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Mord mit kleinen Fehlern

Titel: Mord mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Scott
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und über dreißig Meter tief hinab in den Delaware River.
    »Du hast sie getötet!«, klagte Anne, während Judy sich vor Lachen ausschüttete.
    Mary sah aus dem Rückfenster. »Das war nicht angebracht, Judy. Es waren völlig neue Schuhe.«
    »Sie waren dämlich!«, rief Judy. »Ich bedauere nur, dass ich nicht zusehen kann, wie sie ertrinken. Wie Anne habe ich das Gefühl, dass sonst die Sache nicht richtig abgeschlossen ist.«
    Annes Laune hob sich wieder. »Ich wette, ihr Abtauchen klingt wie das Geräusch in einer Autowaschanlage«, meinte sie lachend und machte  »Fffffsch , Pssssch , Ssssssch!«
    Als auch Judy in das Geräusch einfiel, musste Mary einfach lächeln. »Ich werde euch Mädels niemals erziehen können«, seufzte sie.

    »Anne!«, rief Gil, als er das Besprechungszimmer bei ROSATO & PARTNER betrat. Er sah Anne aufmerksam an, betrachtete jeden Stern auf ihren Brüsten, .dann verweilte sein Blick auf ihren Hotpants und den Plateauschuhen.  »Verdammt! Du siehst heiß aus! Und die Schuhe absolut
    ...«
    »Bitte«, sagte Anne, das Gesicht so rot wie die Hotpants. Sie waren so spät zu dem Treffen gekommen, dass sie keine Zeit mehr zum Umziehen gehabt hatte. Mentale Notiz: Zie h dic h nich t wi e ein e Hur e an , wen n d u dic h mit Mandante n triffst , di e di e Eh e brechen.
    Gil konnte nicht aufhören zu grinsen, als er sich auf den Stuhl ihr gegenüber setzte. »Ich fasse es nicht. Sieh dich n an, Frau! Du bist so verdammt schön! Immer schon gewesen.«
    »Tja, danke.« Anne setzte sich vor ihre Schriftsätze, um wenigstens einen Hauch von Legitimität zurückzugewinnen. Ihr fiel auf, dass Gil, der ein Freizeitjackett und Krawatte trug, einen großen, braunen Umschlag in der Hand hielt. »Du hast also Beweise für die Affäre mitgebracht? Großartig. Kann ich sie sehen?«
    »Ich habe den Beweis in meiner Hose.« Er lachte, Anne verzog jedoch keine Miene. Machte er einen Scherz? Warum sprach er so? Das hatte er noch nie zuvor getan. Es gefiel ihr nicht, wie er sie anlächelte, außerdem konnte sie riechen, dass er getrunken hatte.
    »Kommst du von einem Barbecue oder etwas in der  Art, Gil?«
    »Von etwas in der Art. Einer Party.« Gil schien den Umschlag, den er auf den Tisch gelegt hatte und der sich in der polierten Tischplatte spiegelte, vergessen zu haben.  »Ich muss dir einfach sagen, wie toll es ist, mit dir zu arbeiten, Anne. Du bist hervorragend.«
    »Danke schön.«
    »Du bist eine großartige Anwältin. Du bist so ...« Er suchte nach dem richtigen Begriff. »Du bist so draufgängerisch. Zäh. Hast Mumm. Und das bei einer so schönen Frau. « Seine Augen funkelten. »Wirklich umwerfend schön. Das habe ich immer schon gedacht, schon während unseres Jurastudiums.«
    »Prima.« Anne ließ ihn plappern, während sie nach dem Umschlag griff und ihn zu sich zog. Sie hatte keine Zeit zu verlieren, fühlte sich unruhig und nervös. Sie hatten von den Detectives immer noch keinen Bescheid über Kevins Verhaftung erhalten. Bennie und die anderen harrten am Telefon aus. Anne hielt den Umschlag hoch. »Darf ich ihn öffnen ?«
    »Klar! « Er wedelte mit der Hand. »Weißt du, ich und die Jungs, du erinnerst dich doch noch an die Jungs aus der Pokerrunde im Studentenwohnheim?«
    »Sicher. Sie haben gepokert. « Anne hatte keine Ahnung, wovon er da faselte. Sie riss den Klebeverschluss auf und langte hinein.
    »Wir waren alle scharf auf dich. Ich hatte ein Foto von dir, das aus dem Jahrbuch. Ich hielt dich immer für die umwerfendste Frau, die ich je gesehen hatte.«
    Anne tastete nach dem Inhalt des Umschlags, aber es waren keine Papiere darin, nur etwas Dünnes,Scharfkantiges.
    »Ich wusste, ich war nicht dein Typ. Computerfreak. Student des Ingenieurwesens. Ich war schlau, aber du spieltest in einer ganz anderen Liga. Tja, jetzt nicht mehr. Jetzt bin ich ziemlich erfolgreich, oder etwa nicht? « Gil wedelte mit der erhobenen Faust. »Freaks an die Macht! «
    Aber Anne hörte nur mit halbem .Ohr zu. In dem Umschlag befand sich eine CD, sie zog sie heraus und hielt sie hoch. In der silbernen Oberfläche spiegelte sich das Licht in zuckenden Regenbogenstreifen. Sie drehte die CD, suchte nach einem Aufdruck: War es eine Musik-CD, oder waren Daten darauf gespeichert?
    »Es würde mir wirklich gefallen, wenn du für mich arbeitest, Anne. Ich kann dir einen großen Job anbieten, einen großen, großen Job als Anwältin für Chipster. Anfangsgehalt dreihunderttausend im Jahr - dazu Aktienoptionen.

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