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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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Schritte stoppten und sich dem Eingang näherten. In den Vororten waren die Leute ebenso neugierig wie wachsam. Wenn der Mann wusste, wer hier wohnte, würde er herausfinden wollen, wer sich gerade an der Tür zu schaffen gemacht hatte.
    Die Schritte entfernten sich in die andere Richtung und ich lehnte mich an die Tür, bis mein rasender Puls sich etwas beruhigt hatte. Ich hörte das Blut in meinen Ohren pochen. Diese Einbrecherei wurde für mich allmählich zur Gewohnheit. Ein ziemlicher Karrieresprung für einen ehemaligen Polizisten. Und wenn sie mich diesmal erwischten, würde ich definitiv nicht so glimpflich davonkommen.
    Ich ging durch den Flur tiefer in das Haus hinein. Rechts war die gute Stube, in die sie mich neulich geführt hatte; links ein kleineres Zimmer – ein Salon, wie es aussah –, der mit einer winzigen Spülküche verbunden war. Von dort führte eine Tür in den Garten. Der Rost der Feuerstelle im Salon war noch warm und das Feuer säuberlich von Kohleresten umgeben, um es in Gang zu halten, bis sie zurückkam. Strickzeug lag auf einem Schemel vor einem hochlehnigen Stuhl. Ein zweiter Stuhl stand direkt gegenüber. Auf einer Vitrine mit Porzellan und Glas entdeckte ich ein Radio. Ich legte die Hand darauf. Es war kürzlich noch eingeschaltet gewesen, wie mir die Hitze des Transistors verriet. Als Sender war der Home Service der BBC ausgewählt. Ob sie wohl auch Dorsey mochte? Ein kleiner Esstisch mit vier daruntergeschobenen Stühlen presste sich an die Wand. Ein Teppich bedeckte den überwiegenden Teil des Linoleumbodens.
    Auf dem Kaminsims tickte eine Barockuhr für ihre Größe entschieden zu laut vor sich hin. Auf beiden Seiten davon reihen sich gerahmte Fotos aneinander. Sie zeigten Liza und eine ältere Frau in verschiedenen Phasen ihres Lebens. Aber die Verwandtschaft war unverkennbar: Mutter und Tochter teilten sich die Augen und das nervöse Lächeln. Es schien, als wären sie unsicher, ob es in Ordnung war, sich gemeinsam zu zeigen und eitel für eine Aufnahme zu posieren.
    Ich kehrte in den Eingangsbereich zurück. Wie es in der guten Stube aussah, wusste ich bereits, also stieg ich die Treppe hinauf und fand mich in einem winzigen Flur wieder, von dem drei Türen abgingen. Hinter einer verbarg sich das Bad. Die anderen beiden Zimmer waren Schlafzimmer, in denen jeweils ein einzelnes Bett stand. Merkwürdigerweise schien eines der beiden gänzlich ungenutzt zu sein. Es war weder schmutzig noch verstaubt und man hatte nicht das Gefühl, dass sich jemand regelmäßig darin aufhielt. Alles war so sauber und ordentlich, als warte es darauf, dass sein Bewohner zurückkehrte. Auf der Kommode lagen Bürste, Kamm und Handspiegel, alles aus gutem Schildpatt. Ohne Zweifel das Zimmer einer Frau, aber seit Langem unbenutzt. Hatte hier ihre Mutter geschlafen?
    Der zweite Raum verriet eindeutig Lizas Anwesenheit. Auch hier fanden sich eine Frisierkommode, ein Spiegel und ein Kleiderschrank. Ein Morgenrock hing ordentlich hinter der Tür, ein paar Hausschuhe standen fein säuberlich unter dem Bett. Ich ging in die Knie und untersuchte den Teppich. Keine Abdrücke, die darauf hindeuteten, dass hier einmal ein breiteres Ehebett oder ein zweites Einzelbett gestanden hatte. Keine Spuren eines Mannes im gesamten Haus.
    Ich stieg ins obere Geschoss hinauf. Es machte den Eindruck, als wäre es seit Jahren verlassen. Der Grundriss ähnelte der ersten Etage. Das Bad lag unbenutzt und kalt da. Ich fröstelte und versuchte es im nächsten Raum. Er war leer, bis auf einen großen Schrankkoffer und ein paar Umzugskartons. Das dritte Zimmer fand ich verschlossen vor. Diesmal benötigte ich lediglich zehn Sekunden, um das Schloss zu überwinden; allmählich kam ich wieder in Übung. Ich öffnete die Tür, trat in die Dunkelheit und schaltete die Deckenlampe ein.
    Mich begrüßte eine luxuriöse Einrichtung mit Samt und Seide, Rot und Violett dominierten. Ein Doppelbett füllte den Großteil der Fläche aus. Es war mit einer burgunderfarbenen Tagesdecke und dazu passenden dicken Kissen bedeckt. Auf dem Boden breitete sich bis zu den Wandleisten ein tiefer, weicher Flor aus. Schwere Vorhänge, die auf die Bettwäsche abgestimmt waren, sperrten das Tageslicht aus. Es gab ein Waschbecken und eine Kommode, auf der große Kerzen zerlaufen waren und Wachsspuren hinterlassen hatten. In der oberen Schublade der Kommode, sorgfältig zusammengefaltet wie Aussteuer, entdeckte ich Stapel feiner schwarzer Seide mit roten

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