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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller
Autoren: Gordon Ferris
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Polizeidienst unterwegs und gewohnt, sich wichtig zu machen. Wilson röstete mich die obligatorischen fünf Sekunden mit seinem vernichtenden Blick, dann griff er in seinen klobigen Mantel und zog einen Ausweis hervor. Er kam an meinen Schreibtisch und rammte ihn mir unter die Nase. DI Herbert Wilson. Ob ich ihn wohl Bertie nennen durfte?
    »Zufrieden?«
    »Vielen Dank, Inspector. Sollen wir noch einmal von vorne anfangen? Was kann ich für Sie tun?«
    »Sie können mir sagen, wer Sie sind, woher Sie kommen und was Sie hier machen.«
    »Ich dachte, wir hätten schon geklärt, wer ich bin und was ich mache. Und mein Akzent dürfte doch auch einen Hinweis geben, oder nicht? Ich brauchte einen Job, nachdem ich aus der Armee entlassen wurde. Deshalb dieser ... Palast.«
    »Sie hätten in Ihren alten Beruf zurückkehren können. Was haben Sie vor dem Krieg gemacht?« Er ließ seine gewaltige Masse in meinen Besucherstuhl sinken und schien mein gesamtes Gesichtsfeld einzunehmen. Ich seufzte. Er würde ohnehin keine Ruhe geben, bis er es herausgefunden hatte.
    »Ich war bei der Polizei. In Glasgow. Dachte, ich probier’s mal auf dem privaten Sektor. Bringt mehr Geld ein.« Potenziell, dachte ich, potenziell. Ich hielt es für besser, ihn nicht mit dem Umstand zu konfrontieren, dass ich Detective Sergeant gewesen war.
    Er wirkte nicht sonderlich überrascht, was wiederum mich überraschte. Er kaute eine Weile auf den Enden seines Schnurrbarts herum, dann wischte er ihn mit der riesigen Pranke trocken.
    »Okay, McRae. Ich warne Sie. Ich mag keine privaten Ermittler. Vor allem mag ich keine Exbullen, die privat herumschnüffeln. Der Einzige, der hier in der Gegend ermittelt, bin ich. Ich kann Sie nicht aufhalten. Nicht, solange Sie keine illegalen Dinger durchziehen oder mir in die Quere kommen.« Er beugte sich über den Schreibtisch und seine blutunterlaufenen Augen bohrten sich in meine. »Komm – mir – bloß – nicht – in – die – Quere.« Mit seinem Atem hätte man in diesem Moment Farbe abbeizen können.
    Ich zuckte nicht einmal mit der Wimper. Ich hatte schon schlimmere Begegnungen mit übleren Schlägern durchgestanden. Wesentlich übleren. Sie hielten sich gar nicht erst mit Drohungen auf, sondern schritten direkt zur Tat.
    »Ich bin sicher, dass es auf diesen goldgepflasterten Straßen Platz für uns beide gibt, Inspector. Und ich bin bereit, Ihnen einen kräftigen Rabatt einzuräumen, wenn Sie jemals Hilfe bei der Suche nach Mrs. Wilson benötigen.«
    Ich fürchtete schon, mein armer Besucherstuhl würde unter dem Druck explodieren. Wilson stemmte sich hoch und beugte sich über die Tischplatte, stützte sich dabei auf seine schweren Fäuste. Sein Atem versengte meine Augenbrauen.
    »Und ich mag keine Klugscheißer, McRae! Sie stehen auf meiner Liste, Junge. Ich behalte Sie im Auge. Kapiert? Ein falscher Schritt, und Sie besuchen mein freundliches Nachbarschaftskittchen. Die Jungs werden ihren Spaß mit Ihnen haben. Die mögen nämlich auch keine Klugscheißer.«
    Ich entschied, dass ich ihn genug provoziert hatte, also hielt ich brav meine Klappe – etwa fünf Minuten zu spät –, bis er wieder die Treppe hinunterstampfte. Etwas später lugte der Kopf der Katze um die Ecke. Sie miaute verärgert. Auch sie war offensichtlich wenig beeindruckt von Wilson.
    »Nur noch eine Frage, Mary. Weißt du, wie das letzte Mädchen, das getötet wurde, hieß? Wo sie gearbeitet hat?«
    »Jasmine. Wohnt gleich um Ecke. Marsh Street 43. Arbeiten nur wenige Mädchen dort. Jetzt alle weg.« Sie machte ein finsteres Gesicht, als wäre sie besorgt, was aus diesem Schwarm aufgescheuchter Vöglein werden sollte.
    »Danke, Mary. Und danke für den Tee.« Ich stand auf, um zu gehen.
    »Sicher, dass du willst gehen, Danny? Nicht Colette wecken? Mag dich sehr.«
    Ah, Colette. Richtiger Name: Betty; wollte eigentlich Schauspielerin und Tänzerin werden, aber ihre hübschen Beine sind zu kurz. Die Vorstellung war verlockend, sogar sehr verlockend, sich von Haut auf Haut trösten zu lassen, aber ich lehnte trotzdem ab. Wenn ich einen Auftrag hatte, wollte ich nicht abgelenkt werden. Selbst in meinem schmutzigen Gewerbe versuche ich, gewisse professionelle Standards einzuhalten. Mary schloss die Tür hinter mir mit einer letzten Ermahnung. »Komm bald wieder. Und pass dich in Acht. Finger weg von Jonny Crane und großem fetten Bullenmann!«
    Ich hätte besser auf Mama Mary hören sollen.

5
    Die Marsh Street führte mir ihre übliche
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