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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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schäbig, ich weiß. Aber bei meinem kleinen Einkommen muss ich froh sein, dass mein Mann mich hier für wenig Miete wohnen lässt.“
    Jenny blickte sich um. Nach ihrer Meinung war jeder Cent Miete für diese Bruchbude zu viel, aber sie wollte die Frau, der es sowieso schon peinlich zu sein schien, nicht kränken.
    „ Hier sind die Adressen. Volks Firma ist nicht weit weg, Nähe Kaiserlei.“
    Jenny bedankte sich. Sie verließen das Häuschen und gingen gemeinsam zum Auto. Jenny blieb stehen.
    „ Frau Hölzel, könnten Sie sich vorstellen, dass es Ammerland nicht nur um ein Gespräch ging, sondern dass er ihren Mann auch weitergehend, wie soll ich sagen, beeinflussen wollte?“
    „ Sie meinen Bestechung?“
    Jenny hob eine Augenbraue. „Genau.“
    Frau Hölzel zögerte. „Möglich. Steckt ja viel Geld in der Geschichte.“
    „ Hätte er bei Ihrem Mann Erfolg gehabt?“
    Diesmal überlegte die Frau lange. „Ich glaube nicht. Verstehen Sie mich nicht falsch. Er hätte keine Probleme Geld anzunehmen, aber die Grüne Soße … Das ist für die Leute hier eine Sache der Ehre.“
    Jenny dank te ihr und stieg in den Wagen, wo Sascha döste. Er schrak hoch, als sie die Tür zuknallte. „Konnte sie uns weiterhelfen?“
    Es dauerte einen Moment, bis Jenny antwortete. „Ja, schon“, meinte sie nachdenklich. „Zumindest hat sie einen Ansatz geliefert, dem wir weiter nachgehen können. Merkwürdige Frau.“
    „ Wieso?“
    „ D rückt sich ungewöhnlich gebildet aus für eine Frau ihrer Herkunft. Ganz anders als ihr Mann. Ihr Leben war sicher nicht einfach. Und die jetzige Situation …“
    Sascha nickte. „Unerträglich.“
    „ Aber sie scheint sich damit abgefunden zu haben. Schon tragisch. Was hätte aus ihr werden können, wenn sie andere Möglichkeiten gehabt hätte?“ Sie schwiegen einen Moment.
    „ Scheint dir richtig nahezugehen“, meinte Sascha forschend.
    „ Erinnert mich an jemanden, der mir sehr nahe stand.“
    Bevor Sascha nachfragen konnte, schubste sie ihn. „Fahr los. Hölzel vertritt offensichtlich nicht alle Oberräder Gärtner.“
    „ Nicht?“
    „ N ee, er ist nur ein ganz kleines Licht. Es gibt zwei wichtige Parteien, wenn ich das richtig verstanden habe. Einen Verein und einen Großgärtner.“
    „ Der Verein hat den Prozess geführt. Ich dachte, für den spricht Hölzel?“
    „ Im Gegenteil, Sascha, im Gegenteil.“

    Tobi as Volks Großgärtnerei verfügte über eine eigene Zufahrtsstraße. Durch ein weit geöffnetes schmiedeeisernes Tor gelangten sie auf einen riesigen Hof, der mit weißem Kies bestreut war. Zur Linken stand ein modernes Bürogebäude, rechts erstreckte sich etwas zurück gesetzt eine Reihe ebenso moderner großer Gewächshäuser. Überall standen Blumenkübel, unter einem großen Kastanienbaum lud eine Sitzgarnitur zum Ausruhen ein.
    Vor dem Bürogebäude parkten mehrere Autos , durchweg obere Mittelklasse. Sascha stellte den Dienstwagen daneben, sie stiegen aus und blickten zum Haus. Am Bürogebäude prangte ein großes kupferfarbenes Schild mit der Aufschrift „ Volks Frische-Center “.
    Die Eingangstür war nur angelehnt . Sie betraten das Foyer, das ganz in Marmor und Glas gehalten war. Hinter einem Tresen saß eine gepflegte blonde Empfangsdame in einem schicken blauen Kostüm. Professionell lächelte sie die beiden an.
    „ G uten Tag. Was kann ich für Sie tun?“
    Jenny stellte sich vor und bat den Leiter der Firma sprechen zu dürfen. Die Blonde runzelte die Stirn.
    „ Herr Volks empfängt normalerweise nur nach Termin, aber ich sehe, was ich machen kann. Das ist ja sicher ein … Sonderfall?“ Sie sah Jenny fragend an, die bestätigend nickte.
    „ So könnte man es nennen.“
    „ Einen Moment bitte.“ Sie nahm einen Hörer in die Hand und sprach leise hinein, nickte nach einem Moment und blickte auf. „Herr Volks hat in ein paar Minuten Zeit für sie. Setzen sie sich doch bitte. Einen Kaffee vielleicht oder ein Wasser?“
    Sie lehnte n dankend ab. Jenny schaute sich um und aus dem Augenwinkel beobachtete sie Sascha, der schon auf eine schwarze Ledergarnitur zusteuerte, die auf der anderen Seite des Foyers stand. Kein Wunder, auf dem Tisch stand eine Glasschale mit diversen Schokoriegeln. Sie setzte sich neben ihn.
    Etwa zehn Minuten später kam ein salopp gekleideter Mann aus dem Fahrstuhl. Er schien kaum älter als dreißig zu sein, seine blondgesträhnten Haare wiesen auf einen teuren Friseur hin und seine Kleidung war, obwohl lässig, vom

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