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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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wie Dr. Thompson es nennen würde – tat, sagte und dachte. Es war immer ein schrecklicher Moment. Ich nahm das Notizbuch – ein einfaches Schulheft – und stellte fest, dass der Stift etwa in der Mitte zwischen den Seiten lag. Ein neuer Eintrag. Der Kessel pfiff und ich rappelte mich hoch, um den Tee aufzugießen. Ich wollte mir noch nicht anschauen, was mein Alter Ego zu Papier gebracht hatte.
    Ich spritzte mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht, trocknete mich ab und schlürfte einen Schluck Tee. Ich fühlte, wie das Leben langsam in meine Knochen zurückkroch. Ich setzte mich aufs Bett und schlug das Heft auf.

6
    Die Schrift war groß und ungelenk, wie die eines Kindes. Die Zeilen waren tatsächlich neu. Ich hatte oben auf der Seite 1 »Jan« tief ins Papier eingeritzt, wie ein Kind, das seine Initialen in einen Baumstamm schnitzte. Doch mein Blick wurde über mein eigenes Gekritzel hinweg auf eine nicht ganz gerade Reihe von Großbuchstaben am Fuß der Seite gelenkt. Ich sah sie vor mir, mit geballter Faust und heraushängender Zungenspitze.
    KEINE SORGE, DANNY. ES WIRD ALLES GUT WERDEN. DU BIST EIN GUTER MENSCH. DU MUSST NUR DARAN GLAUBEN. WAS IMMER AUCH GESCHIEHT.
    VALERIE
    Ich fragte mich, was so schlimm daran war, dass Val sich solche Mühe gab, mich aufzumuntern. Und was zur Hölle hatte sie wohl von meinen anderen Notizen gehalten? Ich wandte mich meiner eigenen Schrift zu.
    lasst alle hoffnung fahren arbeiter – es ist nicht freiheit – das ist eine lüge ich weiß dass es eine lüge ist – kälte und hunger und arbeit machen tot – die toten sind frei
    sie haben heute die hunde in die baracke gehetzt – heißer atem sabber kalte nase schnüffeln – wollen dass ich laufe um mich zu jagen – mussten uns hinlegen – er bettet mich auf einer grünen aue – aber ich fürchte das böse
    nicht moshe – moshe legte sich nicht hin – hatte immer angst wir hatten alle angst aber moshe trug sie wie einen mantel – die hunde lieben es – sie lieben angst sie macht sie wahnsinnig
    Ich schleuderte das Notizbuch auf den Boden und stolperte ins Büro. Dort holte ich die Flasche aus der Schreibtischschublade und goss einen großen Schluck in mein Glas. Dann setzte ich mich im Schlafanzug auf meinen Besucherstuhl und wiegte mich vor und zurück. Vor meinem geistigen Auge sah ich einen Tag, zwei Tage, alle Tage im Lager. Eine Doppelreihe von Holzbaracken umgeben von einem hohen Stacheldrahtzaun. Am Rand einer verschlafenen Kleinstadt, 1.000 Jahre alt, nicht weit entfernt von München. Ich fragte mich oft, warum die Bewohner nicht wegzogen. Danach. Warum wollte jemand in einem Vorort der Hölle wohnen? War der Name Dachau jetzt auf ewig verflucht?
    Ich sah Moshes rundes Gesicht vor mir. Einer dieser hilflosen Typen. Bekam nichts selbst auf die Reihe. Seine Mutter hatte ihn sein ganzes Leben lang verhätschelt. Ein großes Baby. Die Nazis liebten es, ihm wehzutun. Die Brutalen hackten immer auf den Schwächsten herum. Sie hielten ihn am Leben – gerade eben –, damit sie ihm weiter wehtun konnten. Es war so einfach, ihn zu verletzen.
    Sie holten ihn ab und brachten ihn später schluchzend und heulend zurück, die Hosen eingenässt, das zerschlagene Gesicht in Tränen getränkt. Wenigstens hatte er noch ein Gesicht, bis sie die Hunde auf uns losließen. Alles, was man tun konnte, war, sich tief in seiner Holzkoje zu vergraben – wo wir zu zweit auf einer Pritsche lagen. Den Kopf und die Hände verstecken, alles, in das die Hunde ihre Zähne graben konnten. Man versuchte nicht, zu fliehen.
    Moshe tat es trotzdem. Die Panik war stärker als die Vernunft. Moshe rannte, und wir sahen von unseren sicheren Kojen aus zu, wie er es fast bis zur Tür schaffte, bevor sie ihn erwischten und über ihn herfielen. Als hätten sie eine Ratte gefangen, die sie jetzt in Stücke rissen. Moshe hörte auf zu schreien, als sie ihm die Kehle zerfetzten. Seine Fersen trommelten noch etwas länger auf den Holzboden, doch irgendwann hörte das auch auf.
    Sie zogen die Hunde weg. Sie wollten nicht, dass die sich satt fraßen. Sie befahlen uns, die kläglichen menschlichen Überreste zu beseitigen und auf den großen Haufen bei den Öfen zu werfen. Drei Tage lang grinste uns Moshes Schädel von dem verrottenden Haufen an. Seine Haut war schwarz geworden und hatte sich aufgebläht und die Krähen hackten ihm die Augen aus. Dann fanden sie endlich Platz für ihn in einem Massengrab und schenkten ihm und uns so etwas wie Ruhe.
    Ich kippte

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