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Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
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Stunde.«
    Ich starrte sie an und glaubte einen Moment lang selbst an Luzifer und seine Gefährten. »Vielleicht, Mary. Vielleicht. Okay, wer ist der Nächste?«
    Sie knickte den zweiten Finger. »Großer fetter Bullenbastard ...«
    Sie hatte recht. Mir war schon halb im Scherz bewusst geworden, dass Wilson sämtliche Voraussetzungen für einen Mörder erfüllte. Er war brutal und gewalttätig und liebte es, leichte Mädchen zu misshandeln, die nicht die Polizei um Schutz bitten konnten. Wollte er deshalb, dass ich von der Bildfläche verschwand? Das Letzte, was er brauchen konnte, war ein herumschnüffelnder freiberuflicher Ermittler. Niemand bei der Polizei würde vermuten, dass der für den Fall zuständige Kriminalinspektor die Morde selbst verübte. Er war ein Verdächtiger. Aber nicht mein Hauptverdächtiger. Und trotzdem: nichts ausschließen, jeden abklopfen, alles überprüfen, bis handfeste Beweise vorlagen – so lauteten meine Regeln.
    »Er könnte es sein, Mary. Caldwell gibt ihm den Revolver, Wilson tötet eine weitere Frau und hinterlässt die Waffe mit meinen Fingerabdrücken am Tatort. Aber wenn Wilson der Mörder ist, woher weiß Caldwell es dann? Und warum sollte Wilson das Risiko eines Mitwissers eingehen?«
    »Dann da noch Caldwell.« Ihr letzter Finger klappte nach unten.
    »Das wäre mein Tipp. Caldwell hinterlässt den Revolver mit meinen Fingerabdrücken am Tatort des letzten Mordes. Er selbst ist der Mörder.«
    Der Detektiv in mir – und die Überzeugung von Val und jetzt auch Mary, dass ich es nicht getan hatte – ließ mich an Wilson oder Caldwell als potenziellen Tätern festhalten. Vielleicht steckten sie sogar unter einer Decke. Tony Caldwells ultimativer Verrat an mir. Möglicherweise führten meine Albträume in die Irre und er steckte hinter der Ermordung von Lili in Frankreich. Er wusste, dass ich mich mit ihr treffen wollte, und hetzte mir damals die Gestapo auf den Hals. Vielleicht hatte wirklich er versucht, mir die Schuld in die Schuhe zu schieben, indem er die belastende Waffe am Schauplatz des jüngsten Mordes zurückließ.
    Was sollte ich glauben? Und wem würden andere Glauben schenken? Einem Kriminalinspektor und hochdekoriertem Major der britischen Armee oder einem Mann mit einem Loch im Kopf? Ich spürte bereits, wie sich die Schlinge um meinen Hals fester zuzog. Mein Gehirn schien völlig gelähmt zu sein.
    »Du dich machen trocken und dann bisschen schlafen. Wir später reden weiter.«
    Ich tat, wie mir befohlen. Und dann lag ich auf dem winzigen Bett in einem nicht genutzten Zimmer und starrte an die Decke. So viele Bruchstücke wirbelten in meinem Schädel herum. Ich erinnerte mich an die Zeiten, in denen ich häufig so betrunken gewesen war, dass sich alles drehte, wenn ich mich hinlegte. Und doch hauchte mir nun in einer der schwierigsten Phasen meines Lebens eine quirlige Chinesin neue Hoffnung ein. Einfach, indem sie an mich glaubte.
    Vielleicht hatte diese dünne Rettungsleine ein Schott in meinem Kopf geöffnet, denn als ich am Morgen erwachte, klammerte ich mich verzweifelt an den Ausläufern meines Traums fest. Er war mir nur allzu vertraut, aber diesmal steckte noch mehr dahinter. Ich presste die Augen zusammen und versuchte, die in den letzten Stunden in meinem Kopf entstandenen Bilder auf meine Lider zu projizieren. Ich bekam ihn zu fassen und zog ihn zu mir heran, Zentimeter um Zentimeter, um ihn mit wachem Bewusstsein zu inspizieren. Ich lag still wie eine Leiche. Es war kein Traum. Es war die Erinnerung an jene Nacht in Avignon. Die vollständige Erinnerung.
    Die Uhr schlägt acht und ich laufe rasch durch die Nebenstraßen zu ihrem Haus. Ich spüre den vertrauten Knoten aus Furcht und Anspannung in meinem Magen, als ich eine verschlungene Route wähle, von der ich hoffe, dass dort keine Patrouillen unterwegs sind. Ich habe gut gefälschte Ausweispapiere bei mir und mein Französisch reicht für eine einfache Befragung durch einen Deutschen, wenn auch nicht durch einen Mann von der Vichy-Miliz.
    Heute Nacht kommt eine Lieferung herein und ich muss dafür sorgen, dass alles vorbereitet ist. Beim letzten Abwurf wurde die Ladung komplett vom Kurs abgetrieben und kam mitten in der Stadt herunter. Ein nächtlicher Wettlauf durch die Gassen des Viertels entbrannte. Wir waren zu langsam, und 20 Maschinenpistolen samt Munition endeten in den Arsenalen der Gestapo. Diese Lieferung will ich auf keinen Fall verlieren. Wir besitzen jetzt ein ausgeklügelteres

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