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Mord mit kleinen Fehlern

Titel: Mord mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Scott
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Schatten, den die Häuser warfen. Es mussten an die zweihundert Männer sein, die sie hatten herauskommen sehen, und Anne hätte nie vermutet, dass so viele Menschen in die Bar
    passten.
    »Bei ROSATO & PARTNER gibt es nur eine Regel, und die lautet: Ich bin der Brötchengeber«, fuhr Bennie fort. »Ich bin Bennie Rosato. Mir gehört ROSATO & PARTNER. Kapiert?«
    Anne nickte abermals. Kein Kevin. Verdammt!
    »Murphy, ich habe versucht, dir zu erklären, dass ich für deine Taten zur Rechenschaft gezogen werden kann, und daraus folgt, dass in meiner Kanzlei nichts ohne meine Zustimmung geschehen darf. Niemand, der für mich arbeitet, stellt Verrücktheiten an, ohne das vorher mit mir abzuklären. Das liegt daran, dass ich die Gehälter und die Rechnungen zahle, einschließlich der nicht unbeträchtlichen Summen für Miete, Strom, Wasser, Fallsammlungen, Pilot-Stiften und frischen Kaffeebohnen.«
    Annes Hoffnungen schwanden. Die Gehwege waren voller unbekleideter männlicher Oberkörper, Tops und kurzen Shorts, aber Kevins Joe-Camel-Shirt war nirgends zu sehen.
    »Ich versuchte gerade, Detective Rafferty zu erreichen, als ich erfuhr, dass meine jüngste Partnerin als Uncle Sam verkleidet in einer Schwulenbar herumhing und dort einen psychotischen Killer dingfest machen wollte. Stell dir meine Überraschung vor, als ich das hörte.« Bennie schwieg kurz. »Du solltest nicht nur Nachforschungen über Willa Hansens Familie anstellen, du solltest auch to t sein. Das führt mich zu der Annahme, dass du den Sinn meines Vortrags vorhin nicht begriffen hast. Wie ich dir schon einmal sagte, Murphy, ich habe bereits einmal deine Leiche identifiziert.« Bennie schwieg abrupt, und die plötzliche Stille lenkte die Aufmerksamkeit der drei Frauen wieder auf sie.
    Anne musterte Bennies Miene im Rückspiegel, deren Augen schmerzvoll blickten. Judy sah sich besorgt um, und Mary ließ den Kopf hängen.
    Bennie räusperte sich. »Um die physischen Details geht es hier nicht. Das, was ich sah, was wir alle gesehen haben, lag auf einem sehr kalten Edelstahlschuber und ist das Ergebnis dessen, wozu Kevin Satorno fähig ist, falls er es wirklich war. Er wollte dich nicht nur töten, Murphy, er wollte dich zerstören. Er hat genau in dein hübsches Gesicht gezielt und es zerfetzt. Wenn er die Gelegenheit dazu bekommt, wird er es wieder tun. «
    Anne musste schlucken. Es klang, als hätte sich Bennie Sorgen um sie gemacht. Sich um ihr Wohlbefinden gesorgt. Das war völlig neu. »Tut mir Leid, ehrlich«, sagte Anne. Sie meinte es auch so.
    »Gut.« Bennie sah auf ihre Uhr, und Anne und Judy richteten ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Bar. Nach einer Minute wurde Anne bewusst, dass Mary immer noch den Kopf gesenkt hielt, und sie tat etwas, was sie noch nie bei einer Frau getan hatte: Sie griff nach Marys Hand. In diesem Augenblick tauchte ein vertrauter Zylinder am Eingang der Bar auf, inmitten einer Gruppe Partygänger.
    »Das ist der Geschäftsführer«, sagte Anne und behielt ihn fest im Auge. Der Geschäftsführer zog einen großen Schlüsselring aus seinen blauen Satinhosen und bedeutete den Leuten, dass nun erst einmal Feierabend war. Die Bar schloss, bis sie später wieder geöffnet würde. Der Geschäftsführer ging wieder hinein, wahrscheinlich um die Eingangstür von innen zu verschließen.
    Gottverdammt! »Vielleicht versteckt sich Kevin drinnen«, sagte Anne, ohne rechte Überzeugung. Sie begegnete Judys Blick, die sie zweifelnd ansah. Seit der Sache mit dem roten Flugblatt hatte Anne sie ins Herz geschlossen. Beinahe.
    »Ich bin sicher, die werfen alle raus, bevor sie schließen«, meinte Judy. »Falls er also drinnen war, ist er längst über alle Berge. Ich glaube, wir haben seine Spur verloren, Anne. Wenigstens im Augenblick. «
    Mary hob eine kleine, manikürte Faust. »Gebt nicht auf! Wir kriegen ihn schon. Er wird den weiblichen Zorn zu spüren bekommen! «
    Bennie brachte ihre Partnerinnen mit einer Handbewegung zum Schweigen, dann klappte sie ihr Handy. auf. »Ist Detective Rafferty jetzt zu sprechen?«, fragte sie.
    Anne dachte bereits weiter voraus. Mary hatte sie auf eine Idee gebracht, als sie sich vorhin im Büro alle getroffen hatten. Anne würde sie weiter verfolgen, sobald sie wieder in der Kanzlei war.
    Sie konnte es kaum erwarten.

    Bennie und Judy trafen sich mit den beiden Detectives in einem Konferenzraum, um sie über Kevins Auftauchen in der Schwulenbar zu unterrichten. Mary war unterdessen in Annes

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