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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße
Autoren: Andrea Habeney
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etwas mit den Mordanschlägen auf Sie zu tun hat!“
    Jennys Gedanken überschlugen sich. „Was hat er gesagt?“
    „ Was wohl“, knirschte der Staatsanwalt durch zusammengebissene Zähne. „Nichts. Nichts Hilfreiches zumindest.“
    Jenny ließ sich schwer zurück auf den Stuhl fallen. „Hätte auch nichts anderes erwartet.“
    „ Aber jetzt …“ Biederkopf rang nach Worten. „Er will Sie sehen.“
    Jenny wurde blass. Sie bekam keine Luft mehr. „Sehen?“, krächzte sie?
    Endlich setzte sich Biederkopf. Sein Gesicht war hochrot. „Er hat heute in aller Herrgottsfrühe seinen Anwalt zu sich bestellt. Der hat mich eben kontaktiert. Angeblich hat Gascon Informationen über die Anschläge, aber er will sie nur Ihnen geben.“
    Jennys Hände waren schweißnass. Panik überwältigte sie. Schon der Gedanke, IHM irgendwann im Gerichtssaal gegenübersitzen zu müssen, löste Horror in ihr aus. Aber im Gefängnis, von Angesicht zu Angesicht. Unmöglich.
    „ Sie werden das natürlich nicht tun! Aber ich dachte, Sie müssten es wissen.“
    Jenny sah auf und nickte langsam. In ihrem Kopf drehte sich alles. „Wann? Wann will er mich sehen?“
    „ Heute. Sofort. Sonst würde er gar nichts sagen.“
    Jenny war schlecht. Zittrig stand sie auf. „Ich muss … Ich muss einen Moment raus.“
    Biederkopf stand auf und kam um den Schreibtisch herum auf sie zu, doch sie winkte ab. „Alleine.“
    Sie wankte fast zum Waschraum am Ende des Ganges. Zum Glück war er leer. Sie kühlte ihr Gesicht mit eiskaltem Wasser, ging zum Fenster und legte die Stirn daran.
    Gascon wiedersehen. Nur der Gedanke löste Herzrasen aus. Aber: Es war auch eine Chance. Sie waren keinen Schritt weitergekommen bei ihrer Suche nach Irmtraud. Und wenn sie ehrlich war, fraß die Angst vor weiteren Mordanschlägen sie von innen auf. Wie würde es in ein paar Wochen aussehen, wenn Irmtraud immer noch nicht gefasst wäre? Wäre sie dann ein zitterndes Bündel, das bei jedem Geräusch zusammenzuckte?
    Jenny atmete tief durch. Noch nie war sie vor etwas weggelaufen. Sie hatte sich immer allen Problemen gestellt. Würde sie es auch diesmal schaffen? Sie wusste es nicht.
    Biederkopf stand in der Bürotür, als sie – immer noch zittrig – zurückkam. „Vergessen Sie die Sache!“, rief er ihr entgegen. „Ich hätte Ihnen das gar nicht erzählen dürfen!“
    „ Ich mach´s“, stieß Jenny hervor, bevor sie der Mut ganz verließ. „Bleiben Sie bei mir?“
    Biederkopf war sprachlos. „Stehen Sie das durch? Ist Ihnen klar, was Sie auf sich nehmen? Er wird mit Ihnen spielen, Sie quälen. Und am Ende absolut nichts mitteilen!“
    „ Ich weiß“, nickte sie, „aber ich muss es probieren. Moment, ich hole meine Jacke.“
    Logo und Sascha saßen im Büro, waren in eine angeregte Diskussion vertieft und nickten nur, als Jenny beiläufig erwähnte, sie würde kurz was erledigen.
    Eine Viertelstunde später waren sie im Wagen des Staatsanwaltes auf der Autobahn Richtung Darmstadt.
    Als sie auf dem Parkplatz des Untersuchungsgefängnisses Weiterstadt ankamen, verkrampfte sich Jennys Magen und ihr wurde übel. Hatte sie sich zu viel vorgenommen? Das Gebäude war ihr noch nie so grau und trostlos vorgekommen. Er saß hinter diesen Mauern und lachte sich bei dem Gedanken, sie hierher gelockt zu haben, bestimmt schon ins Fäustchen! Worauf hatte sie sich eingelassen? Wahrscheinlich war sie leichenblass. Biederkopf sah sie besorgt an. Sie wich seinem Blick aus und betrat entschlossen das Gebäude.
    Diesmal warteten sie vor dem Raum, bis Gascon eingetroffen und fixiert war. Biederkopf fasste Jenny an den Oberarmen. „Sie müssen das nicht tun. Noch können wir das Ganze abblasen. Ich kann nochmal versuchen, mit ihm zu reden.“
    Sie starrte ihn an. „Er wird nur mit mir reden. Ich muss das hinter mich bringen. Nur so kann ich von der Sache loskommen und frei sein.“ Biederkopf nickte und trat zurück.
    Jenny holte tief Luft, öffnete die Tür und trat ein. Sie nickte dem wachhabenden Beamten zu und er verließ wie ausgemacht das Zimmer. Biederkopf und er würden das Treffen durch das vergitterte Glasfenster beobachten.
    Sie blickte erst einen Moment im Zimmer herum, bis sie den Mut fand, Gascon anzuschauen.
    Obwohl sie sich vorbereitet glaubte, war es wie ein Schock, ihn so nahe vor sich zu sehen. Dann blickte er hoch und lächelte. Jenny prallte zurück. Sie presste sich mit dem Rücken an die Wand, so weit weg von ihm wie möglich.
    Als er zu sprechen anhob,
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