Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller

Titel: Mord ist nur ein Spiel - Der 1 DANNY McRAE Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Ferris
Vom Netzwerk:
Londoner Zeitungen übernommen. Es war kurz vor 16:30 Uhr. Vielleicht konnte ich sie noch erwischen, bevor sie Feierabend machte. Ich benutzte Marys Telefon im Treppenhaus und lauschte den beiden Telefonistinnen, während sie die Verbindung herstellten.
    »Büro von Dr. Thompson, guten Tag. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Elspeth? Hier spricht Danny McRae. Ich habe eine Frage zu meinen Terminen.« Mary lauschte so dicht neben mir, dass ich ihren süßen Atem riechen konnte. Sie hatte immer irgendwo eine kleine Schüssel herumstehen, aus der sie ständig Kreuzkümmelsamen nahm und darauf herumkaute.
    Ohne eine Spur von Zögern antwortete Elspeth: »Hallo, Mr. McRae. Ich dachte, wir hätten den Termin für nächsten Monat bereits geklärt?«
    »Es geht nicht um den nächsten, Elspeth. Es geht um die vergangenen. Ich versuche, ein paar der Daten abzugleichen. Es soll meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Eine kleine Übung für den Doktor.«
    »Was genau wollen Sie wissen?«
    »Ich weiß, es ist etwas aufwendig, aber könnten Sie mir meine Termine raussuchen seit ...« Ich blickte auf meine Kritzeleien. »... August letzten Jahres?«
    »Hm. Könnte ich Sie zurückrufen, Mr. McRae? Ich muss erst im Kalender nachsehen und habe im Moment noch eine Menge Arbeit auf dem Tisch liegen.« Sie mochte es nicht, wenn man sie zu etwas drängte. Elspeth war sehr eigen, was ihre Routine anging.
    Ich sah Mary an. Sie zog ihre hohen Augenbrauen noch höher. »Ja, bitte, Elspeth. Es tut mir leid, dass ich Ihnen diese Mühe mache, aber es ist wichtig für mich. Könnten Sie mich heute noch zurückrufen? Meine Nummer ist ...« Ich warf einen Blick auf das Telefon. »... Westminster 5191.«
    »Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann. Auf Wiederhören, Mr. McRae.«
    Jetzt konnte ich nur noch dasitzen und warten. Und hoffen, dass Elspeth nicht die Polizei alarmierte.
    Sie rief an diesem Tag nicht mehr an und ich dachte schon an das Schlimmste. Jeden Moment rechnete ich damit, dass die Tür eingetreten wurde und Wilson wie eine Dampfwalze hereinstürmte.
    In dieser Nacht schlief ich schlecht, viel zu viele Sorgen und dazu noch die Geräusche, die durch die papierdünnen Wände drangen. Die Mädchen arbeiteten hart für ihr Geld. Um halb acht saß ich in Marys Salon.
    »Mary, ich werde nie wiedergutmachen können, was du für mich getan hast. Du könntest dir großen Ärger einhandeln, weil du mir aus der Patsche geholfen hast.«
    Sie kicherte. »Ich weiß. In Zukunft du musst oft meine Mädchen besuchen.« Daran zweifelte ich. Nachdem ich die ganze Nacht den vorgetäuschten Lauten der Leidenschaft gelauscht hatte, würde ich den Zimmerservice hier wohl nie wieder in Anspruch nehmen.
    »Warum tust du das, Mary?« Ich war nicht gerade ihr bester Kunde.
    Sie musterte mich einen Moment lang. »Du nicht so schlechter Mann. Mir früher geholfen. Jetzt bittest um Hilfe, ich gebe. Bringt mir Glück. Irgendwann du geben zurück. So ist Leben.«
    Das Telefon im Treppenhaus klingelte. Es war neun Uhr. Wir schauten uns an und stürzten wie auf ein stummes Kommando gleichzeitig durch die Tür. Mary nahm ab.
    »Ja? Kleiner Moment.« Sie legte die Hand auf die Sprechmuschel. »Für dich ist.« Sie reichte mir das Telefon.
    »Mr. McRae? Wer war diese Person?«
    »Wir teilen uns das Telefon auf unserer Etage, Elspeth. Wer zuerst da ist, nimmt ab.«
    »Hm, aha. Ich habe die Termine für Sie. Haben Sie etwas zu schreiben?«
    »Ja, ja. Schießen Sie los. Vielen Dank.« Mary reichte mir Stift und Zettel.
    Elspeth ratterte die Daten herunter – wann ich gekommen und wann ich wieder abgefahren war. Manchmal zwei Tage, manchmal sechs. Ich dankte ihr überschwänglich, doch dann saß ich nur da und fürchtete mich vor dem nächsten Schritt. Mary rührte sich nicht. Sie hatte die Hände in den Schoß gelegt und wartete darauf, dass ich meinen Mut zusammennahm. Schließlich griff ich nach der Liste, die wir gestern Abend aufgestellt hatten, der Liste mit den Mordtagen.
    Wir gingen sie durch. Nichts, nichts. Ja! Großer Gott im Himmel, eine Übereinstimmung. Im November, während jemand – jemand anders – eine junge Frau abgeschlachtet hatte, hockte ich sicher in der Klinik. Ich malte immer wieder Kreise um das Datum, bis die Erleichterung allmählich abebbte. Ich stand auf und schnappte Mary, hob sie hoch und drückte sie an mich. Sie quietschte vor Vergnügen wie ein kleines Mädchen. Ich setzte sie wieder ab.
    »Danke, Mary. Vielen, vielen Dank.«
    »Du

Weitere Kostenlose Bücher