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Mord mit kleinen Fehlern

Titel: Mord mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Scott
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Anne wollte nach der Wasserkaraffe greifen, die immer auf dem Tisch stand, aber wegen des Feiertagswochenendes war sie verschwunden. Nur die Gläser standen noch da, umgedreht, auf einer groben Papierserviette. »Möchtest du etwas trinken?«
    »Hast du Scotch?« Er lächelte, Anne erwiderte es. Judy ging zur Tür des Besprechungsraumes, und Gil starrte Anne so prüfend an, dass sie nicht sicher war, ob er irgendetwas um sich herum bemerkte. Sie musste ihn rasch wieder mit beiden Beinen auf den Boden bringen. Unter keinen Umständen durfte sie seinen Fall verlieren. »Gil, die Cops wissen, wer meine Katzensitterin ermordet hat, und sie sind jetzt im anderen Besprechungsraum und planen, wie sie ihn schnappen können. Sie werden ihn jeden Moment fassen, aber das ist nebensächlich.« Sie beugte sich über den Tisch, versuchte, ihn für sich einzunehmen, und sobald er ihr wieder in die Augen sah, gelang ihr das auch. »Ich weiß, du musst da ziemlich viel auf einen Schlag verdauen. Aber mir und dir ist nur Chipster wichtig, und ich beabsichtige, dich und deine Firma am Dienstag vor Gericht zu vertreten. Ich kenne die Fakten, ich kenne alle Details des Falles. Du kannst zu diesem Zeitpunkt die Kanzlei nicht wechseln. Das brauchst du nicht. «
    »Du bist wirklich am Leben?« Gil fuhr sich wieder mit den Fingern durch die Haare. »Das ist so ... seltsam. «
    »Am Dienstag teilen wir es den Cops mit ... bevor wir die Geschworenen auswählen. Aber du musst mir versprechen, dieses Geheimnis übers Wochenende zu wahren. Sogar vor Jamie, okay? Vor jedem.«
    »Ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen. Es ist so verdammt seltsam.«
    »Wem sagst du das.« Anne musste die Situation entschärfen. Sie hatten Geschäftliches zu erledigen. »Ich weiß, wen wir als Geschworene wählen sollten. Ich habe das Kreuzverhör von Beth vorbereitet, denn sie wird die erste Zeugin der Anklage sein. Genauer gesagt, bin ich gerade noch einmal die Aussagen durchgegangen. «
    »Aber wo warst du gestern Abend?«
    »Ich bin weggefahren, um mich in aller Ruhe auf den Fall vorzubereiten. Du weißt ja besser als ich, was in dieser Stadt am vierten Juli abgeht. Ich wollte nachdenken.«
    »Und du hast niemandem davon erzählt? Nicht einmal mir?« Gil runzelte die Stirn. »Was wäre gewesen, wenn ich mit dir hätte reden wollen?«.
    »Ich dachte nicht, dass du das wolltest, und das hast du ja auch nicht.« Anne errötete. Sie verstand nicht, warum er sie das fragte. Vielleicht lag es am Schock. »Außerdem wusste ich, dass du gestern Abend irgendwo in einem Vorort zu einer Dinnerparty eingeladen warst. Das hast du mir gesagt.«
    »Das habe ich. Und ich war auch dort. Jetzt fällt es mir wieder ein. Weißt du, was echt seltsam ist? « Gil lachte plötzlich auf. »Wir haben dir Blumen geschickt! Jamie hat sie ausgesucht! Ein Dutzend Lilien. Sie fühlte sich so elend, als sie die Nachricht hörte. Wir haben es im Fernsehen gesehen. Habe ich das schon gesagt?« Er lachte wieder, sein Unbehagen war deutlich sichtbar. Anne tätschelte ganz spontan seine Hand.
     »Es tut mir Leid, dass du und Jamie euch so grämen musstet.« Jamie war Hausfrau und Mutter und der Prototyp einer weichherzigen Frau.
    »Du hast gesagt, die Cops wissen, wer der Mörder ist«
    »Ja. Ich habe noch eine Frage, und ich weiß, sie klingt seltsam. Wie würdest du Bennies Beziehung zu mir beschreiben?« 
    Gil runzelte die Stirn. »Wer?«
    »Bennie Rosato.«
    »Nein, ich meine, wer hat es getan? Wer hat dich  getötet - ich wollte sagen, diese andere Frau? Sie war in deinem Haus?« Gil schien noch immer besorgt, aber Anne wollte nicht näher darauf eingehen. Sie wollte, das er bei der Sache war..
    »Das ist eine lange Geschichte und hat mit dem Fall nichts zu tun.«
    »Aber der Killer ist noch auf freiem Fuß?«
    »Gil, vergiss es. Das ist Sache der Cops. Sie sind Profis. Überlass es ihnen.«
    »Ha! Natürlich. Wie kommt es dann, dass die Cops noch nicht herausgefunden haben, dass du nicht nur am Leben bist, sondern sogar im Nebenzimmer?« Gil lachte und verstummte gleich wieder, als sich die Tür öffnete und Judy hereinkam. Sie schloss die Tür hinter sich, eine Karaffe mit Wasser in der Hand. Sie setzte sich und griff nach einem Glas, das sie mit lautem Gluck-gluck-gluc k füllte und Gil reichte. Anne dankte ihr, weil Gil das versäumte, und machte sich eine mentale Notiz zu Judys Veränderung. Das Flugblatt, das sie zusammen erstellt hatten, war eine Art Friedensvertrag. Na gut,

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