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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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frühesten Kindheit. Sie waren vielleicht verheiratet, vielleicht aber auch nicht. Falls ja, dann sah es eher nach einer Zweckehe aus, um ein Arrangement zwischen Tony und Kate zu vertuschen. Aber warum sollten sie das tun? Und das Schlafzimmer im Obergeschoss – mehr ein Liebesnest – war für ein Pärchen eingerichtet. Für intime Stunden zu zweit. Catriona/Kate wurde in Tonys SOE-Akte als nächste Angehörige angegeben, und Kate und Liza gingen selbst nach dem Tod des gemeinsamen Geliebten viel zu kumpelhaft miteinander um. Keine Spur von Eifersucht.
    Und das war der Punkt, bei dem ich immer wieder landete: Wenn nichts so war, wie es schien, war dieser verdammte Major Tony Caldwell dann wirklich tot?
    Auf dem Weg nach Hause kaufte ich eine Flasche Whisky. Ich fragte mich, ob Val spontan vorbeischauen würde, und kaufte noch etwas Brot und Marmelade, um Vorräte für die nächsten Tage dazuhaben. Kates Foto verstaute ich sorgfältig in ihrer Akte in meinem Aktenschrank.
    Ich schaltete das Radio gerade rechtzeitig ein, um die 18-Uhr-Nachrichten zu hören. Ich wünschte, ich hätte es nicht getan. Die Topmeldung war die Entdeckung einer vierten Leiche in Soho. Der Mord war im Laufe der letzten drei Tage verübt worden. Die Polizei sah sich nicht in der Lage, den genauen Zeitpunkt festzustellen, da die Ermordete seit der Trennung von ihrem Mann allein gelebt hatte. Sie empfing Besucher, um finanziell über die Runden zu kommen. Weil es sich bei ihr nicht um eine aktenkundige Prostituierte handelte, war den Ermittlern der Zusammenhang zur Mordserie zunächst entgangen. Doch der Tathergang entsprach dem bekannten Muster: blutig und brutal, Verletzungen an Kopf und Körper.
    Im Laufe der letzten drei Tage – als ich hier in meiner Wohnung gewesen war, außer Gefecht gesetzt, aber umherwandernd in meinem Delirium ...
    Val entdeckte mich später mit der Flasche zu meinen Füßen. Sie war so gut wie leer. Sie brachte mich dazu, dass ich mir den Finger in den Hals steckte, bis das meiste davon im Ausguss gelandet war. Ich fühlte mich wie der leibhaftige Tod und sehnte ihn mir regelrecht herbei. Wilsons Andeutungen und meine von Dr. Thompson betreute Selbstanalyse, meine Visionen von der Hölle, alles kulminierte in einem Punkt: Mein Blackout vor zwei Tagen passte zeitlich mit dem Mord an der jungen Frau zusammen. Ich wäre nicht im Geringsten überrascht gewesen, wenn ein Muster solcher Übereinstimmungen auch bei den vorherigen drei Morden zu finden wäre. Ich war Mr. Hyde. Vielleicht diente mir der Scotch als Zaubertrank, um die Verwandlung einzuleiten.
    »Warum tust du das, Danny?« Val zeigte anklagend auf die Flasche.
    Das war eine gute Frage. Und die übliche flapsige Antwort »um zu vergessen« klang unter den gegebenen Umständen ziemlich hohl. Denn damit hatte ich nun wahrhaftig keine Probleme.
    »Du willst es gar nicht wissen.«
    »Doch, das will ich. Ich kann die Wahrheit durchaus verkraften. Ist es etwas, woran du dich erinnert hast?« Ihre dunklen Augen sahen in dem flackernden Licht riesig aus. Sie saß an ihrem üblichen Platz, zusammengekauert vor dem Kamin.
    Ich schüttelte den Kopf. »Du weißt, dass ich immer wieder diese Aussetzer habe. Ich weiß nicht, wohin ich in dieser Zeit gehe oder was ich tue. Ich dachte, ich würde zusammenbrechen und mich irgendwie ins Bett schleppen. Dort schlecht träumen und mich hinterher beschissen fühlen. Aber ich glaube ... ich glaube, manchmal gehe ich nach draußen. Und der Gedanke jagt mir eine Heidenangst ein!«
    Sie musste das Entsetzen in meinen Augen gesehen haben, denn sie krabbelte zu mir herüber und hockte sich neben meine Beine. Sie schaute zu mir auf. »Ich bin einmal hier gewesen, als du einen von deinen ... na ja ... Zuständen hattest. Und du bist schnurstracks im Bett verschwunden. Hast dich herumgewälzt und gestöhnt, aber warst ganz sicher nicht in der Lage, aufzustehen und durch die Straßen zu schleichen.«
    Das gab mir Hoffnung. Aber ich war noch nicht vollständig überzeugt, so sehr ich mir das wünschte.
    »Val, Valerie. Diese Morde. Die aus der Zeitung. Wilson war hier und hat behauptet, ich wäre das gewesen. Er hat mein Büro durchsucht und die Ausschnitte gefunden – die Zeitungsartikel –, ich weiß selbst nicht, warum ich sie sammle und aufbewahre. Aber er weiß von der Frau, die in Frankreich ermordet wurde. Zählte eins und eins zusammen. Und die Gleichung geht auf!«
    »Aber du hast es nicht getan! Du kannst es nicht getan haben!

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