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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße
Autoren: Andrea Habeney
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verrenkt. Jenny ging neben ihr in die Hocke und tastete nach ihrem Puls, während Sascha den Rest der Wohnung sicherte.
    „ Leer“, meinte er und hockte sich neben Jenny. Sie schüttelte den Kopf. „Noch warm. Wir haben sie gerade verpasst.“ Er stand auf und zückte sein Handy. Jenny erhob sich ebenfalls. Ihr war leicht schwindelig. Wieso Walli? Hatte sie etwas gewusst? Keine Sekunde hatte sie Zweifel, dass Irmtraud hier gewesen war. Aber warum kurz vor ihnen? Zufall? Woher wusste sie von ihrem geplanten Besuch?
    Jenny nahm ihr eigenes Handy, rief den Staatsanwalt an und erzählte ihm von dem Mord. „Ich bleibe hier, bis die Spusi und die Gerichtsmedizin da sind. Und die Kollegen aus Kassel.“
    „ Gut, erstatten Sie mir Bericht, wenn Sie zurück sind.“
    Jenny ging vor die Tür, wo die A ngestellte unruhig wartete. „Frau Wingarter ist tot. Ermordet. Bitte versuchen Sie sich ganz genau an die Frau zu erinnern, die Sie hier gesehen haben. Wie heißen Sie eigentlich?“
    „ Gisela, Gisela Baumgartner.“
    „ Frau Baumgartner, wie sah die Frau aus?“
    Sie überlegte. „Ich habe sie nicht richtig gesehen. Sie schien mir schon etwas älter. Also so Ihr Alter.“
    Jenny zuckte zusammen. „Sie hatte dunkel braune Haare. Altmodisch gekleidet. Bieder würde ich sagen. Auch die Frisur. Ans Gesicht kann ich mich kaum erinnern, das hab ich nur so halb von der Seite gesehen.“
    Jenny zog das Phantombild von Irmtraud aus der Tasche. „Könnte das die Frau gewesen sein?“
    Frau Baumgartner zog eine Brille aus der Brusttasche und setzte sie auf. Dann nahm sie das Foto. „Könnte sein. Nicht hundertprozentig, aber Haarfarbe und Frisur passen.“
    Sascha trat neben sie. Jenny blickte ihn an. „Wir haben sie knapp verpasst. Wenn ich mir vorstelle …“
    S ie wandte sich zu der Frau, die immer noch angespannt vor ihr stand. „Gehen Sie ruhig wieder an Ihre Arbeit. Ich habe nachher noch ein paar Fragen an Sie.“
    „ Ruhig? Wie stellen Sie sich das vor, nachdem was hier passiert ist?“ Frau Baumgartner entfernte sich, zweifellos um ihre Kollegen zu informieren.
    „ Walli hat etwas gewusst. Und Irmtraud hatte Angst, dass sie plaudert“, sagte Jenny.
    „ Was könnte das sein? Und wieso wusste Irmtraud davon?“
    „ Ich habe nicht die leiseste Ahnung.“
    „ Wir müssen alles über Frau Wingarter herausfinden“, meinte Sascha. „Wie war sie, als du sie angerufen hast?
    „ Nicht begeistert. Obwohl sie wiederstrebend meinte, sie müsse mir etwas zeigen.“
    „ Wei ß sie denn, dass wir Irmtraud suchen?“
    „ Nein. Ich wollte es ihr persönlich sagen.“
    „ Eines wissen wir jedenfalls. Irmtraud kennt deine Schritte im Voraus. Vielleicht hört sie dich ab? Oder sie beobachtet dich?“
    „ Gruselig.“ In Jenny Kopf drehte sich alles. Am liebsten hätte sie sich umgeschaut, ob Irmtraud hinter einer Ecke lauerte. Tief in sich hatte sie die ganze Zeit noch bezweifelt, dass Irmtraud sie in den USA tatsächlich hatte umbringen wollen. Na, das hatte sich ja nun geklärt.
    Endlich traf die Verstärkung ein. Als Erstes kam der Kollege vom Kasseler Kommissariat zusammen mit dem Fotografen. Er stellte sich als Nikolaus Ziegler vor. „Ich weiß. Sagen sie nichts. Ich kann nichts für den Namen.“
    Jenny lächelte. Der Kollege war groß und so dünn, dass Jenny sich fragte, ob er krank war. Knöchel und Handgelenke schauten weit aus Hosenbeinen und Ärmeln hinaus. Jenny erzählte ihm, was vorgefallen war.
    Er kratzte sich am Kopf. „Wilde Geschichte. Kann ich helfen?“
    „ Wir müssen Frau Wingarter und ihre Wohnung durchsuchen. Und alle Mitarbeiter des Seniorenheims müssen befragt werden.“
    „ Soll ich eine Fahndung herausgeben?“
    „ Zwecklos, die Frau kann draußen ihre Verkleidung abgelegt haben. Wir wissen nicht, wie sie aussieht oder welches Auto sie fährt. Allenfalls hat sie jemand wegrennen und in einen Wagen einsteigen sehen.“
    „ Darum kümmere ich mich als erstes.“ Er drehte sich um und gab einem jüngeren Kollegen Anweisungen. Dann wandte er sich wieder an Jenny. „Der Gerichtsmediziner sollte jeden Moment hier sein. Und die Spusi natürlich.“
    „ Was dagegen, wenn wir bei den Befragungen helfen?“
    „ Ne e. Ist ja sozusagen Ihr Fall. Soll´n wir die Tote nach Frankfurt schicken?“
    „ Das wäre mir sehr recht.“
    Die nächsten zwei Stunden vergingen wie im Flug. Der Gerichtsmediziner untersuchte die Tote und bestätigte das Offensichtliche. Der Todeszeitpunkt lag nicht länger als
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