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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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herauszufinden.«
    »Sie kennen die Wahrheit! Sie haben diese arme Frau in Frankreich umgebracht und all die anderen Frauen ebenfalls. Und jetzt werden Sie auch mich töten!«
    Ich konnte mir die unlogische Antwort nicht verkneifen. »Die Frauen in London waren Prostituierte. Warum – wenn ich tatsächlich der Mörder wäre – sollte ich mich mit Ihnen abgeben?«
    »Sie sind krank, das wissen Sie.« Sie weinte und war gleichzeitig wütend. Fast erwartete ich, sie würde sich auf mich stürzen. »Tony hatte recht!«
    Ich ließ sie schluchzen, bis ihre Brust nicht mehr bebte. Ihr Gesicht beruhigte sich und nahm einen anderen Ausdruck an. Eine wache Intelligenz verdrängte die Angst.
    »Warum geben Sie nicht auf, bevor noch jemand zu Schaden kommt? Die Ärzte werden sich um Sie kümmern. Sie kommen nicht an den Galgen. Man wird Ihnen helfen.«
    »Hören Sie, wenn ich wirklich wahnsinnig bin, dann sollten Sie mich besser bei Laune halten. Also erzählen Sie mir von Tony und Kate Graveney.«
    Ein misstrauischer Ausdruck schlich sich auf ihr Gesicht. »Was?«
    »Sind sie verheiratet?«
    »Natürlich nicht! Warum um alles ...«
    »Es steht in seiner Akte. Seiner Militärakte. Sie ist seine nächste Angehörige. Mrs. Catriona Caldwell.«
    Ihr Gesicht zerschmolz. Ich hatte noch nie einen derart verzweifelten Blick gesehen.
    »Oh, Tony, Tony«, sagte sie zu sich selbst. Sie sah zu mir auf. »Sie sind nicht verheiratet.«
    »Warum hat er dann in seiner Akte gelogen? Was soll das alles, Liza?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Was spielt es für eine Rolle? Warum sollte es Sie interessieren?«
    »Weil man sämtliche Teile benötigt, um ein Puzzle zusammenzusetzen.« Die nächste Frage würde mich ein gehöriges Stück weiterbringen. »Wer war Tonys Vater?«
    Sie schnaubte und schüttelte den Kopf. Allmählich hatte ich genug von ihrer Blockadepolitik. Die Polizei konnte jeden Moment zurückkommen. Ich musste das Tempo etwas anziehen. Ich stand auf, trat hinter sie und zog ihren Stuhl zurück. Dann holte ich das Schälmesser aus der Tasche, das ich in der Kapelle hatte mitgehen lassen, und drückte es ihr an den Hals. Die Klinge war stumpf, aber die Spitze stach in ihre Haut.
    »Keine Bewegung«, warnte ich sie. Ihre Haut war an der Stelle, wo sie sich an ihrem Kragen rieb, ungemein rau. Sie roch nach Talkumpuder und zitterte wie ein Hase zwischen einem Rudel Hunden. Ich hasste, was ich gerade tat. Ich hasste mich dafür. Das war ein gutes Zeichen, oder?
    »Keine Ausflüchte mehr, Liza. Ich will Antworten. Haben Sie verstanden?« Ich fühlte mich wie ein Mistkerl, aber ich musste es tun. Ich musste es wissen.
    Sie schluchzte leise. »Töten Sie mich nicht, bitte töten Sie mich nicht. Bitte!« Ihre Schultern zuckten so heftig, dass ich das Messer zurückziehen musste, um sie nicht versehentlich zu verletzen.
    »Wo liegt das Problem, Liza? Es ist doch nur eine einfache Frage. Wer war Tonys richtiger Vater?«
    »Ist doch egal.« Sie löste sich wieder in Tränen auf.
    »Sagen Sie es mir!«, fauchte ich in ihr Ohr. Je mehr sie auswich, desto wichtiger schien es zu werden. Ich drückte das Messer gegen ihren Hals.
    »Philip Graveney, Sir Philip Graveney. So! Sind Sie jetzt zufrieden?«
    Ich ließ sie los und versuchte, meine umherwirbelnden Gedanken zu sortieren. »Also ist er ein Halbbruder von Ihnen und Kate? Etwas verwirrend, das gebe ich zu. Aber was ist so schlimm daran, um Himmels willen?«
    Sie warf mir einen Blick zu, als wäre ich ein Idiot, dass ich eine solche Frage überhaupt stellte. Aber ich ließ nicht locker. Ich hatte noch nie Probleme damit gehabt, die offensichtlichen Fragen aufzuwerfen. Nun vermisste ich meinen guten alten Notizblock aus Polizeitagen. Diese Szene erinnerte mich an früher.
    »Was ist das Problem, Liza?«
    Sie schniefte und trocknete sich mit einem Taschentuch die Augen. »Sie wissen es doch. Ich will es nicht sagen.«
    Ich dachte an die traute Zweisamkeit, die ich in der Bibliothek in Chelsea beobachtet hatte.
    »Die beiden haben ein Verhältnis, oder?«
    Sie antwortete nicht.
    »Haben sie?«
    Ihr Gesicht verzerrte sich vor Wut. »Und sie werden deswegen zur Hölle fahren!«
    »Vermutlich. Ich kenne nicht alle Regeln zum Inzest, aber es sieht nicht gut aus.«
    Sie warf mir einen verächtlichen Blick zu, sagte aber nichts.
    »Wann fing es an?«
    Sie zuckte die Schultern. »Er war noch ein Junge. Mein Vater – Tonys Stiefvater – arbeitete für die Graveneys. Genau wie meine Mutter. Wir wohnten alle

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