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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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bei der zentralen Frage: Was war wirklich geschehen, was bildete ich mir nur ein?
    Auf der Toilette betrachtete ich mein Spiegelbild und wünschte mir, ich hätte einen Rasierer zur Hand. Ein Dreitagebart bei einem Rothaarigen wirkt nur ungepflegt. Ich fand ein kleines Messer zum Kartoffelschälen und versuchte mich damit an meinen Bartstoppeln. Ich hätte genauso gut einen Löffel nehmen können. Ich steckte es trotzdem ein. Wenigstens konnte ich mir das Gesicht waschen und die Haare kämmen. Ich spülte mir den Mund aus, so gut es ging, um den fauligen Geschmack zu bekämpfen.
    Mit heruntergezogener Hutkrempe und hochgeschlagenem Mantelkragen kam ich mir vor wie Cagney auf der Flucht. Ich zündete mir die erste Zigarette des Tages an, hustete wie ein Tuberkulosekranker und verließ die Kapelle durch eine Seitentür. Es nieselte schon wieder. Das Einfachste wäre, die nächste U-Bahn-Station zu finden und in der Stadt unterzutauchen. Also bog ich um die nächste Ecke und steuerte auf die Willow Road zu. Es wurde höchste Zeit, dass ich Liza Caldwell zur Rede stellte.

19
    In der Willow Road waren keine Polizisten, parkenden grauen Rileys oder Passanten zu sehen. Jetzt oder nie. Eine zerlumpte Gestalt wie ich konnte nicht lange in einer solchen Straße herumlungern, ohne dass jemand die Polizei anrief. Ich hatte keine Ahnung, ob sie zu Hause war. Ich musste es auf gut Glück mit einem Frontalangriff versuchen.
    Ich ging entschlossen den Bürgersteig entlang bis zu ihrer Haustür. Ich stand auf dem Treppenabsatz, klopfte und wartete. Eine Stimme rief von drinnen: »Wer ist da?«
    »Polizei, Ma’am. Nur auf ein Wort, bitte.« Ich versuchte, meinen schottischen Akzent zu unterdrücken. Es hörte sich eher walisisch als englisch an, aber es schien zu funktionieren. Ich lauschte ihren Schritten auf dem Fliesenboden und wandte ihr den Rücken zu, als sich die Tür öffnete.
    »Ja, Officer?«
    Ich drehte mich schnell um, und bevor sie schreien konnte, schob ich mich an ihr vorbei, schlug die Tür zu und legte ihr die Hand auf den Mund.
    »Versprechen Sie mir, dass Sie nicht um Hilfe rufen, dann werde ich Ihnen nichts tun. Nicken Sie, wenn Sie einverstanden sind.« Ich fühlte, wie ihr Kopf zweimal zuckte. Ich gab ihren Mund frei, aber meine Hand glitt an ihre Kehle.
    »Also, Liza – wir werden in die Küche gehen und uns über Sie und Tony Caldwell unterhalten. Okay?« Sie nickte erneut. Ich schob sie vor mir her, drückte sie auf einen Stuhl und setzte mich auf einen anderen. Die Angst lähmte sie; sie klammerte sich an den Lehnen fest, als fürchtete sie, jeden Moment herunterzufallen. Sie hatte die Beine umeinander geschlungen. Ihre Augen verrieten die Befürchtung, dass ich sie gleich abstechen würde. Wenn sie Caldwells Worten Glauben schenkte, war das nicht weiter verwunderlich.
    »Ich brauche nur ein paar Informationen. Ich werde Ihnen nichts tun.«
    Sie fand ihre Stimme wieder. Eine schrille Stimme. »Genauso wie Sie all diesen anderen armen Frauen nichts getan haben? Mein Gott, was Sie mit ihnen angestellt haben!«
    »Liza, es wird mir nicht gelingen, Sie in dieser Angelegenheit von irgendetwas zu überzeugen. Alles, was ich will, ist die Wahrheit. Ich bin auf der Suche nach Antworten. Wie unangenehm sie auch sein mögen.«
    Sie wirkte alles andere als überzeugt. »Was möchten Sie wissen?«
    »Wie ist Tony Caldwells Verwandtschaftsverhältnis zu Ihnen?«
    Sie musterte mich einen Moment, als wäre ich ein Insekt unter dem Mikroskop. »Er ist mein Bruder.«
    »Warum sehen Sie einander nicht ähnlich?« Aus der Nähe war das Fehlen jeglicher Familienähnlichkeit unverkennbar.
    Ein seltsamer Ausdruck trat in ihr Gesicht, als müsste sie mühsam ein Grinsen unterdrücken. Plötzlich war doch eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden. »Wir sind Halbgeschwister. Wir hatten die gleiche Mutter, aber unterschiedliche Väter.«
    Natürlich. »Aber warum benutzt er den Namen Caldwell? War das der Name Ihres Vaters?«
    Sie nickte. »Er wurde von meinem Dad großgezogen. Hier in diesem Haus. Sein richtiger Vater wollte nicht, dass er seinen Namen annahm.«
    Immer wieder Halbantworten. Eine Frage führte zur nächsten. Aber bevor ich sie stellen konnte, explodierte sie.
    »Was spielt das überhaupt für eine Rolle? Warum bohren Sie in unserer Vergangenheit herum? Was wollen Sie überhaupt hier?«
    »Das Gleiche wie bei meinem ersten Besuch, Liza. Ich versuche, die Wahrheit über mich und einen fehlenden Teil meines Lebens

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