Mord mit kleinen Fehlern
Erwiderung.) Matt, bitte veranlassen Sie Mr. Dietz, sich wieder zu setzen und während der Zeugenaussage zu schweigen.
(Mr. Booker) Mr. Dietz, bitte setzen Sie sich. Bitte.
(Mr. Dietz) Das ist absurd! Er hat sie vergewaltigt! Sie musste ihn vögeln, um ihren Job zu behalten! Kann es denn noch eindeutiger sein? Muss sie es noch in Worte fassen?
(Mr. Booker) Bill, bitte!
(Mr. Dietz) Die suhlt sich doch in diesem Schmutz! Die will jedes besudelte Detail hören, damit sie darüber lachen kann. Sie und dieses Arschloch Martin!
(Klägerin) Bill, bitte. Es ist schon okay. Mir geht es gut.
Anne las diese Stelle noch einmal, an der Bill Dietz während der Aussage vom Hippie zum Psycho mutiert war und in dem stillen Besprechungszimmer herumgebrüllt hatte. Die geschäftsmäßige Courierschrift des Aussageprotokolls, tief auf das zwiebelhautfarbige Papier geprägt, konnte nicht vermitteln, wie er voller Zorn auf die Beine gesprungen war, sich beinahe in seiner ganzen Länge von 185 Zentimetern über den Besprechungstisch gebeugt und mit dem Finger gezeigt hatte, den er Anne dabei beinahe ins Gesicht bohrte. Sie hätte damals um ein Haar laut herausgelacht. Warum störte es sie jetzt so sehr? Natürlich. Wegen Kevin .
Anne sah den pferdeschwänzigen Bill Dietz mit neuen Augen. Gewalttätige Männer fanden sich überall. Trotzdem legte sie die Mitschrift aus der Hand und und nahm den Dietz-Ziehharmonikaordner zur Hand. Sie hatte ihn einen Tag lang in Zusammenhang mit seiner Klage befragt. Er klagte wegen Verlusts der ehelichen Lebensgemeinschaft, was bedeutete, dass er Chipster.com auf Schadensersatz für den Verlust der Zuwendung seiner Frau sowie des Geschlechtsverkehrs innerhalb der Ehe verklagte. Dietz hatte sich die ganze Zeit über beherrscht und selbst die persönlichsten Fragen mit kühler Gelassenheit beantwortet. Anne schlug die Mitschrift seiner Aussage auf, nur um auf Nummer sicher zu gehen:
FRAGE: (Ms. Murphy) Wo sind Sie derzeit angestellt? ANTWORT: Ich arbeite für Chipster.com , einer Firma für Netzanwendungen.
FRAGE : In welcher Eigenschaft?
ANTWORT: Ich schreibe den Code für verschiedene Netzanwendungen. Ich habe mich auf Cold Fusion spezialisiert, eine Computersprache.
FRAGE: Wie lange arbeiten Sie schon für Chipster?
ANTWORT: Seit fünf Jahren, seit seiner Gründung. Ich gehörte zu einer Hand voll von Programmierern, mit denen Gil Martin die Firma ins Leben gerufen hat. Wir waren damals nur sechs und arbeiteten in seiner Garage.
FRAGE: Und als Programmierer haben Sie. sicherlich auch Aktienbezugsrechte erhalten, als Teil Ihres Gehalts?
ANTWORT: Nein, habe ich nicht.
FRAGE: Haben andere Programmierer solche Aktienbezugsrechte erhalten?
ANTWORT : Drei. Im Grunde waren es diejenigen, die Gil noch aus Collegetagen kannte. Er bevorzugt Leute, die er kennt. Ich kannte ihn nicht von früher, und einem anderen ging es genauso, also blieben wir beide außen vor.
Ann e gefie l de r To n nicht . Auc h wen n Diet z be i de r Befragun g s o geklunge n hatte , al s würd e e r einfac h ein e Tatsache feststellen , grollt e e r bestimmt ; dies e Aktienbezugsrechte würde n ihr e Besitze r z u Millionäre n machen , sobal d Chipste r a n di e Börs e ging . Wa r diese r Aspek t wichtig ? Hatt e er etwa s mi t diese r hanebüchene n Klag e wege n sexuelle r Belästigun g z u tun ? Wa r da s de r Grun d fü r di e Klage ? Anne hatt e sic h vorhe r ni e au f Diet z konzentriert , wei l e r selbst nur Nebenkläger und seine Klage, offen gesagt, reiner Bockmist war. Sie hatte die Klage unter dem Third-Circuit- Gesetz abweisen lassen, aber seine Aussage noch vor der Abweisung zur Offenlegung aufgenommen. Sie blätterte die Aussage von Dietz durch, bis sie zum Kern der Klage kam:
FRAGE: (Ms. Murphy) Also, Mr. Dietz, Sie behaupten, dass Sie infolge der sexuellen Belästigung Ihrer Frau Beth hinsichtlich der Intimität in Ihrer Ehe gewisse Schwierigkeiten hatten. Ist das richtig? ANTWORT: Ja.
FRAGE : Wann begannen diese Schwierigkeiten?
ANTWORT: Als die Belästigung begann. Am 15. September.
FRAGE : Wie lange dauerten die Schwierigkeiten an?
ANTWORT : Der Heilungsprozess dauert noch an. Die Auswirkungen sexueller Belästigung ähneln denen einer Vergewaltigung. Das Opfer braucht Zeit, bis die Wunden heilen und um Männern wieder zu vertrauen. Beth fühlt sich wegen dem, was geschehen ist, schuldig, obwohl sie das nicht sollte.
FRAGE: Wie genau sahen die Schwierigkeiten in Ihrer Ehe
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