopf. »Nur Bobbys. Großer fetter Kerl. Muss wichtige Nummer sein. Kommt her, schmeißt Sachen um. Stellt komische Fragen. Macht Kunden Angst und Mädchen auch.«
    Ein Gedanke schoss durch meinen Kopf. »Wie heißt er?«
    »Wislen, ich glaube.«
    »Wilson? Meinst du Inspector Wilson?«
    »Jawohl.« Sie nickte heftig. »Stinkender schlechter Mann. Taucht ständig auf. Mag die Mädchen, bezahlt aber nicht für sie.«
    »Warte mal, Mary. Willst du mir sagen, dass Wilson herkommt und mit den Mädchen nach oben verschwindet? Und dass er nichts dafür bezahlt?«
    »So genau. Ein Schwein, ich sage ja! Aber nicht nur hier. Auch in anderen Läden. Weiß genau, dass er sich in Chinatown-Haus nicht blicken lassen darf. Sonst: zack, zack!« Sie zerhackte erneut die Luft. »Sie sagen, er schlägt Mädchen. Lässt sie üble Sachen anstellen.« Sie zuckte die Schultern. »Ist akzeptabel, wenn Mädchen mitspielen und Freier zahlt. Aber nicht ohne Geld.«
    Eine Geschäftsfrau durch und durch, bis zu den Wurzeln ihres schwarz gefärbten Haars. Ich dachte an Wilson und zuckte innerlich zusammen, als ich mir vorstellte, was er mit einem der Mädchen alles anstellen mochte. Ein fetter Bastard, wirklich. Ich erinnerte mich an mein erstes Treffen mit Detective Inspector Wilson von Scotland Yard. Damals war ich seit rund sechs Wochen als privater Schnüffler im Geschäft und verbuchte erste bescheidene Fortschritte; ein paar Klienten, genug jedenfalls, um die Miete zu bezahlen.
    Hatte ich die Katze schon erwähnt? Da gibt es eine magere Mieze mit halbem Schwanz, die an den meisten Tagen zu mir kommt. Sie schleicht die Treppen herauf und macht am obersten Treppenabsatz halt, um die Lage zu sondieren. Wenn sie mich an meinem Schreibtisch sitzen sieht und ich sie nicht verscheuche, kommt sie ganz herauf und reibt sich an meiner Tür. Dabei miaut sie. Ich habe mir angewöhnt, eine Untertasse mit Dosenmilch für sie hinzustellen. Das scheint zu funktionieren. Sie kommt nicht in meine Nähe, verlangt nicht, gestreichelt oder – Gott bewahre! – auf den Schoß genommen zu werden. Eine Begrüßung und etwas Milch reichen ihr, dann geht sie wieder ihre eigenen Wege. Ihr Schwanzstummel ist das Letzte, was ich sehe, wenn sie die Treppe hinuntertrottet.
    Wilson erschreckte die Katze, als er mir einen Besuch abstattete. Ihr schmaler Kopf schoss hoch, die Ohren zuckten und sie war weg, noch bevor ich den ersten Schritt hörte. Dann polterten seine großen Füße die Treppe herauf. Sie klangen dabei sogar wie Polizistenfüße, unerbittlich, schwer und bedeutsam. Ein Hut kam in Sicht, dann die Schultern eines schweren Mantels. Der Mann, zu dem sie gehörten, schnappte nach Luft. Er musste sich ein paar Sekunden am Geländer festhalten, bis er wieder zu Atem kam. Dann trat er durch meine offene Tür ins Zimmer. Er klopfte nicht an. Stand nur keuchend da und musterte mich und mein Büro. Ich wartete.
    »McRae?« Seine Brust hob und senkte sich noch immer in ungesundem Rhythmus.
    »Das bin ich. Tut mir leid, der Lift hat heute frei.«
    Er ignorierte meinen Humorversuch. »Sie sind ein sogenannter Privatdetektiv?« Bei ihm klang es wie eine Sünde.
    Er hatte mir zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht verraten, dass er von der Polizei war, aber man sah es ihm direkt an. Innerhalb von fünf Sekunden legte er ein virtuelles Inventar meines Büros an, speicherte mein Gesicht ab und registrierte die Tür zum Schlafzimmer.
    »Zu Ihren Diensten. Was kann ich für Sie tun? Brauchen Sie einen Schuldeneintreiber? Ist Ihre Frau verschwunden?«
    Er verzog den Mund. »Ich bin Inspector Wilson. Detective Inspector bei der Kriminalpolizei. Sie arbeiten in meinem Revier. Wollte sehen, wer Sie sind und was Sie hier treiben. Mir gefällt nicht, was ich höre und sehe.«
    Seit wann stattete ein Kriminalinspektor privaten Ermittlern Hausbesuche ab?
    »Es ist mir eine Ehre, Inspector, und es ist sehr freundlich, dass Sie mich in der Gegend willkommen heißen. Aber ich bin etwas verwirrt – wir haben uns nie vorher getroffen und trotzdem sind Sie sauer auf mich. Ist das nicht ein kleines bisschen unfair? Und bevor wir diese nette Unterhaltung fortsetzen – dürfte ich bitte Ihren Dienstausweis sehen? Man kann heutzutage ja nicht vorsichtig genug sein.«
    Ich sah, wie seine Kiefermuskeln arbeiteten. Wir kamen großartig miteinander aus. Er hasste mich und ich verabscheute ihn. Ich hatte bereits zu viele von seiner Sorte kennengelernt; sie waren schon zu lange im
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