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Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition)

Titel: Mord mit Schnucke: Heidekrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Kanitz
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durch die Diele, zum Haus hinaus, in den Vorgarten. Keine fünf Sekunden dauerte die Aktion.
    Trotz Schnaps.
    Hanna war stolz auf sich. Schon hatte sie den Schatten gepackt.
    »Scheiße!«, schrie der. Ein sehr großer Mann aus Fleisch und Blut, kein hüpfender Wacholdergeist.
    Hanna drehte ihm den Arm auf den Rücken. Gelernt war gelernt, auch wenn der Mann ungefähr doppelt so stark war wie sie selbst. »Auf den Boden! Lang hinlegen, keine Bewegung!«
    »Scheiße«, sagte er wieder und befreite sich mit einem Ruck aus ihrem Griff. Der hat auch was gelernt, stellte sie fest.
    Hanna wich zurück, bis der Wacholderriese ihr mit seinen Nadeln in den Rücken piekte.
    Mit ihrer strengsten Stimme befahl sie: »Polizei. Nehmen Sie die Hände hoch!«
    »Auch Polizei. Das könnte Ihnen so passen.«
    »Was?« Ihr war jetzt ein bisschen schwindelig. Ähnlich wie vorhin in der Hitze. Musste an dem Vorgarten liegen oder an Luises Hochprozentigem.
    »Sie haben schon richtig gehört, werteste Kollegin.«
    Klang aber nicht nach Wertschätzung, eher nach tiefer Ablehnung, fand Hanna. Erst jetzt bemerkte sie die dunkelblaue Polizeiuniform.
    Bevor sie etwas sagen konnte, rief Luise aus dem Küchenfenster: »Essen ist fertig. Du bist auch eingeladen, Fritz. Oder wollt ihr noch eine Weile Räuber und Gendarm spielen?«
    Hanna fühlte, wie sie rot wurde. Der junge Mann vor ihr grinste frech.
    »Kriminaloberkommissarin Hanna Petersen. Und wer sind Sie?«
    »Polizeikommissar Fritz Westermann, sehr erfreut.« Klang auch nicht erfreut.
    »Warum schleichen Sie hier herum, anstatt sich vernünftig bei mir vorzustellen?«
    Sein Grinsen wurde breiter. »Was heißt hier rumschleichen? Ich hab ganz unschuldig in Luises Vorgarten gestanden und den Wacholder bewundert, bevor Sie mich tätlich angegriffen haben. Gehen Sie immer so mit Ihren Untergebenen um?«
    Fast, aber nur fast hätte Hanna wütend mit dem Fuß aufgestampft.
    So eine Unverschämtheit!
    Sie hatte nicht damit gerechnet, von ihrem einzigen Kollegen in Hasellöhne mit offenen Armen empfan gen zu werden. Immerhin hatte sie vor ihrer Abreise aus Stade noch schnell ein paar Erkundigungen eingezogen. Fritz Westermann hatte sich offenbar Hoffnungen auf eine Beförderung gemacht. Nach einer entsprechenden Fortbildung wollte er den Platz des verstorbenen Karl Överbeck einnehmen und im Eiltempo Oberkommissar werden.
    Tja, hatte Hanna gedacht. Dumm gelaufen, so was kenne ich auch.
    Aber wenigstens eine professionelle Zusammenarbeit musste möglich sein, hatte sie noch auf der Fahrt in die Heide gedacht. Stattdessen traf sie nun auf einen Polizisten, der sie nicht nur ausspionierte, sondern auch offen ablehnte.
    Klasse. Wurde immer besser hier.
    Die Tatsache, dass er unverschämt gut aussah, war auch nicht gerade hilfreich. Sonnengelbes Haar, kantiges Gesicht und Augen, die sogar im Dämmerlicht hellblau schimmerten.
    Mannomann! Wann war dieser germanische Gott von Walhall nach Hasellöhne umgezogen?
    Wenigstens seine schlechten Manieren waren menschlich. Das beruhigte sie ein bisschen.
    Westermann hob die Stimme: »Alles in Ordnung, Leute! Ihr könnt nach Hause gehen. Mit unserer feinen neuen Kommissarin ist nur grad ein bisschen das Temperament durchgegangen.«
    Hanna wirbelte herum. Mitten auf der Dorfstraße hatte sich eine Gruppe von Zuschauern gebildet, die offensichtlich das Schauspiel genossen hatten, das zwei miteinander kämpfende Polizeibeamte ihnen boten.
    »Schade, Fritz!«, rief einer. »Ich wollte schon zehn zu eins auf dich setzen.«
    »Und ich hundert zu eins!«, tönte ein anderer um einiges lauter.
    Westermann lachte geschmeichelt. »Keine Chance, Leute. Wir sind gesittete Beamte und werden hier in Zukunft gemeinsam für Recht und Ordnung sorgen. So wie Karl und ich es bisher getan haben.«
    »Der Karl soll wiederkommen«, rief eine zittrige Altmännerstimme, die Hanna sofort erkannte.
    »Heinz-Otto, du Blödmann, der Karl ist tot und begraben«, sagte jemand anderes, aber Hanna konnte spüren, dass sich alle am liebsten dasselbe gewünscht hätten wie der alte Kutscher.
    Sie räusperte sich umständlich und zwang sich, klar und deutlich zu sprechen. »Guten Abend. Ich bin Hanna Petersen, die neue Kommissarin.«
    Niemand antwortete ihr. Innerhalb von einer Minute war die Straße menschenleer.
    »Das muss ich mir merken«, murmelte Hanna verblüfft. »Wenn ich mal irgendwo eine Demo auflösen will, muss ich nur laut genug meinen Namen und meinen Dienstgrad nennen.«
    »Sie

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