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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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Aussprache mitzuhalten.
    »Ihre Annonce. Dort steht, dass Sie diskret sind. Dass Sie professionell arbeiten und Informationen vertraulich behandeln. Trifft das zu?«
    Sie musste meine Anzeige auf der Titelseite der Times entdeckt haben, in der ich außerordentliche Expertise und garantierte Erfolge versprach. Da sollte noch mal einer behaupten, Werbung lohnte sich nicht. Aber sie hatte mich gleich zehn der überschaubaren 150 Pfund gekostet, welche die Regierung für eine geordnete Rückkehr in die Gesellschaft an jeden Kriegshelden ausgeschüttet hatte.
    »Für meine Art von Arbeit ist Diskretion quasi die Grundvoraussetzung.«
    Was ich ihr nicht sagte, war, dass sie das mit Abstand eleganteste Stück Arbeit war, das sich bislang in meine Räumlichkeiten getraut hatte. Sonst beschränkten sich meine Aufträge überwiegend auf entlaufene Hunde und weggelaufene Ehepartner. Nur die Hunde schienen sich zu freuen, wenn man sie fand. Was mochte sie verloren haben?
    Sie nickte und nahm noch einen tiefen Zug von ihrer Zigarette. »Was ist mit der Polizei?«
    Also war es kein Pudel. »Meinen Sie, ob ich mit der Polizei zusammenarbeite, oder möchten Sie nicht, dass das, was Sie mir sagen, an die Polizei gelangt?« Ich kannte die Antwort bereits, aber ich wollte sehen, wie sie reagierte.
    Sie wählte ihre Worte mit Bedacht. »Ich werde möglicherweise die offiziellen Ermittlungsbehörden einschalten müssen. Aber jetzt noch nicht. Nicht bevor ... Klarheit über einige Dinge besteht.«
    Ich musste an Detective Inspector Herbert Wilson denken, der mir vor ein paar Wochen einen Höflichkeitsbesuch abgestattet hatte, und wie gern er jetzt eine Fliege an meiner Wand gewesen wäre. Und wie sehr ich mir eine Fliegenklatsche herbeiwünschte. Doch das ist eine andere Geschichte.
    »Sie haben mein Wort. Alles, was Sie mir heute Abend erzählen, behandele ich streng vertraulich. Ich gebe es an niemanden weiter.«
    »Gut. Das ist gut. Denn was ich Ihnen erzählen muss, ist ... unangenehm.« Sie drückte ihre halb gerauchte Zigarette aus und zündete sich selbst eine neue an, wofür sie ein silbernes Feuerzeug mit der Energie eines Flammenwerfers verwendete. Ich sah, wie ihre Hand leicht zitterte. Sie wich meinem Blick aus. Unangenehm schien noch weit untertrieben zu sein.
    »Ich glaube, ich habe einen Mann getötet.«

2
    Es war ein hundsmiserabler Start in ein neues Jahr. Wobei 1945 auch nicht allzu viel geboten hatte. Jedenfalls nicht für mich. Aber vielleicht war ich undankbar. Sie verpassten mir einen Orden und erklärten, ich wäre ein Held und sei beinahe für mein Land gestorben. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Wirklich nicht. Mir fehlte buchstäblich ein Jahr meines Lebens, das ich zurückhaben wollte. An manchen Tagen wachte ich auf, und die Schmerzen waren nicht so schlimm. Dann konnte ich mich damit arrangieren wie mit einem Kratzer auf einer Schallplatte. Wenn die Nadel springt und man ein Wort oder einen Takt verpasst. Dann fand ich schnell wieder in das Lied hinein und folgte der Melodie, als wäre nichts geschehen.
    An anderen Tagen, an den schlechten Tagen, wenn die Schmerzen mich aus dem Schlaf holten und ich bis zum Mittag brauchte, um sie zu vertreiben, und dafür eine halbe Flasche Scotch vernichten musste, dann fühlte es sich an, als würde ich mich nie wieder mit der Melodie meines Lebens arrangieren können. Als fehlte der Refrain. In solchen Situationen fiel es mir schwer, mich fürs Weitermachen zu motivieren. Die Ärzte hatten getan, was sie konnten, aber mir war nur die Strophe geblieben, und ich wusste nicht recht, ob der Sänger lediglich eine Pause machte oder bereits nach Hause gegangen war.
    In der Zwischenzeit musste ich sehen, wie ich mich über Wasser hielt. Helden wurden bedauerlicherweise nicht besser bezahlt als Feiglinge. Und Arbeit zu finden, fiel auch nicht leicht, wenn man wie ich von List und Täuschung lebte und sein Gewerbe nur an guten Tagen ausüben konnte. Ich bin Polizist. War Polizist gewesen. Jetzt war ich ein Dieb. Ich raubte den Menschen ihre Tarnung, zerrte sie blinzelnd ans Tageslicht und nahm ihnen ihr Glück und die unbeschwerten Tage und Nächte, die der Krieg möglich gemacht hatte. Ich gab sie an ihre Lieben zurück, damit die ihre Rache in kleinen Portionen ausüben konnten, bis sie hatten, was sie wollten. Das erklärte, warum ich jetzt hier saß und mich vom Lächeln einer hübschen Frau nervös machen ließ, in dieser ganz besonderen Nacht.
    Wenigstens war

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