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Mord nach Drehbuch

Mord nach Drehbuch

Titel: Mord nach Drehbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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überhaupt mitgenommen? Martyna hatte doch mehr Feinde als Freunde. Jeder hätte den Ordner in die Hand nehmen können, und jeder ist verdächtig.«
    Honey erinnerte sich an das Foto, das Doherty ihr gezeigt hatte. Martynas Kopf war nach vorn gesackt. »Sie hat wahrscheinlich gerade drin gelesen, als ihr Angreifer zustieß.«
    Doherty seufzte. »Ich glaube, ich muss mir meine sechs Verdächtigen noch mal vorknöpfen.«
    Honeys Telefon klingelte. Es war Lindsey.
    »Wir haben ein Gasleck und mussten den Haupthahn zudrehen.«
    Honey atmete tief durch. Darauf konnte sie sich eigentlich felsenfest verlassen: Immer wenn sie gerade Spaß hatte, kam der Alltag dazwischen.
    »Hast du schon beim Installateur angerufen?«
    »Ja, aber Smudger hat einen hysterischen Anfall. Ich bin sicher, wenn das Gas nicht abgeschaltet wäre, würde er den Kopf in den Backofen stecken.«
    »Zum Glück ist es abgedreht. Obwohl ich nicht glaube, dass man sich mit Erdgas vergiften kann, höchstens in die Luft jagen.«
    »Explodiert ist Smudger eigentlich schon.«
    Lindsey hatte natürlich recht. »Ich vermute, er macht einen Riesenaufstand wegen der Pastetchen?«
    Das bestätigte Lindsey. »Nicht zu glauben, dass so kleine Dinger eine derart hysterische Megareaktion hervorrufen können.«
    »Ich komme, so schnell ich kann.«
    »Und schöne Grüße an Doherty«, warf Lindsey ein.
    Honey war verdattert. »Woher wusstest du, dass er hier ist?«
    »Deine Stimme klingt immer ganz anders, wenn du mit ihm zusammen bist.«
    Wieso hatte sie selbst das noch nicht gemerkt? Honey schwor sich, in Zukunft vorsichtiger zu sein.
    »Wir sind am Set und stellen Nachforschungen an«, beteuerte sie und merkte, wie sie rot wurde.
    Das Gespräch war beendet.
    Steve Doherty schaute sie fragend an. »Probleme?«
    »Ein kleines Gasleck, aber der Installateur ist schon unterwegs.«
    »Gut. Bath wird also vorläufig nicht in die Luft gesprengt?«
    Sie wollte nicht über Arbeit sprechen. Und das Hotel war Arbeit. Assistentin bei der Verbrechensbekämpfung zu spielen, das war hingegen eine ganz andere Sache.
    Sie wechselte das Thema. »Hast du schon Penelope Petrie kennengelernt, Martyna Manderleys Nachfolgerin?«
    »Noch nicht. Freu mich aber drauf. Ich habe sie schon halbnackt gesehen.«
    Sie kniff ein Auge zu und linste ihn an. »Ich nehme mal an, nur in irgendeiner Zeitschrift.«
    »Leider ja.« Seine Enttäuschung klang echt.
    »Den Klatschspalten habe ich entnommen, dass sie und Boris, der Regisseur, ein bisschen mehr als nur gute Freunde sind.« Sie linste Doherty über den Rand ihres Styroporbechers an. »Was meinst du? Sex oder Geld?«
    »Fangen wir mal mit dem Geld an.« Er zwinkerte ihr zu. »Um den Sex kümmern wir uns dann später.«

Kapitel 15
    Die gute Nachricht: der Installateur war inzwischen da, und Smudger drohte nicht mehr damit, er würde den Kopf in den Backofen stecken.
    »Das wäre mir auch egal gewesen«, schimpfte Honey. Er schaute ganz entsetzt. »Also, du herzlose …«
    »Das Gas war doch abgestellt. Schon vergessen? Das macht man, wenn man ein Gasleck hat. Man dreht den Haupthahn ab.«
    Smudger, der Chefkoch, maß dem Erfinden und Kochen feinster Gerichte so viel Bedeutung zu wie ein Mönch seinem Zölibat. Vielleicht sogar eher mehr. Kein Gas für den Herd mehr zu haben, das hatte Smudger völlig die Fähigkeit geraubt, einen logischen Gedanken zu fassen. Doch sobald der Schaden behoben war, lief er sofort wieder zu Höchstform auf. Das hieß: die Pastetchen waren im Nu gebacken und gefüllt und warteten darauf, dass man sie unter die gierige Menge verteilte. Es bedeutete auch, dass Honey heute Abend ausgehen konnte.
    Doherty rief an, um sich mit ihr zu verabreden. »Später im Zodiac. Doch zuerst noch zu Brett Coleridge. Kannst du dich eventuell von der Veranstaltung des Women’s Institute loseisen? Martynas Verlobter ist hier. Er besteht darauf, die Ermittler im Fall Manderley kennenzulernen. Ich habe den Kürzeren gezogen.«
    »Und brauchst meine Hilfe?«
    »Ich hab gedacht, ich nehme dich mit.«
    »Vielen Dank auch. Wo ist er?«
    »In einer Suite im Royal Crescent Hotel.«
    »Keine Billigabsteige also.«
    Die Fünfsterne-Unterkunft im Royal Crescent Hotel war alles andere als billig. Und ein Zimmer hatte nicht gereicht, nein, der Kerl hatte gleich eine ganze Suite gemietet.
    Später rumpelten sie mit dem Wagen über das Kopfsteinpflaster vor dem Royal Crescent Hotel. Mit Ausnahme des Hauses, in dem das Hotel untergebracht war, hatte man

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