Mord ist schlecht fürs Geschäft
dein Sohn wäre.«
»Pamela, hab Erbarmen …«
Sie zog einen Schmollmund. »Dieses Erbarmen hat einen Preis, Liebling. Denk mal drüber nach.« Sie lachte immer noch, als sie das Zimmer verließ. Ihr Mann starrte ihr nach. Schweiß war ihm auf die Stirn getreten, während sich in seinem Kopf die Gedanken überschlugen, was er ihr alles gern antun würde.
Mark Conway schaute zur Decke. Im Zimmer standen nur dieses Bett, ein Stuhl und ein niedriger Tisch. Der Rest des Hauses war in Apartments unterteilt. Hier trafen sie sich immer, hier befriedigte er ihre körperliche Begierde, und hier berichtete sie ihm, wie sehr sie ihren Mann, seinen Arbeitgeber, verachtete. Er hörte zu – hörte nur zu und schwieg.
Ihre Finger zeichneten weiter Kreise auf seine Brust. Ihre Stimme war leise und rauchig, verführerisch. Er wusste, dass ihr der Sex gutgetan hatte. Das hatte sie ihm versichert. Jetzt sagte sie andere Dinge – Dinge, die ihm Angst einjagten.
»Ich wünschte, er wäre tot. Wie wäre das, ihn umzubringen? Du könntest ihn ermorden, Mark. Denk nur …« Ihre Lippen waren üppig, fühlten sich aber auf seinem Mund eiskalt an. Seltsam, dass er das noch nie bemerkt hatte. »Wenn er tot wäre, könnten wir ganze Tage im Bett verbringen. Ganze Tage. Wie leicht wäre es, ihn umzubringen, was meinst du?«
»Leicht«, antwortete er, weil er wusste, dass es die Wahrheit |170| war. »Sehr leicht. Aber warum sollte ich das tun? Er behandelt mich sehr gut. Er hat mich immer sehr gut behandelt.«
Ihre Zunge leckte ihm das Ohr. »Darum, mein Schatz, weil du mich für dich allein hättest, wenn er tot wäre.«
»Und du hättest all sein Geld.«
»Stimmt. Ich allein.«
»Und was ist mit Lance?«
»Was soll mit Lance sein? Zweifellos würde er auch was kriegen, aber lange nicht so viel, wie er jetzt gewohnt ist. Den Löwenanteil bekomme ich.«
»Das klingt, als wärst du dir deiner Sache sehr sicher.«
Sie lächelte ihr Katzenlächeln, während ihre Hände zu seinen Lenden hinunterwanderten und zwischen seinen Schenkeln köstliche Dinge machten.
Er stöhnte, als hätte er noch nie zuvor solche Wollust erlebt.
»Denn ich weiß was, was du nicht weißt. Ich weiß, dass Andrews ganzes Geld sehr leicht meines werden könnte.«
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|171| Kapitel 22
Erst setzte sie Casper zu Hause ab. Er hatte den Kopf in den Nacken geworfen und schallend gelacht, als sie ihm von dem Plastikkopf und den Kriegsspielen im Gewächshaus erzählte.
»Meine Liebe, so bleich habe ich Sie noch nie gesehen.«
»Kein Sterbenswörtchen«, sagte sie und wedelte mahnend mit dem Finger vor seiner Adlernase herum.
Er legte die Rechte aufs Herz und zog ein angemessen ernstes Gesicht, als er es ihr versprach. »Im Interesse andauernder Harmonie zwischen uns beiden«, fügte er noch hinzu.
Sie war überrascht, als sie im Hotel Doherty vorfand. Und auch zu dem kein Sterbenswörtchen!, murmelte sie vor sich hin.
Sie zwang sich ein Lächeln auf die Lippen und gesellte sich im kleinen Salon zu ihm, der sich unmittelbar an den Hauptaufenthaltsraum für die Gäste anschloss. Diesen Raum behielt sie sich für geschäftliche Besprechungen vor.
Vor ihm stand ein Tablett mit Kaffee, braunem Zucker und Sahne. An seinem Gesichtsausdruck konnte sie ablesen, dass es sich nicht nur um einen Privatbesuch handelte.
»Ich hätte lieber einen Whisky gehabt«, sagte er und deutete mit dem Kopf auf die unberührte Tasse.
»Sie hätten doch darum bitten können.«
»Habe ich. Aber Ihre Mutter hat mich abblitzen lassen.«
»Oh! Ich hole Ihnen einen.«
»Machen Sie sich keine Mühe.« Er stand auf und schickte sich zum Gehen an. »Ich habe keine Zeit, hier lange herumzuhängen.«
|172| »Ach wirklich«, sagte sie neckisch. »Wer ist denn nun schon wieder umgebracht worden?«
Falsche Antwort! An seinen Zügen sah sie, dass sie ins Schwarze getroffen hatte.
»Wer ist es?«, fragte sie und schämte sich für ihren Scherz.
»Ich habe dem Chief Constable gesagt, dass ich für das alles hier keine Zeit habe, aber er hat darauf bestanden, dass ich Sie informiere.«
Seine Offenheit schmerzte sie. Gerade, wo sie anfing, Spaß an der Sache zu haben.
Sie war genauso brutal. »Also los, dann informieren Sie mich.«
»Mervyn Herbert.«
»Wo haben Sie ihn gefunden. Auch im Fluss?«
Doherty schüttelte den Kopf. »Nein. In seinem eigenen Garten unter dem Steinhaufen. Sie hatten ein Gasleck, und das Gaswerk musste das ganze Grundstück umgraben. Und ehe Sie
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