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Mord ist schlecht fürs Geschäft

Mord ist schlecht fürs Geschäft

Titel: Mord ist schlecht fürs Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Meinung dann doch änderte, hatte vielleicht etwas mit dem alten Spruch zu tun, dass vier Augen mehr sehen als zwei. Oder glaubte er am Ende, dass er wirklich eine realistische Chance hatte, sie ins Bett zu kriegen? Wie auch immer, jedenfalls entschuldigten sie sich bei Cora und gingen in den Garten hinaus. Die Tür zogen sie hinter sich zu.
    Cora war das alles gleichgültig – sie rauchte, starrte auf den Boden, schnippte die Asche von ihrer Zigarette und bellte Loretta Befehle zu. Sie schien nicht eigentlich bestürzt zu sein, nur verängstigt, als wollte sie das alles so schnell wie möglich hinter sich bringen.
    Honey und Doherty gingen um einen aufgeschütteten Erdhaufen herum zum hinteren Ende des Gartens, wo unter einem Dach aus Rhabarberblättern ein Plastikgartenzwerg hervorlinste.
    |178| Honey verschränkte die Arme. »Was soll das denn alles?«
    Doherty schaute ausdruckslos. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Lügner!«
    Er zuckte die Achseln und breitete die Hände aus. »Was?«
    Honey blickte ihn vorwurfsvoll an. »Okay. Sie brauchen mir nichts zu erklären. Lassen Sie mich raten. Ihr letzter Fall war eine Katastrophe, und als der Hotelfachverband darum bat, dass ein Polizist mit ihm an seinem Sicherheitskonzept arbeiten soll, da hat man Ihnen befohlen, sich freiwillig zu melden. Und dann …« Er machte den Mund auf und wollte protestieren. »Und dann«, fuhr Honey fort, die ihm jetzt einfach ihre Meinung sagen wollte, »als Elmer Maxteds Leiche gefunden wurde, waren Sie wild entschlossen, den Fall nicht aus der Hand zu geben. Das war Ihre Chance, Ihren Ruf wiederherzustellen. Deswegen bin ich hier, nicht? Es passt Ihnen nicht, aber Sie tolerieren mich.«
    Er begann zu lachen, beugte sich vornüber, hielt sich den Bauch. »Waaaas?«
    Auf Honey machte das null Eindruck. »Und jetzt spielen Sie mir den lachenden Polizisten vor.«
    Der Ausdruck seiner Augen strafte Lügen, was der Rest seines Körpers vollführte. Alles lag in den Augen, danach würde sie ihn einschätzen.
    »Gehen Sie bloß nie zum Theater.« Sie stapfte zum Wintergarten zurück und war froh, dass zumindest jetzt zwischen ihnen alles klar war.
    Trotzdem fühlte sie sich ein wenig unwohl. Alles hatte sich verändert. Jetzt ging es nicht mehr nur um einen vermissten Touristen. Es ging nicht einmal mehr darum, dass Elmer rein zufällig das Opfer eines Raubmords geworden war. Derlei kam in Bath sehr selten vor. Der größte Teil der Bevölkerung war kultiviert, zivilisiert und strebsam. Auf den ersten Blick hatte dieser zweite Mord nichts mit Tourismus zu tun. Er lag außerhalb ihrer Erfahrungswelt, und das machte sie nervös.
    »Jedenfalls«, sagte Doherty von hinten, »muss Mrs. Herbert |179| unsere Hauptverdächtige sein. Wer sonst hätte denn seinen Ehemann im eigenen Garten vergraben können?«
    Honey war versucht, ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen, ließ sie aber auf. Er ging ihr auf die Nerven, aber Coras Zigarettenqualm war schlimmer.
    Cora saß noch genauso da, wie sie sie verlassen hatten. Gott weiß, wie viele Zigaretten sie in ihrer Abwesenheit gepafft hatte. Sie befand sich offensichtlich auf einem Kettenrauchmarathon. Ihre Augen waren wässrig und schauten trüb. Trotz des Make-ups wirkte ihr Teint fettig und weiß.
    »Ich war’s nicht«, sagte sie, ehe irgendjemand sie gefragt hatte.
    »Wie ist er dann in Ihren Garten gekommen?«, erkundigte sich Doherty.
    Cora traten die Augen aus dem Kopf. »Wie zum Teufel soll ich das wissen?«
    Loretta lungerte im Hintergrund herum, an eine Wand gelehnt, die Arme verschränkt, und ihre Stimmung war so schwarz wie die bröckelnde Wimperntusche ihrer Mutter.
    Dohertys Stimme klang ernst. »Es tut mir leid, aber Sie müssen zur weiteren Befragung ins Präsidium mitkommen.«
    Honey fiel keine Mitleidsbekundung und auch keine hilfreiche Bemerkung ein. So im Stil von: »Das ist bestimmt alles ein Irrtum, machen Sie sich keine Sorgen.« Die Beweise waren überwältigend. Wie Doherty schon gesagt hatte: Wer sonst würde seinen Mann im Garten vergraben?
    »Ich gehe zu Fuß zurück«, sagte Honey, als sie vor dem Haus standen und man Mrs. Herbert auf dem Rücksitz eines Polizeiautos untergebracht hatte.
    Doherty zuckte die Achseln. »Wie Sie wollen.« Er wandte sich zu Loretta um. Das Gesicht des Mädchens war ausdruckslos, als müsste sie erst noch verdauen, was hier vor sich ging.
    »Und was ist mit Ihnen?«
    Lorettas helle Augen verengten sich, und ihre roten Lippen verzogen sich

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