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Mord ist schlecht fürs Geschäft

Mord ist schlecht fürs Geschäft

Titel: Mord ist schlecht fürs Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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hatte man durch einen verglasten Bogengang einen schönen Blick auf die North Parade Gardens. Dieser Park war im achtzehnten Jahrhundert angelegt worden und lag unterhalb der Straße. Ein wunderschönes Fleckchen Erde, am Tag voller Touristen, die auf den Bänken hockten, sich die nackten Füße massierten und schworen, nie wieder einen Gespensterspaziergang, einen Austen-Spaziergang oder einen Rundgang durch die Römischen Bäder zu machen.
    Das »Zodiac« öffnete nicht vor neun Uhr abends und schloss erst gegen drei Uhr morgens. Deswegen trafen sich hier die Hoteliers und Kneipenwirte der Stadt, die nur zwischen Mitternacht und der Morgendämmerung frei hatten. Wie Vampire, dachte Steve Doherty, sie kommen nur nachts raus.
    Steve ging im Geist seinen Dienstplan durch. Heute Abend bis zehn, und dann morgen wieder um sechs Uhr früh …
    »Okay«, sagte er, »ich komme.« Er verzog das Gesicht, als ihm noch etwas einfiel. Heute Abend hatte er mit Sian Williams Dienst, und ein Spatz in der Hand …
    Honey machte es ihm leicht. »Heute nicht. Eigentlich geht es diese Woche überhaupt nicht mehr. Wie wäre es mit Freitag in einer Woche?«
    Sein ganzer Körper entspannte sich. An dem Tag änderte sich der Dienstplan. Da könnte er am nächsten Morgen wenigstens ausschlafen. Und Sian Williams würde dann in einer anderen Schicht arbeiten. Es war doch besser, wenn man die Frauen ordentlich getrennt hielt. Da verloren sie das Interesse nicht so schnell.
    »Passt mir prächtig.«
     
    Am Empfang war niemand außer Mrs. Spear, die den Staubsauger hin und her schob. Sie sang irgendwas mit, das sie auf ihrem Walkman hörte.
    |65| Honey winkte ihr zu. Sie bemerkte es nicht.
    An den Empfangsbereich schloss sich ein Wintergarten in völlig rahmenloser Bauweise an, ein extravagantes Extra, das sie nie bereut hatte. Durch die makellos sauberen Glasscheiben konnte sie die Abteikirche, die Mansardendächer und die hohen Schornsteine sehen, die wie riesige Arme über den grünen Hügeln aufragten, von denen die Stadt umgeben war. Wegen dieser Aussicht kamen die Touristen hierher. Weshalb hatte also Elmer Maxted in einer billigen Pension gewohnt, in der sonst nur Leute mit sehr schmalem Geldbeutel abstiegen? Sein Gepäck sah teuer aus, und wenn auch im Fernsehen die Privatdetektive immer als bettelarm dargestellt wurden, musste das ja nicht unbedingt stimmen.
    Ihr Gedankengang wurde rüde unterbrochen. »Honey! Honey, Schätzchen!«
    Sie erkannte die Stimme von Mary Jane Jefferies, die seit Jahren Stammgast im »Green River« war.
    Die hochaufgeschossene Frau im quietschrosa Kaftan über gleichfalls quietschrosa Hosen kam herangeschwebt und schwenkte einen Busfahrplan für Bath. »Ich habe ein Problem«, verkündete sie, packte Honey bei der Schulter und schob sie vor sich her in den Salon. »Vielmehr glaube ich, dass
Sie
ein Problem haben«, fügte sie beinahe im Flüsterton hinzu. »Setzen Sie sich.«
    Honey gehorchte. So war das eben mit Mary Jane. Auch das Gespräch, das sie nun führen würden, war für Honey nichts Neues mehr. Mary Jane war Doktor der Parapsychologie, eine Göttin der Gespenster, wie sie Honey bei ihrem ersten Treffen erklärt hatte.
    Damals war Honey sprachlos vor Staunen gewesen. Ja sicher, sie wusste, dass das Haus alt war und nachts ununterbrochen ächzte und stöhnte, aber war das nicht bei allen alten Gebäuden so? Und verglichen mit Stonehenge oder den Römischen Bädern war es eigentlich doch noch recht jung. Die Fassade war eindrucksvoll und versprach einigen Komfort. Die großen, länglichen Fenster leuchteten nachts bernsteinfarben |66| und blitzten bei Tag im Sonnenlicht. Das Dekor war frisch und passte zum Alter des Hauses. Honey hatte keine Probleme damit, in diesem ächzenden Gemäuer zu schlafen. Zweihundert Jahre, was war das schon?
    An amerikanischen Standards gemessen sei das eine lange Zeit, hatte Mary Jane erklärt, und dabei war es geblieben. Vielleicht lag es daran, dass Honey im Hotel, verglichen mit Mary Jane, noch ein Neuankömmling war, aber manchmal hatte es den Anschein, als gehörte das Haus der großen, schlaksigen Frau.
    Während Mary Jane fröhlich weiterplapperte, spazierte ein emeritierter Universitätsprofessor am Fenster vorüber, begleitet von Honeys Mutter.
    Hoffentlich brennen die zwei zusammen durch, dachte Honey.
    Die Stimme ihrer Mutter drang durchs Fenster. »Früher haben Familien zusammengehalten, und Ehen wurden fürs ganze Leben geschlossen …«
    Und das von einer

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