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Mord mit kleinen Fehlern

Titel: Mord mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Scott
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gut aus. Wie lange werden wir brauchen, was schätzt ihr?«
    »Nicht allzu lange«, meinte Judy. »Vor den Mautstellen bilden sich Schlangen, aber es gibt sie nur in eine Richtung, und zwar nicht in unsere, darum werden wir zügig vorankommen.«
    »Wir hätten genug Zeit, Bennie anzurufen«, schlug Mary vor. »Ich habe mein Handy dabei. Vielleicht sollten wir es tun.«
    »Nein!«, riefen Judy und Anne unisono. Anne mochte Judy immer mehr.
    »Du darfst jetzt nicht kneifen«, sagte Anne zu der besorgten Mary. »Wir sind uns doch einig. Wir rufen Bennie an, sobald wir feststellen, dass Kevin im Daytime r eingecheckt hat. Warum sollen wir sie damit belästigen, wenn es sich als Schlag ins Wasser erweist? Vielleicht ist das ja gar nicht der Stift, den er zurückgelassen hat. Es besteht einfach nur die Chance, dass er im Daytime r abgestiegen ist - und es ist bestenfalls eine geringe Chance.«
    Judy nickte. »Anne hat Recht. Außerdem würde uns Bennie das hier nie erlauben. Aber warum sollten wir nicht? Es macht Spaß! Wir dürfen die Schule schwänzen. Ist das nicht cool?« Sie winkte mit dem Arm vor dem Hintergrund des klaren blauen Himmels und den Rundbögen der Brücke. Anne musste indessen ständig an Kevin denken. Sie waren ihm wieder auf der Spur, nachdem sie ihn bei der Trauerfeier verloren hatten. Jetzt würden sie ihn kriegen. Bald war sie ihm so nahe, dass sie ihn erschießen könnte.
    »Ist doch schlau von Kevin, New Jersey zu wohnen, oder?«, fragte sie beiläufig. »So ist er fern der Stadt und steht nicht im Brennpunkt.«
    Judy stimmte ihr zu. »Außerdem erhebt sich dann die Frage, in welche Gerichtsbarkeit er fällt. Die Polizei von Philly ist hier gar nicht zuständig. Sie muss mit dem FBI zusammenarbeiten, und das ist immer problematisch.«
    Mary hielt sich die Ohren zu. »Wir sollten nicht darüber sprechen. Das ist nicht richtig. Wir halten uns nicht an Bennies Anweisungen. Sie wird uns feuern.« Mary nahm die Hände von den Ohren und drehte sich zum Rücksitz. »Murphy, lass uns über den Chipster-Fall reden. Du musst jetzt, wo du von der Affäre weißt, ein neues Eröffnungsplädoyer erarbeiten. «
    »Das stimmt.« Anne dachte darüber nach, dann griff sie in ihre Handtasche, klappte ihr Handy auf und drückte Gils Kurzwahl. »Los geht's. Ihr seid bitte ruhig.«
    »Nicht furzen, Mare«, warnte Judy. Der VW blieb neben einer gigantischen Werbetafel für Harrah's-Seereisen stehen, auf dem eine Frau auf einem Flussdampfer stand, so groß wie ein Ozeanriese. In güldenen Lettern stand darüber: ICH BRINGE SIE HIN.
    »Gil, ich bin's, Anne.« Sie presste das Handy ans Ohr, um den Verkehrslärm abzuschirmen.
    »Anne, wo bist du? Geht es dir gut? Nach dem, was im Chestnut Club geschehen ist, habe ich mir furchtbare Sorgen um dich gemacht. «
    Ja klar, deshalb hast du auch nicht angerufen. »Hör zu, wir müssen über unsere neue Verteidigungsstrategie sprechen. Komm heute Abend um sieben in die Kanzlei und bring alle Beweise mit, die du von der Affäre mit Beth hast. «
    »Beweise? Was für Beweise? «
    »Karten, Briefe, alles.« Anne musste an Ich liebe dich Ich liebe dich Ich liebe dich denken. Merkwürdig, wie ähnlich sich all diese Beziehungen schienen. »Grußkarten, die an Blumensträußen befestigt waren. Quittungen für Hotelzimmer. Telefonrechnungen. Kalendereinträge. Schriftliche Belege, die zeigen, dass deine Beziehung zu Beth auf beiderseitigem Einvernehmen beruhte - und keine Gegenleistung für eine Fortführung des Arbeitsverhältnisses war. Wir werden die Wahrheit nicht verheimlichen. Wir werden sie beweisen.«
    »Anne, nein! Ich will nicht, dass es an die Öffentlichkeit kommt. Nicht jetzt.«
    »Du kannst nur auf diese Weise gewinnen. Wir müssen jedem Argument, das Beth' Anwalt sich ausgedacht hat, zuvorkommen. Jedem Indiz für einen sexuellen Übergriff. «
    »Beth hat gar nichts! Ich habe ihr nie geschrieben. Hältst du mich für bescheuert? «
    Nicht antworten. Das wäre der Beziehung zum Mandanten abträglich. »Was ist mit dieser Bonnar, der Französin. Sie hat bei ihrer Zeugenaussage bereits bestätigt, dass du sie zum Sex gezwungen hast, also werden sie es als ein Muster präsentieren. Wir machen zwar eine Eingabe, um ihre Aussage auszuschließen, aber der Richter wird erst nächste Woche darüber entscheiden, und möglicherweise lässt er sie doch zu. Wenn sie uns damit kommen, bist du erledigt. Und Chipster auch.«
    »Aber ich habe sie nicht gezwungen! Ich habe noch nie eine Frau

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