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Mord mit kleinen Fehlern

Titel: Mord mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Scott
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Anne und wackelte hinter den anderen beiden zur Tür hinaus. Sie überlegte noch, den Alten zu bitten, Kevin nichts von ihrem Besuch zu erzählen, aber Kevin würde ohnehin verhaftet werden, sobald er die Lobby betrat.
    Endlich hatte sie ihn.

2 3

     

     Auf   dem Weg in die Stadt herrschte so gut wie kein Verkehr. Der Beetle sauste die steile Auffahrt zur Ben Franklin Bridge hoch. Ein Wind blies über   
     den Delaware River, und die gegelten Haare der drei Insassinnen wurden heftig herumgewirbelt. Anne durchlebte ein absolutes Hochgefühl, als sie sich    
     der Mitte der Brücke näherten.  Sie hatten es geschafft. Sie hatten Kevin gefunden. Er würde verhaftet, vor Gericht gestellt und für immer weggesperrt.  
     Der Albtraum war endlich für sie vorbei - und auch für Beth Dietz, die gar nicht wusste, dass er für sie angefangen hatte. Endlich. Trauer um Willa und  
     Gerechtigkeit für sie. Morgen war Montag, der vierte Juli, mit dem Feuerwerk und rülpsenden Ketchupflaschen. Und Anne hatte eine neue Liebe, eine,  
     die sich echt anfühlte, wie man in Philadelphia zu sagen pflegte; Sie lächelte innerlich. Es gab nur eine Sache, die sie bedauerte. »Ich wünschte, wir hätten  
     bleiben und zusehen können, wie sie ihn verhaften.«
           Marys Haare wehten in alle Richtungen. »Ich auch, aber Bennie hat darauf bestanden, dass wir in die Kanzlei kommen, und zwar pronto. Sie hat  
     umgehend die Cops verständigt, und die sind jetzt unterwegs. Außerdem müssen wir in die Kanzlei zurück, damit du dich mit Gil treffen kannst. Wir sind  
     schon spät dran.«
         »Darüber hinaus wären wir womöglich wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet worden«, fügte Judy hinzu. Beim Fahren blickte sie immer  
     wieder in den Innenspiegel und wischte sich das Make-up mit einer Dunkin-Donuts-Serviette aus dem Gesicht.
    Anne beugte sich nach vorn. »Ich frage mich, wie sie ihn festnehmen. Vermutlich werden sie in Zivil das Motel überwachen, damit er nicht wieder entwischt. «
    »Genau.« Judy trat aufs Gas. Der Wagen erreichte den höchsten Punkt der Brücke, und die gesamte Stadt breitete sich zu ihren Füßen aus. Die Skyline funkelte festlich, und der spitze Turm. des Liberty Place war mit roten, weißen und blauen Neonlichtern geschmückt. Das Dach des Mellon Center war in Rot gebadet. Vereinzelte Feuerwerkskörper wurden an den Uferbänken gezündet, und einer dieser Ersatzkometen zog seine Bahn in der Abenddämmerung und hinterließ eine glitzernde Spur.
    Anne machte ein besorgtes Gesicht. »Sag mir, dass sie ihn schnappen werden, Judy.«
    »Sie werden ihn schnappen«, versicherte Judy. »Er ist schlau, aber so schlau auch wieder nicht. Cops aus Philly und Jersey, sogar das FBI wird da sein. Wenn sie ihn nicht schnappen, bekommen sie es mit Bennie Rosato zu tun.«
    Anne fühlte sich ein wenig getröstet. »Aber eine Million Dinge können noch schief gehen. Ich wünschte, ich hätte bleiben können. Dann hätte ich mich besser gefühlt, die Sache wäre endlich abgeschlossen.«
    Judy fing ihren Blick im Rückspiegel auf, dann bog sie  auf die rechte Fahrspur in Richtung Abfahrt zur Stadt. »Wenn sie ihn schnappen, kommt es in den Nachrichten. Bennie meinte, sie ruft uns über Handy an, sobald sie ihn in Gewahrsam haben.«
    Mary drehte sich um. »Du wirst frei sein, Anne. Endlich wirst du ihn los sein.«
    »Yepee!«, gellte Judy, und Anne lächelte.
    »Vermutlich habt ihr Recht. Es fällt mir nur schwer, das zu glauben.« Sie atmete die frische Luft vom Delaware ein. Judy machte sich mit einer Hand auf dem Boden des Wagens zu schaffen, während sie weiterfuhr, was den Beetle aus der Spur scheren ließ und gefährlich nah an den Rand der Brücke brachte. Anne hielt sich alarmiert an der Handschlaufe fest.  »Judy, was machst du denn da ?«
    »Obacht, Ladys!«, sagte Judy. Sie wühlte nicht länger im Fußraum, sondern streckte ihre Hand aus dem Fenster und ließ ihre roten Plateauschuhe an den Knöchelriemen baumeln. »Ich werde auch frei sein!«
    »Judy tu es nicht!«, rief Anne.
    »Hör auf! Nein!«, schrie Mary, aber es war bereits zu spät.
    Lebt wohl, ihr grausamen Schuhe! , brüllte Judy und ließ die Plateauschuhe los. Die Schuhe schossen wie Trägerraketen auseinander, dann wirbelten sie einen Augenblick nach oben und schließlich, als hätten sie begriffen, dass sie bloßes Schuhwerk waren, fielen sie in einem hohen Bogen über den Rand der Ben Franklin Bridge

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