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Mord mit kleinen Fehlern

Titel: Mord mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Scott
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ermorden, nicht wahr? Als sein Foto durch sämtliche Medien ging, habe ich mir sein Gesicht eingeprägt.«
    »Ich verstehe.« Rafferty rieb sich das stoppelige Kinn.  »Und wie kommt es, dass Sie zufällig dort waren, Mr. Martin? «
    »Wo? «
    »Am Sandwichzelt.«
    »Tja, zuerst war ich in einer Bar am Parkway. Chase's  Taverna, okay? «
    »Waren Sie allein ?«
    »Ja «, erwiderte Gil.
    »Haben Sie in der Bar mit jemand geredet, der sich an Sie erinnern würde, Mr. Martin?«
    »Nur mit einer Blondine, die Cosmopolitans trank, aber ich kenne ihren Namen nicht.«
    »Wollten Sie sie abschleppen?«
    »Ist das wichtig?«, schoss Gil zurück, was ihm einen missbilligenden Blick von Bennie einbrachte.
    »Möglich«, erwiderte Rafferty.
    »Na gut, ja. Ich habe versucht, sie abzuschleppen.« Gil hob ihm seine Handgelenke entgegen. »Legen Sie mir ruhig Handschellen dafür an.«
    Allmählich musste Anne ihr Bild von Gil korrigieren: Kaum hatte Jamie ihn vor die Tür gesetzt, versuchte er schon, eine Blondine abzuschleppen. Nachdem er zuvor Anne angebaggert hatte. Und dann war da noch die Affäre mit Beth. Irgendwann würde sie Gil zu einer Therapie raten, aber erst, nachdem der Chipster-Fall abgeschlossen war.
    »Was ist mit dem Barkeeper?«, wollte Rafferty wissen.
    »Ich habe nicht versucht, sie aufzureißen.«
    Rafferty lachte nicht. »Was mich interessieren würde, ist, ob der Barkeeper sich an Sie erinnert? «
    » Ja. Sie heißt Jill. Jill und Gil, darum erinnere ich mich an sie. Ja, wir haben uns unterhalten. Sie wird sich auch erinnern. Wir haben über diese Namensähnlichkeit gelacht.«
    »Was geschah dann?«
    »Dann sah ich in dem Fernsehgerät über dem Tresen, wie  Anne gerade erzählte, dass sie gegen 21 Uhr im Riesensandwichzelt sein würde. Also bin ich dorthin gegangen. Als ich ankam, war es gedrängt voll, und ich wusste, der Versuch, sie zu finden, würde aussichtslos sein, also bin ich wieder gegangen. Als ich in Richtung Innenstadt lief, habe ich sie zufällig gesehen. Mit ihrem weißen Kleid stach sie mir sofort ins Auge. Dann bemerkte ich, was vor sich ging.«
    JILL UND GIL tippte der untersetzte Detective. Rafferty stieß einen Seufzer aus, der etwas Endgültiges an sich hatte, und sah dann Bennie an. »Ms. Rosato, natürlich muss ich das erst mit meinen Vorgesetzten besprechen, aber ich denke nicht, dass wir Mr. Martin eines Verbrechens beschuldigen werden.«
    »Das ist die richtige Entscheidung, Detective«, sagte Bennie. Falls sie sich Sorgen gemacht hatte, ließ sie es sich nicht anmerken. Sie legte eine Hand auf die Lehne von Gils Stuhl und nickte dem stellvertretenden Polizeichef zu. »Sir, ich kann nur betonen, dass Sie diese Angelegenheit professionell und einfühlsam geregelt haben, und das werden wir auf der morgigen Pressekonferenz auch gern wiederholen.«
    »Danke. Ich lasse Sie durch die Meute vor der Tür eskortieren. Mein Fahrer bringt Sie nach Hause. Die Pressekonferenz findet um zehn Uhr morgen Vormittag statt. Bis dahin ist auch der Inspector zurück.«
    »Ich werde da sein.« Bennie warf einen Blick auf Anne.  »Ms. Murphy ist leider verhindert, sie hat einen Termin bei Gericht. «
    »Ich weiß, ich lese Zeitung«, sagte der stellvertretende  Polizeichef und lächelte Anne mitfühlend an.
    Anne brachte ebenfalls ein Lächeln zustande und erhob sich mit wackeligen Knien von ihrem Stuhl.
    Detective Rafferty sah sie an. »Haben Sie nicht etwas vergessen, Ms. Murphy? «, fragte er, und nach einer Sekunde wurde klar, was er meinte. Er streckte ihr seine Hand entgegen, die Handfläche nach oben. »Es ist ja nicht so, dass  Sie einen Waffenschein hätten.«
    »Uups.« Anne griff in die Tasche ihres Kleides, zog die Beretta heraus und reichte sie dem Detective. Vermutlich würde sie sie nie wieder brauchen, dennoch fühlte sie sich ohne die Waffe unwohl.
    Rafferty hob eine Augenbraue. »Wann genau beschließt eine Frau eigentlich, eine Beretta in ihrem Kleid zu tragen?«
    »Wenn sie ihre Handtasche zu Hause lässt«, klärte Anne ihn auf, was das erste Lächeln dieses Tages in das Gesicht des Detectives zauberte. »Soll das heißen, dass Sie mich nicht wegen unerlaubten Waffenbesitzes drankriegen wollen? Sie lassen es mir noch einmal durchgehen? «
    »Nur, weil Sie Irin sind«, erwiderte Rafferty lächelnd.
    Matt nahm Anne sanft am Arm. »Lasst uns von hier verschwinden.« Anne ließ sich von ihm, zusammen mit den anderen, zur Tür führen. Sie seufzte erleichtert auf.
    Endlich ist es

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