Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller
Du bist nicht so, Danny!«
»Ich wünschte, ich könnte deine Zuversicht teilen. Weißt du, der Doktor in der Klinik meinte, er wäre nicht sicher, wer ich wirklich bin. Alles, was er sieht, ist der Mann mit dem eingeschlagenen Schädel, und das könnte sich auf meine gesamte Persönlichkeit auswirken und mich zu einem anderen Menschen machen, als ich es früher war. Vor Frankreich. Es gibt keine Möglichkeit festzustellen, ob ich damals die Fähigkeit in mir trug, jemanden umzubringen. Er sagte, es wäre möglich, dass jemand ...« Ich konnte nicht weiterreden. Damit würde ich sie mit Sicherheit verlieren. Ich schaute zur Seite.
»Dass jemand was? «
Ich zwang meine Augen, sie wieder anzusehen. »Dass jemand Gefallen daran findet. Und es wieder tut und wieder. Der letzte Mord liegt erst wenige Tage zurück. Er wurde in der Nacht verübt, als ich meinen letzten Anfall hatte. Es passt, Val, es passt alles.«
Meine Stimme war flach, aber mein Kopf platzte fast unter dem Druck. Sie sagte nichts. Sie studierte meine Augen, als suche sie nach Spuren des Verbrechers in mir. Sie schob sich eine Strähne hinter die Ohren zurück. Ich wollte den Geruch ihres duftenden Haars einatmen.
»Das glaube ich nicht, Danny McRae. Das bist nicht du. Hörst du? Das bist nicht du.«
Ich verbarg mein Gesicht in den Händen. »Aber was ist, wenn ich es doch bin? Was ist, wenn du hier mit einem Verrückten zusammensitzt, der ein Jahr seines Lebens verloren hat? Einem Psychopathen mit Aussetzern, der sich nicht daran erinnert, was er während seiner Anfälle treibt? Was ist, wenn , Val?«
Einen Augenblick lang flatterte ihr Blick, dann schüttelte sie den Kopf. »Du hast es nicht getan.«
Ihre Gewissheit beruhigte mich. Erstaunte mich. »Wie kann ich es beweisen?«
»Du bist Detektiv, Danny.« Auf ihrem Gesicht erblühte ein Grinsen. »Du wirst einen Weg finden. Außerdem dachte ich, du wolltest Miss Seidenstrumpf genauer unter die Lupe nehmen.«
»Kate Graveney? Ich habe es dir noch gar nicht erzählt, oder?«
Der Gedanke an das kleine verworrene Netz, das Kate, Liza und Tony gesponnen hatten, brachte den Profi in mir auf Hochtouren. Selbst in meinen schwärzesten Momenten schaffte ich es weiterzukämpfen, wenn ich einen Plan hatte, ein Ziel, etwas, auf das ich mich konzentrieren konnte. Ich stand auf – etwas benebelt – und ging zu meinem Aktenschrank. Ich kam zurück und zeigte Val das Foto.
»Das ist sie. Das ist Miss Seidenstrumpf.«
»Hübsch. Auf eine oberflächliche Weise. Aber sie hat definitiv ein sehr elegantes Näschen. Wo hast du das her?« Sie untersuchte die Rückseite.
Ich erzählte ihr, wie ich Liza Caldwell beschattet hatte. Ich zögerte zunächst, ihr zu schildern, wie ich in ihr Haus eingebrochen war, aber sie schien bereit zu sein, sich ganz auf meine verrückte Welt einzulassen. Ich erzählte ihr von dem Fotoalbum und den Bildern von Tony und Liza.
»Sie sind verwandt, nicht wahr?« Sie war erregt, fasziniert von dem Geheimnis. Sie kniete vor mir, ihre dunklen Augen glänzten wie Öl und ihr schmales Gesicht leuchtete.
»Das vermute ich auch. Aber sie sehen sich überhaupt nicht ähnlich.«
»Cousin und Cousine vielleicht. Sie haben die Geschichte erfunden. Um dich abzuwimmeln. Um zu verhindern, dass du Tony aufspürst. Er könnte tatsächlich noch am Leben sein. Oh, du musst es unbedingt herausfinden!« Sie zappelte zu meinen Füßen wie ein kleines Hündchen. Ich wünschte mir, so gelenkig wie sie zu sein.
»Beruhige dich. Das werde ich. Ich gehe zu Kate und frage sie einfach, was hier gespielt wird. In Ordnung?«
Sie strahlte und sprang auf die Füße. »Ich mache uns Tee. Weißt du, wo sie wohnt?«
Ich glaubte, es zu wissen. Kate hatte es mir nicht gesagt, mir lediglich ihre Telefonnummer genannt. Es war ein Anschluss in Chelsea, aber die Frau von der Vermittlung wollte trotz eindringlicher Bitten nicht die Adresse herausrücken. Wenn man aber unterstellte, dass es sich bei Catriona und Kate um ein und dieselbe Person handelte, dann stand sie mit ihrer Adresse als nächste Angehörige in Tony Caldwells SOE-Akte. Ich war immer stolz auf mein Gedächtnis gewesen, es hatte mir in meiner Zeit bei der Armee häufig gute Dienste geleistet. Selbst in meiner momentanen Lage erwies es sich manchmal noch als nützlich.
17
Natürlich – so dachte ich, als ich am nächsten Nachmittag die vornehme Straße in Chelsea entlangging – konnte die Adresse genauso falsch sein wie die Ehe zwischen Tony
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