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Mord mit kleinen Fehlern

Titel: Mord mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Scott
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liebe dich Ich liebe dich. »Wo ist sein Auftragsblatt? «
    »O nein, als er im Laden war, herrschte gerade totale Hektik. Er muss zu denjenigen gehören, für die ich kein Auftragsblatt ausgefüllt habe.« Rachels Gesicht umwölkte sich. »Er muss gekommen sein, als es gerade gerammelt voll war. Ich wollte einfach nur die Blumen verkaufen und niemand lange aufhalten. Darum erinnere ich mich vermutlich auch nicht an sein Gesicht. «
    »Keine Adresse? « Annes Herz plumpste auf den nachgemachten Grasboden, aber sie wollte nicht, dass Rachel sich mies fühlte. Kevin hatte es wahrscheinlich so geplant, damit er nicht erkannt würde. Oder vielleicht hatte er auch nur Glück gehabt. »Er hätte ohnehin keine richtige Adresse hinterlassen. Haben Sie gesehen, woher er kam?«
    »Nein. Tut mir wirklich Leid.« Rachel sah so geknickt aus, dass Anne sie am Arm berührte.
    »Ist schon gut. Wissen Sie, ob er mit dem Auto oder zu Fuß kam?«
    »Keine Ahnung, aber hier in der Nähe kann man nicht parken. Er muss also gelaufen sein.«
    »Erinnern Sie sich, wie er bezahlt hat?«
    »Bar, denke ich. Ja, bar.« Rachel kräuselte ihre süße Nase.  »Es ist schon komisch, ein und dasselbe so oft zu schreiben, oder nicht? Also, viele Leute flippen mal aus oder werden obsessiv, aber nicht in dem Maß.«
    »Er ist obsessiver als die meisten Leute.« Anne konnte wieder lachen, und plötzlich strahlte Rachel auf.
    »Warten Sie! Ich erinnere mich - er hat seinen Stift vergessen! Er hat seinen Stift vergessen! Er schrieb so viele Karten und war so glücklich, als er es endlich geschafft hatte, und dann machte ich die scherzhafte Bemerkung und sah ihn an, und da wurde er sauer. Er ist so schnell gegangen, dass er seinen Stift vergessen hat. Ist das hilfreich? «
    »Ich bezweifle es, aber wir wollen mal sehen.« sagte  Anne, als Rachel in den großen Stiftehalter griff.
    »Ich habe ihn hier hineingetan, zu den anderen.« Unvermittelt kippte sie den Beche r auf der Theke aus. Füller, Bleistifte, ein Schraubenzieher und ein Messer ergossen sich auf die saubere Oberfläche und kullerten über den Schreibtisch. Es mussten ungefähr dreißig Stifte sein: rot, grün, blau und weiß, aufgehäuft wie die Malstifte eines Kindes. Dann fiel Anne etwas an den Stiften auf.
    »Stifte haben Logos! Vielleicht erkennen wir daran, woher sie stammen. «
    Anne hob einen marineblauen Kugelschreiber hoch, drehte ihn und las die eingedruckte Aufschrift laut vor. »Eigentum des besten Opas der Welt!«
    Judy las den Aufdruck auf einem violetten Stift vor. »Claritin D-24 Stunden.«
    Mary betrachtete argwöhnisch einen schwarzen Stift. »'' ACE-Wischtücher''. Die habe ich auch.«
    Anne nahm einen weißen Stift, las die Aufschrift und hatte das Gefühl, von einem Stromschlag getroffen zu werden. Sie warf ihn in die Luft, und er schoss wie eine Leuchtkugel nach oben. »Wir haben ihn!«

21

     
     Anne   entdeckte zu ihrer Überraschung, dass ein limonengrüner VW Beetle fast so viel Spaß machen konnte wie ein Mustang Cabrio. Na gut, nicht         
     wirklich, aber sie war so aufgeregt, dass sie endlich Kevin erwischen würden, und sie war wohlwollend gestimmt. Judy saß am Steuer ihres Wagens,    
     Mary thronte auf dem Beifahrersitz, und Anne hüpfte auf dem stoffbezogenen Rücksitz auf und ab, während der VW die Auffahrt der Ben Franklin Bridge    hochtuckerte. Mentale Notiz:  Kei n   Fahrzeu g   mit Gänseblümche n   au f   de m   Armaturenbret t   ha t   Muskeln unter m   Motor.
          Anne rollte den weißen Stift, den sie aus dem Blumenladen  hatte, zwischen ihren Fingern. Es war ein billiger Plastikkugelschreiber mit der Aufschrift  
      DAYTIMER MOTEL in goldenen Lettern. Darunter standen die Adresse und die Telefonnummer des Motels in Pennsauken, New Jersey. Es war der  
      einzige Motel- beziehungsweise Hotelkugelschreiber in dem Stiftehalter. bei Schwart z gewesen, und Anne betete, dass Kevin ein Zimmer  im  Daytime r 
      gemiete t hatte. Der Beetle erreichte den Zenit der Brücke und musste angesichts einer Verkehrsschlange bremsen.
    »Ach herrje, die Leute fahren immer noch an den Strand«, seufzte Judy. Sie hatte die Ärmel ihrer Bluse hochgerollt und ließ den linken Arm aus dem Fenster baumeln. »Ich hatte gehofft, dass alle, die zum Strand wollen, schon gefahren seien..«
    »Verdammt.« Anne beugte sich zwischen den beiden Vordersitzen vor und schätzte durch die Windschutzscheibe den Verkehr ein. »Sieht nicht

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