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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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weiter nachging. Hoffentlich war er qualifiziert. Oder hatte sie eben ihr wichtigstes Beweisstück einem Praktikanten in die Hand gedrückt?
    „ Äh, Jenny Becker“, stellte sie sich vor , in der Hoffnung, dann auch seinen Namen und vielleicht noch seine Stellung hier zu erfahren
    „ M mmh“, antwortete er, während er schon dabei war, den Handschuh mit einer Pinzette aus dem Frischhaltebeutel zu ziehen.
    Hilflos blickte sie sich um. Niemand, den sie kannte, war zu sehen. „Äh, ich bin furchtbar neugierig. Und interessiere mich sehr für Ihre Arbeit. Was machen Sie da gerade?“
    Sei ne Hand hielt in der Luft inne und er sah sie an, als hätte sie sie nicht alle. „Ich untersuche Ihren Handschuh auf Blut. Das wollten Sie doch. Das heißt, grade hole ich ihn aus der Tüte.“
    Jenny bekam ein heißes Gesicht. Sie machte sich hier zum Affen.
    D ie Tür öffnete sich. Erleichtert blickte sie dem Mann, der eintrat, entgegen. Er war Anfang sechzig, großgewachsen und hatte graumeliertes Haar. „Phil! Meine Rettung.“
    „ Jenny!“ , rief er erfreut. „Man sieht dich selten bei uns. Wie geht’s dir?“
    „ Danke, gut“, antwortete sie ungeduldig, „und dir?“
    „ Danke der Nachfrage. Was führt dich her?“, erkundigte er sich.
    „ Der Handschuh hier.“ Sie sah den älteren Mann besorgt an.
    Phil trat näher. „Mordfall?“
    S ie bejahte. „Wahrscheinlich wichtiges Beweisstück!“
    Er tätschelte ihr beruhigend die Schulter. „Bei Dr. Fröhlich bist du in besten Händen. Wenn jemand Spuren findet, dann er.“
    Hoppla, hatte Phil diesen Typen eben gerade als Doktor bezeichnet? Jenny zweifelte an ihrer Menschenkenntnis. Der Leiter der Spurensicherung beugte sich über Dr. Fröhlichs Schulter.
    „ Blut “, sagte der Jüngling, „Hier, sehen Sie.“ Er rückte ein Stück zur Seite, sodass Jenny auf den Tisch blicken konnte. Der Handschuh lag auf einer weißen Unterlage, daneben stand eine Flasche mit einer klaren Flüssigkeit. Phil ging zur Tür. „Ich mache das Licht aus, dann sieht man es besser.“
    Als nur noch Dämmerlicht vorherrschte, beleuchtete der Junge den Handschuh kurz. Eine kleine Stelle der Handfläche fluoreszierte blau-weiß.
    „ Eindeutig“, bestätigte Jenny.
    Phi l machte das Licht wieder an. „Menschlich?“, fragte er nach.
    „ H aben wir gleich“. Dr. Fröhlich zupfte eine winzige Menge Fasern vom Stoff des Handschuhs und gab sie auf eine Vertiefung in einem kleinen weißen Untersetzer. Dann tropfte er etwas Flüssigkeit aus einer Pipette darauf. Die klare Flüssigkeit schlug farblich in Blau um.
    „ Definit iv menschliches Blut. Ich lasse die DNA bestimmen. Nach Fingerabdrücken suche ich auch. Außen und innen. Und nach sonstigen anhaftenden Spuren. Noch was?“
    Jenny bemerkte erst einen Moment später, dass sie mit der Frage gemeint war. „Äh, ich glaube, das ist alles. Wie…“
    „… lange? Ne Woche circa.“
    Phil lachte. „So dynamisch war ich auch mal. Können wir sonst noch was für dich tun?“
    Jenny lächelte. „Nein, das ist alles. Schön, dich mal wieder zu sehen.“
    „ Ich komm noch mit r aus.“ Vor der Tür grinste er breit. „Du setzt kein großes Vertrauen in meinen jungen Kollegen?“
    „ Doch doch“, beeilte sie sich zu versichern. „Zuers t hatte ich Zweifel, weil er so verdammt jung aussieht. Aber das kommt mir bestimmt nur so vor.“
    Phil lachte. „Ging mir zuerst auch so. Mitte zwanzig erst, aber schon eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Könnte überall arbeiten, aber interessiert sich für Kriminalistik. Gut für uns. Deine Probe ist bei ihm in besten Händen.“
    „ Das glaube ich mittlerweile auch. Machs gut, Phil!“
    Jenny schickte Sascha ins Büro zurück, hastete zum Büro des Staatsanwaltes und erzählte ihm von dem Fund. „Reicht das, um Bambach festzunehmen?“
    Er schüttelte bedächtig den Kopf. „Keinesfalls. Kann den Handschuh ja verloren haben und jemand anderes hat ihn gefunden. So würde er jedenfalls argumentieren. Da müssen wir schon mehr in der Hand haben.“
    „ Verdammt!“ Jenny blickte zu Boden.
    „ Warten wir, ob es Ammerlands Blut i st.“
    Jenny nickte resigniert und blickte auf die Uhr. „Schon so spät! Ich habe einen Termin in Kassel bei Waltraut Wingarter.“
    „ Wird Zeit, dass wir die Sache mit den Anschlägen auf Sie aufklären. Diese Irmtraud ist wie vom Erdboden verschluckt. Mir ist immer noch nicht klar, wie sie an ihre Informationen kam. Woher wusste sie, dass Sie an meiner statt reisen?

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