Mord mit Gruener Soße
nicht weiß als Frankfurterin … schon peinlich. Wann wurde das errichtet?“
„ 2007.“
„ Ich versuche, Volks Eltern zu erreichen. Bin gespannt, was sie uns zu sagen haben.“
Jenny zerrte ihr Handy aus der Gesäßtasche. Sascha sah kritisch zu. „Dass das nicht durchbricht, wenn du dich draufsetzt.“
Jenny bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. Sie wählte die Nummer von Volks Eltern und verabredete sich mit ihnen eine Stunde später auf eine Tasse Kaffee.
Über die A 661 fuhren sie an Bad Homburg vorbei nach Schmitten. Unterwegs passierten sie die Saalburg, wo wie immer Schlangen von Schulkindern anstanden, um sich in die Geheimnisse der römischen Geschichte einführen zu lassen.
Schmitten war ein kleines beschauliches Städtchen am Nordhang des Großen Feldbergs. Viele Pendler wohnten hier und schoben sich morgens und abends durch den Berufsverkehr von und nach Frankfurt. Zudem war der Hintertaunus, insbesondere das Weiltal, beliebter Alterswohnsitz für die, die genug von der Großstadt hatten.
Volks Eltern hatten sich ein kleines Einfamilienhaus in einer ruhigen Seitenstraße gekauft. Die Straße endete hier, nur ein Feldweg führte weiter durch die Wiesen zur Weil, einem kleinen Flüsschen, das dem Tal seinen Namen gegeben hatte.
Jenny brauchte nicht zu klingeln. Als sie aus dem Auto ausstiegen, zog jemand den Vorhang zur Seite und ein von weißen Haaren umrahmtes rundliches Gesicht spähte heraus. Jenny öffnete das niedrige Gartentor. Über einen schmalen Plattenweg gingen sie zur Haustür. Volks Senior öffnete sofort. Seine Frau, die ihm kaum bis zur Schulter ging, schaute an ihm vorbei. Sie begrüßte sie herzlich, während ihr Mann eher reserviert blickte.
Nachdem Jenny sich und ihren Kollegen vorgestellt hatte, bat Volks sie ins Wohnzimmer, wo ein Esstisch bereits mit Kaffeegeschirr gedeckt war. Frau Volks verschwand kurz und kam gleich darauf mit einer Platte Schmandkuchen zurück. Saschas Augen leuchteten. Jenny warf ihm einen warnenden Blick zu.
Sie setzten sich und als jeder Kaffee und Kuchen vor sich stehen hatte, lehnte sich Volk s Senior zurück. „So, jetzt sind wir aber doch gespannt, wie wir ihnen helfen können. Wir hatten noch nie mit der Polizei zu tun.“
Jenny schluckte hastig einen Bissen Kuchen herunter. „Wir würden gerne etwas mehr über einen ihrer Bekannten wissen.“
„ Und wer wäre das?“
„ Wilhelm Hölzel.“
Volks reagierte verwirrt. „Hölzel? Der Gärtner?“
Seine Frau schürzte missbilligend die Lippen. Jenny nickte.
Volks schaute zweifelnd, runzelte dann jedoch nachdenklich die Stirn. „Ich habe seit Ewigkeiten keinen Kontakt mehr zu ihm. Auch nicht die letzten Jahre, als ich noch die Gärtnerei hatte. Früher kannte ich seinen Vater ganz gut. Aber es gab nie eine nähere Bekanntschaft.“
„ Mochten Sie ihn?“, fragte Jenny direkt.
Verblüfft schaute Volks auf und zögerte. „Eine seltsame Frage. Ist das wichtig?“
„ Nun, es hilft mir dabei, mir ein Bild zu machen.“
Frau Volks meldete sich zu Wort. „Sag doch, Wilfried.“
Er blickte sie an. „Na gut. Ich konnte ihn nicht ausstehen, wenn ich ehrlich bin. Sein Vater war ein Säufer, Lügner und Betrüger. Und der Sohn ist nicht viel besser. Stimmt’s, Ida?“
Sie nickte entschieden. „Und wie er seine Frau behandelt hat. Sie war viel zu gut für ihn.“
Jenny lächelte sie an. „Das fand ich auch.“
„ Sind die beiden immer noch zusammen?“ Sie sah enttäuscht aus.
Sascha warf ein. „Sie haben sich getrennt. Frau Hölzel lebt in einem kleinen Nebenhaus, arbeitet aber noch in der Gärtnerei.“
Er erntete ein Kopfschütteln. „Schlimm. Hoffentlich nutzt er sie nicht immer noch aus.“
Jenny räusperte sich und blickte Herrn Volks direkt an. „Gab's konkrete Gründe, Hölzel nicht zu mögen?“
Er überlegte einen Moment. „Nein, er war einfach nur unangenehm. Ein Querulant. Unzuverlässiger Geschäftspartner. Zu niemandem freundlich. Und schlecht zu seiner Frau. Zum Glück haben sie keine Kinder. Sein Geschäft lief nie gut, kein Wunder, er hatte mit jedem Ärger, ob Kunden oder Lieferanten. Und jetzt, diese Geschichte mit der Grünen Soße, typisch für ihn. Er spielt sich als Sprecher der Gärtner auf. Dabei ist er ein ganz kleines Licht und spricht höchstens für seine Kumpels.“
„ Apropos Kumpel. Kennen Sie Martin Bambach?“
Er schüttelte den Kopf. „So gut wie gar nicht. Er ist nicht aus Frankfurt sondern zugezogen, kurz bevor ich mein
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